Partner
Editorial 4/2020
Bleiben Sie gesund
Chefredakteurin Ronja Merkel wäre angesichts der Krisen, die 2020 bereits geliefert hat, bereit, das laufende Jahr zu überspringen und gleich zu 2021 zu wechseln. Ein Editorial über die Herausforderungen und Möglichkeiten, die Corona mit sich bringt.
Das Jahr 2020 ist gerade drei Monate alt und wir können bereits zurückblicken auf dramatische Buschbrände in Australien, den Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union, Thüringens Beinahe-Austritt aus der Demokratie, Donald Trumps laufenden Austritt aus der Realität, Hanau und jetzt auch noch eine Pandemie à la „I Am Legend“ (guter Film über ein Virus, das 5,4 Milliarden Menschen tötet). Und dann geht uns auch noch das Toilettenpapier aus. Ich weiß ja nicht, wie Sie das sehen, aber ich wäre bereit, den Rest des Jahres zu überspringen und gleich zu 2021 zu wechseln.
Hätte mir noch vor wenigen Wochen jemand gesagt, dass bald eine Seuche die Welt überziehen würde, ich hätte nur spöttisch die Augenbrauen hochgezogen. Und heute sitze ich in einer verwaisten Redaktion und das Magazin, das wir in diesen Stunden in Druck geben, wird zwar nicht ohne Inhalte, aber erstmals ohne Feuilleton und Veranstaltungskalender auskommen müssen. Hinzu kommt die Sorge um Verwandte und Bekannte, die aufgrund ihres Alters oder Vorerkrankungen besonders gefährdet sind, diesen Schrecken namens Corona nicht ohne weiteres zu überstehen. Dennoch bin ich der festen Überzeugung – in Anlehnung an meine Namensvetterin: Wir schaffen das! Covid-19 ist beängstigend, es ist eine für uns neue und unbedingt ernstzunehmende Herausforderung. Doch lassen Sie uns dabei nicht vergessen, welch großes Glück es ist, dass wir in einem Land leben, das es sich leisten kann, seine Bürgerinnen und Bürger zu schützen.
Jede Krise bietet immer auch Möglichkeiten. Auf die Gesellschaft bezogen erhalten wir die Chance, der Solidarität wieder Gewicht zu verleihen. Gemeinsam werden wir diese Krise überwinden. Mein von mir sehr geschätzter Kollege Christoph Amend hat es kürzlich treffend auf den Punkt gebracht: „Nie war es so wichtig, gemeinsam allein zu sein.“ Niemand wird gerne in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt, doch welch kleines Übel ist eine temporäre Ausgangssperre im Vergleich zu einer fortwährenden Pandemie. Oder zu den vielen sonstigen Katastrophen, die uns so fern, dadurch aber nicht weniger real sind.
Also bitte: Bleiben Sie zu Hause, bleiben Sie gesund – und rücken Sie das Klopapier wieder raus!
Hätte mir noch vor wenigen Wochen jemand gesagt, dass bald eine Seuche die Welt überziehen würde, ich hätte nur spöttisch die Augenbrauen hochgezogen. Und heute sitze ich in einer verwaisten Redaktion und das Magazin, das wir in diesen Stunden in Druck geben, wird zwar nicht ohne Inhalte, aber erstmals ohne Feuilleton und Veranstaltungskalender auskommen müssen. Hinzu kommt die Sorge um Verwandte und Bekannte, die aufgrund ihres Alters oder Vorerkrankungen besonders gefährdet sind, diesen Schrecken namens Corona nicht ohne weiteres zu überstehen. Dennoch bin ich der festen Überzeugung – in Anlehnung an meine Namensvetterin: Wir schaffen das! Covid-19 ist beängstigend, es ist eine für uns neue und unbedingt ernstzunehmende Herausforderung. Doch lassen Sie uns dabei nicht vergessen, welch großes Glück es ist, dass wir in einem Land leben, das es sich leisten kann, seine Bürgerinnen und Bürger zu schützen.
Jede Krise bietet immer auch Möglichkeiten. Auf die Gesellschaft bezogen erhalten wir die Chance, der Solidarität wieder Gewicht zu verleihen. Gemeinsam werden wir diese Krise überwinden. Mein von mir sehr geschätzter Kollege Christoph Amend hat es kürzlich treffend auf den Punkt gebracht: „Nie war es so wichtig, gemeinsam allein zu sein.“ Niemand wird gerne in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt, doch welch kleines Übel ist eine temporäre Ausgangssperre im Vergleich zu einer fortwährenden Pandemie. Oder zu den vielen sonstigen Katastrophen, die uns so fern, dadurch aber nicht weniger real sind.
Also bitte: Bleiben Sie zu Hause, bleiben Sie gesund – und rücken Sie das Klopapier wieder raus!
26. März 2020, 10.50 Uhr
Ronja Merkel
Ronja Merkel
Jahrgang 1989, Kunsthistorikerin, von Mai 2014 bis Oktober 2015 leitende Kunstredakteurin des JOURNAL FRANKFURT, von September 2018 bis Juni 2021 Chefredakteurin. Mehr von Ronja
Merkel >>
Mehr Nachrichten aus dem Ressort Stadtleben
Schleppende Renovierung
Schule in Frankfurt-Höchst ist Dauerbaustelle
Die Außenstelle der Robert-Koch-Schule in Höchst wird seit über einem Jahr renoviert. Schüler müssen deswegen ausweichen, ein Neubau könnte frühestens 2029 stehen.
Text: Florian Aupor / Foto: Robert-Koch-Schule in Frankfurt Höchst © Adobestock/sehbaer_nrw
StadtlebenMeistgelesen
- Frankfurt HauptwacheGaleria Kaufhof: „Wir sind einfach besser. Wir haben gute Rezepte“
- KonstablerwacheFrankfurter Markt auf der „Konsti“ auch am Freitag
- Weida in Bornheim„Wir müssen nicht das 97. Lokal sein, das Tofu anbietet“
- RecyclingTeilen, Tauschen und Second-Hand-Shopping in Frankfurt
- BrückenbauvereinLanger Franz bekommt seinen Hut zurück
20. April 2024
Journal Tagestipps
Freie Stellen