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Editorial 02/2019
Gesicht zeigen!
Am heutigen Donnerstag erscheint die Februar-Ausgabe des JOURNAL FRANKFURT. In ihrem Editorial fasst Chefredakteurin Ronja Merkel die aktuelle Titelstory zusammen und erklärt, warum es in der Zeit, in der wir leben, so wichtig ist, Gesicht zu zeigen.
Wo enden unbedachte Witze und wo beginnen Antisemitismus, Rassismus und Sexismus? In einer Gesellschaft, in der vermeintlich „nichts mehr gesagt werden darf“ und Dinge „doch endlich mal gesagt werden müssen“, verschwimmen die Grenzen des Sagbaren zusehends. Ich kann mir gut vorstellen, liebe Leserinnen und Leser, dass auch Sie zuweilen der Diskussionen um Political Correctness überdrüssig sind. Aber ich muss Ihnen leider entgegnen: Diese Debatten werden niemals überflüssig sein. Und sie dürfen niemals bequem sein. Nicht, solange Populisten in unsere Parlamente einziehen, Rechtsradikale unsere Polizei unterwandern und Frauen auf die Straße gehen müssen, um für ihre Rechte zu kämpfen.
Für unsere Titelgeschichte wollten wir das jüdische Leben in Frankfurt in Zusammenhang mit dem wiedererstarkenden Antisemitismus betrachten – ursprünglich. Doch schon bei der Suche nach geeigneten Gesprächspartnern wurde uns bewusst: es geht um so viel mehr. Es geht um das Unbehagen, mit dem wir einander begegnen, die Verlegenheit, die wir empfinden, bei allem, was uns unbekannt und fremd erscheint – oftmals ganz unbewusst, aber doch immer spürbar. Es geht darum, das Zusammenleben in dieser, unserer Gesellschaft gemeinsam zu gestalten. Es geht darum, Gesicht zu zeigen.
Die acht Frauen und Männer in unserer Titelgeschichte haben genau das getan. Sie haben uns mitgenommen in ihre jeweilige Lebensrealität, haben uns verraten, was sie bewegt und wie sie den präsenter werdenden Rechtsruck erleben. Sie zeigen ihr Gesicht, mutig und entschlossen, für eine Gesellschaft, in der es sich lohnt, zu leben. Ihnen ist vielleicht bereits aufgefallen, dass diese Ausgabe zwei unterschiedliche Titelmotive hat. Das eine zeigt Bela Cohn-Bendit, Mitbegründer des FC Gudesding Frankfurt und seit Jahren engagiert im Kampf gegen Rassismus und Antisemitismus. Für das zweite Motiv hat uns Laura Cazés Modell gestanden, Jüdin und Feministin. Beim Blättern in diesem Heft wird Ihnen auch auffallen, dass Sie die längste Titelgeschichte in der Geschichte des JOURNAL FRANKFURT in den Händen halten. Diese Porträtreihe ist eine Herausforderung in vielerlei Hinsicht, aber genau das soll sie auch sein. Denn der Kampf für Gleichberechtigung darf niemals bequem sein.
Das Heft zusammengefasst in 03:23 Minuten:
Für unsere Titelgeschichte wollten wir das jüdische Leben in Frankfurt in Zusammenhang mit dem wiedererstarkenden Antisemitismus betrachten – ursprünglich. Doch schon bei der Suche nach geeigneten Gesprächspartnern wurde uns bewusst: es geht um so viel mehr. Es geht um das Unbehagen, mit dem wir einander begegnen, die Verlegenheit, die wir empfinden, bei allem, was uns unbekannt und fremd erscheint – oftmals ganz unbewusst, aber doch immer spürbar. Es geht darum, das Zusammenleben in dieser, unserer Gesellschaft gemeinsam zu gestalten. Es geht darum, Gesicht zu zeigen.
Die acht Frauen und Männer in unserer Titelgeschichte haben genau das getan. Sie haben uns mitgenommen in ihre jeweilige Lebensrealität, haben uns verraten, was sie bewegt und wie sie den präsenter werdenden Rechtsruck erleben. Sie zeigen ihr Gesicht, mutig und entschlossen, für eine Gesellschaft, in der es sich lohnt, zu leben. Ihnen ist vielleicht bereits aufgefallen, dass diese Ausgabe zwei unterschiedliche Titelmotive hat. Das eine zeigt Bela Cohn-Bendit, Mitbegründer des FC Gudesding Frankfurt und seit Jahren engagiert im Kampf gegen Rassismus und Antisemitismus. Für das zweite Motiv hat uns Laura Cazés Modell gestanden, Jüdin und Feministin. Beim Blättern in diesem Heft wird Ihnen auch auffallen, dass Sie die längste Titelgeschichte in der Geschichte des JOURNAL FRANKFURT in den Händen halten. Diese Porträtreihe ist eine Herausforderung in vielerlei Hinsicht, aber genau das soll sie auch sein. Denn der Kampf für Gleichberechtigung darf niemals bequem sein.
Das Heft zusammengefasst in 03:23 Minuten:
24. Januar 2019, 10.22 Uhr
Ronja Merkel
Ronja Merkel
Jahrgang 1989, Kunsthistorikerin, von Mai 2014 bis Oktober 2015 leitende Kunstredakteurin des JOURNAL FRANKFURT, von September 2018 bis Juni 2021 Chefredakteurin. Mehr von Ronja
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