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Domingo in Concert

Wenn er nach Wiesbaden kommt, wollen alle dabei sein: Placido Domingo. Anlässlich des 100 jährigen Jubiläums des Wiesbadener Kurhauses trat der Startenor gestern Abend auf der Bühne am neueröffneten Bowling Green vor rund 8000 Zuschauern auf. Es war das einzige Deutschlandkonzert des spanischen Opernsängers im Rahmen seiner Welttournee, da reist das Publikum auch gerne von weit an. Während es innen noch einige wenige freie - und vor allem teure - Plätze gab, waren die Bürgersteige rund um abgesperrte Wiese völlig belegt mit Zaungästen. Und die waren teils erstaunlich gut gerüstet. Luxuspicknick mit Decken, Klappstühlen, Flaschen Champagner und Sektkelchen, ganz wie es dem Stil Wiesbadens entspricht. Auch wenn es für Juli empfindlich kalt war, der Himmel blieb wolkenlos und es machte sich fast schon ausgelassene Volksfeststimmung breit.

Konzertbeginn um 20.30 Uhr: Die mächtigen Säulen des Kurhauseingangs bildeten - in changierenden Farben beleuchtet - die Kulisse der Bühne, auf der die Baden-Badener Philharmonie unter der Leitung von Eugene Koch mit dem Rakoczy March von Berlioz den Konzertabend eröffneten. Großer Beifall als Placido Domingo im schwarzen Anzug die Bühne betritt, der oberste Knopf seines schwarzen Hemdes geöffnet, ein breites Lächeln auf den Lippen. Abwechselnd mit der ausgezeichneten Sopranistin und Grammy-Gewinnerin AnaMaria Martínez folgt der erste Teil des Domingokonzertes. Während Placido Domingos Stimme bei „O, souverain“ aus Le Cid voll da war, passierte etwas Unerwartetes beim folgenden Stück. Mitten im „Lamento di Federico“ aus Francesco Cileas L´Arlesiana verschluckte sich Domingo und mußte die Arie abbrechen. Röcheln, Hüsteln, eine sympathische Entschuldigung des Meisters und weiter ging es mit dem Musikgenuss. Dem Startenor war dieses Ereignis sichtlich unangenehm, vielleicht auch deshalb versagte die Stimme bei „Winterstürme“ aus Wagners Walküre erneut. Wieder mußte neu angesetzt werden. Aber, das ist auch irgendwie menschlich. Himmlisch dagegen die Stimme Domingos während des restlichen Konzerts. Trotz der suboptimalen Openair-Akustik - man hörte Flugzeuge vorüberziehen - trägt Domingos Stimme und jagt einem wohlige Schauer über den Rücken. Fünfzig Minuten dauerte der erste Teil des Konzerts, der einen Querschnitt des großen Opernrepertoires Domingos bot.

Nach der Pause, um 22 Uhr, folgten Stücke aus Operetten, Musicals und Zarzuelas – die die stimmliche Vielfalt des Tenors unter Beweis stellen. „Dein ist mein ganzes Herz“ aus Lehars Land des Lächelns – mit der Stimme Domingos herrlich ergreifend. Auch „Lippenschweigen“ im Duett mit AnaMaria Martínez: ein romantischer und musikalischer Hochgenuss. Domingo ist bestens bei Stimme. Das Publikum, darunter auch Ministerpräsident Roland Koch, der ZDF-Indendant Markus Schächter und Handball-Nationaltrainer Heiner Brand, zeigt sich begeistert. In neun Stücken war Domingo während des Konzertes zu hören. Umso ausführlicher die vorbereite Zugabe. „Besame mucho“ durfte da genauso wenig fehlen wie „Granada“, was das Publikum laut skandierend einforderte und natürlich in Bestform präsentiert bekam. Der krönende Abschluss des Konzerts war gegen 23 Uhr das Duett „Non ti scordar di me“, das in einem fünfminütigen Feuerwerk überging. Ein glanzvoller Schlußpunkt eines wundervollen Abends.Text und Foto: Nicole Brevoord

 
1. August 2007, 07.34 Uhr
red
 
 
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