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Direkt ins Herz - Tori Amos in der Alten Oper

Vor dem Konzert stand ein Grüppchen junger Männer vor der Alten Oper zusammen und einer versuchte einem anderen, der eher zufällig vorbei gekommen war, das Konzert von Tori Amos schmackhaft zu machen (eine Karte hätte er eh nicht mehr bekommen, aber egal), indem er ihm erklärte, was das denn für Musik sei was so einfach zu beschreiben zu nicht fällt. Jedenfalls Björk-Fans mögen Tori auch. Und sie singe, schreibe, jammere, wispere usw usf und eigentlich f**** sie ihr Klavier. Auch eine Wahrnehmung.


Im Saal konnte man das gleich überprüfen. Tatsächlich hegt Tori einen sehr körperlichen Umgang mit ihrem Flügel (obwohl Bösendorfer und nicht Robert Plant darauf steht) und ihrem Klavierhocker. Breitbeinig saß sie schon immer an ihrem Instrumenten/zwischen ihren Instrumenten, aber im mondänen Fummel, den sie heutzutage statt alter Jeans trägt, wirkt das weitaus lasziver. Tori Amos war diesmal mit Band angereist (dabei der gnadenlos geniale Drummer Matt Chamberlain), um ihr aktuelles Album „American Doll Posse”, vorzustellen. Allerdings brachte sie nicht alle darauf vorgestellten Charaktere auf die Bühne, zumindest Klamotten-technisch nicht. Da beschränkte sie auf zwei. Und der erste war “scary”, die weiße Frau, seltsamer Hosenanzug, sehr helle Perücke, Pony bis in die Augen hinein. Das sah aus wie eine Maske, kalt, eiskalt, und unheimlich.


Erst nachdem sie sich umgezogen hatte, wieder rotes Haar (auch nicht echt oder?) trug, dazu ein grünes Glitzerensemble, taute Tori auf, sprach mit ihrem Publikum, erfüllte einen Publikumswunsch beim letzten Deutschlandkonzert der Tournee, die sie wegen des aufmerksamen, enthusiastischen Publikums sehr genossen habe. Endlich spielte sie auch einen Soloblock, nur Tori am Flügel. Mehr brauchen viele ihrer Songs nicht, obwohl ein „Cornflake Girl“ mit Band auch gut klang. Und was war das – und all die neuen Songs – gegen „Silent All These Years“?! Da hat die Stimme dann die Wärme, die Intensität, die man sich von Tori wünscht. Aber in den schönsten Momenten des Konzertes kommt dann auch der unbändige Wunsch auf, noch einmal im Leben Kate Bush auf der Bühne erleben zu dürfen.


Aber bevor ich jetzt damit anfange, darüber zu philosophieren, warum diese Tori Amos im Gegensatz zu der früherer Konzerte (unvergessen das fast exklusive Solokonzert im damaligen Foyer der Alten Oper) nicht mehr die Tori ist, die mich begeistern konnte, überlasse ich jemand das Feld, der das Konzert richtig genossen hat, und zitiere mal wieder B.: „Tori Amos macht nicht einfach Musik, sie erschafft magische Klangfelder, die auf dich einprasseln, dich umhüllen. Sie fahren direkt ins Herz, breiten sich von dort durch den ganzen Körper aus bis in die Fingerspitzen. Zurück bleibt man – sprachlos!“


TEXT/FOTO: DETLEF KINSLER

 
1. Juli 2007, 11.23 Uhr
red
 
 
Fotogalerie:
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