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Cattelan-Ausstelung eröffnet
Im Museum für Moderne Kunst (MMK) und in der Ausstellungshalle Portikus wurden heute Abend die Ausstellungen des italienischen Künstler Maurizio Cattelan offiziell eröffnet. Die Ankunft seiner Werke war schon in den vergangenen Wochen sichtbar. So der Bürotisch, der die Wand des MMK durchbricht und zu großen Teilen über der Braubachstraße hängt. Oder die Frau, die neben dem Portikus über den Wipfeln der Bäume zu schweben scheint (Foto) und die am vergangenen Wochenende in Frankfurt ankam und von einigen Passanten mit Argwohn betrachtet wurde. Bei der Eröffnung: kein Argwohn, sondern gespanntes Interesse. Keine Reden, keine Schnittchen, nur italienisches Bier und San Pellegrino-Wasser. Und Besucher auf der Suche nach den Cattelan-Werken im verwinkelten Museum für Moderne Kunst. Kleiner Tipp: das im Plan festgehaltene Kunstwerk im zweiten Stock ist das gleiche wie im ersten: ein Pferd, das durch die Wand zu springen scheint. Manchmal kommt es eben auf die Blickrichtung an: das Pferd von oben sieht jedenfalls schon weniger imposant, fast grazil aus. Im Inneren des Portikus hingegen: ein Fischerboot mit Videoinstallationen, ein riesenhafter Damenspiegel, Zeichnung an den Wänden, ein Suchscheinwerfer durchmisst den Raum.
Dann, wieder zurück im MMK, ganz oben, vorne an der Spitze des Gebäudes: drei Hände ragen zum Hitlergruß erhoben aus der Wand. Aber ist ein Hitlergruß? Oder eine Metapher? Cattelans Werke erklären sich eben nur scheinbar auf den ersten Blick. Auf den zweiten sorgen sie für Nachdenklichkeit und Diskussionen. Mehr kann Kunst nicht erreichen. Ob und mit was Cattelan Frankfurt noch überraschen wird?
Beachten Sie auch unseren Blog-Beitrag zu Cattelan.
13. Juni 2007, 23.22 Uhr
Nils Bremer
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