Erst gab es (leisere) Songs, die nicht in den musikalsichen Rahmen seines Noise-Trios Harmful paste. Dann starb vor über drei Jahren der Vater von Aren Emirze. Der Tod inspirierten den Musik, Trauerarbeit auch durch das Schreiben ganz persönlicher Songs zu betreiben und aus dieser traurigen Situation schlussendlich durch Kraft und neue Zuversicht schöpfen zu können. Und es brachte - mehr als je zuvor - auch noch einmal die Auseinandersetzung mit der Musik der armenischen Heimat, die in den Songs neben den Beatles oder Singer/Songwritern wie Nick Drake oder Elliott Smith Spuren hinterlassen hat in melancholischen bis beinah psychedelisch-hypnotischen Momenten. Wunderbar, wie der Kontrabass mitunter Drone-tones legt oder der dänische Gitarrist mit Bottleneck und E-Bow Klangflächen kreiert. Wer Emirsian noch mal live erleben will bevor Aren Emirze wieder hart rockend mit Harmful durch die Lande zieht, hat am 11.3. im Hoffart Theater in Darmstadt die Gelegenheit dazu. Denn es gibt kaum schönere Musik momentan in Rhein-Mai zu hören.

TEXT/FOTO: DETLEF KINSLER