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Angemessen über Glauben reden

Zu einem Vortrag des bekannten Theologen Friedrich Schorlemmer mit anschließender Diskussionsrunde hatte der Evangelische Regionalverband Frankfurt am Main in die Evangelische Stadtakademie am Römerberg 9 eingeladen. Unter dem Titel „Hier stehe ich und kann auch anders“ diskutierten auf dem Podium neben Pfarrer Schorlemmer der Theatermacher Willy Praml, Professor Jürg Leipziger von der Kommunikationsagentur Leipziger und Partner sowie der Dekan des Dekanats Frankfurt Mitte/Ost, Doktor Dietrich Neuhaus. Der Abend drehte sich um die Frage, warum die Botschaften der Kirche in der heutigen Zeit scheinbar nicht die Menschen erreicht.


Schon in ihrer Begrüßung stellte die Vorsitzende des Evangelischen Regionalverbandes Pfarrerin Esther Gebhardt fest, dass Protestanten bei der Heilsverkündung mehr auf die Sprache angewiesen seien als die Katholische Kirche mit ihren Bilderwelten und den medial Vermittelten Großereignissen, wie Papstwahl oder Weltjugendtag. Darüber, dass mehr Mystik und Gemeinschaftsgefühl als auch die Ermutigung zum bekennenden und auslebenden Christsein dem protestantischen Glauben gut täte, herrschte allgemeiner Konsens. Allerdings gingen die Meinungen über den Status Quo der evangelischen Kirche stark auseinander. Während sich Dekan Neuhaus mit dem regelmäßigen Kirchenbesuch von vier Prozent der Gläubigen zufrieden zeigte und Wert auf die qualitative Vermittlung der Botschaft Gottes legte, äußerte sich Leipziger bestürzt über diese Quote und forderte eine stärkere Öffnung der Kirche und die aktive Werbung von „Konsumenten“ in der Gesellschaft. Praml und Schorlemmer betonten die Notwendigkeit, den biblischen Text authentisch und geistesgegenwärtig vorzutragen ohne sich wie im modernen „Regietheater“ arrogant über seine ursprüngliche Form hinwegzusetzen. „Die Angemessenheit der Sprache steht vor dem Zeitgemäßen“, sagte Schorlemmer. Der Text bliebe immer größer als die eigene Auslegung. Außerdem forderte er einen bewussteren und maßvollen Einsatz des Namen Gottes.


Stefan Toepfer von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und Reinhard von Fischern, ehemals Mitarbeiter bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau und tätig in der Sterbebegleitung, trugen durch die Schilderung eigener Erfahrungen zu einer Wende der Diskussion hin zur Relevanz des alltäglich gelebten Glauben bei. Wortmeldungen aus dem Publikum unterstrichen diesen Ansatz und kritisierten den abstrakten und profilbetonten Diskussionsverlauf. So blieben am Ende auch viele Fragen ungeklärt. Die Besucher hatten sich für ihre sechs Euro Eintritt konkretere Antworten erwartet.

Text: Jan-Otto Weber

 
10. Mai 2007, 14.32 Uhr
red
 
 
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