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Zwischenruf von Ulrich Mattner
Heroin frei für Schwerstabhängige?
Über den Frankfurter Weg und die Zustände im Bahnhofsviertel wurde viel diskutiert, Ulrich Mattner, der Vorsitzende des Gewerbevereins des Bahnhofsviertels hat einen neuen Vorschlag: Warum nicht Heroin legalisieren?
Im Bahnhofsviertel prallen Welten aufeinander. Dank öffentlicher Förderung hat sich die Einwohnerzahl in zehn Jahren auf inzwischen 4000 verdoppelt. Früher galt das Viertel als No-go-Area. Heute wohnen wohlhabende Neubürger über Drogenelend und Straßenstrich. Das Quartier ist inzwischen nicht nur Szeneviertel, sondern auch größter Crack-Markt. Rings um die Taunusstraße werden Crack und Heroin offen gehandelt. Nachts liegen schwerkranke Süchtige vor den Haustüren. Es riecht nach Urin. Anwohner klagen über Lärm und Schlägereien. Straßenstrich, Wildpinkeln, Schlafen auf dem Bürgersteig – im Bahnhofsviertel scheint alles erlaubt. Selbst die täglichen Razzien einer hundert Mann starken Sondereinheit der Polizei vermögen den Drogenfluss nicht zu hemmen. Die Szene bleibt an keinem Tag unterversorgt.
Was ist zu tun? Fachleute empfehlen einen mit internationalen Drogenexperten besetzten Kongress, um weltweites Know-how nach Frankfurt zu bringen. Andere halten die Öffnung eines nächtlichen Treffpunkts für Drogenkranke etwa im leerstehenden Cafe Fixx für notwendig. Nachts haben alle Hilfseinrichtungen im Bahnhofsviertel zu. Auf der Straße konsumieren Suchtkranke mit gebrauchten Spritzen. Es fehlt eine medizinische Versorgung.
Wieder andere favorisieren einen großen Konsumraum, statt wie bisher drei Einrichtungen mit unterschiedlichen Betreibern. All dies wird den Dealern, die minderwertige Drogen mit einem Reinheitsgrad von acht bis vier Prozent zu überteuerten Preisen verkaufen, kaum Einhalt gebieten. Die Zeit scheint reif, über völlig neue Wege im bisher aussichtslosen Kampf gegen Drogenhandel nachzudenken. Etwa über die kostenlose Abgabe von Heroin unter medizinischer Aufsicht. Zumindest an die etwa 200 Schwerstabhängigen, die seit zig Jahren am Bahnhof konsumieren. Für Politiker ist dies mangels breiter Zustimmung und der gegenwärtigen Gesetzeslage kaum denkbar. Für Drogenkranke wäre es ein Weg aus Elend, Krankheit und Kriminalität.
Was ist zu tun? Fachleute empfehlen einen mit internationalen Drogenexperten besetzten Kongress, um weltweites Know-how nach Frankfurt zu bringen. Andere halten die Öffnung eines nächtlichen Treffpunkts für Drogenkranke etwa im leerstehenden Cafe Fixx für notwendig. Nachts haben alle Hilfseinrichtungen im Bahnhofsviertel zu. Auf der Straße konsumieren Suchtkranke mit gebrauchten Spritzen. Es fehlt eine medizinische Versorgung.
Wieder andere favorisieren einen großen Konsumraum, statt wie bisher drei Einrichtungen mit unterschiedlichen Betreibern. All dies wird den Dealern, die minderwertige Drogen mit einem Reinheitsgrad von acht bis vier Prozent zu überteuerten Preisen verkaufen, kaum Einhalt gebieten. Die Zeit scheint reif, über völlig neue Wege im bisher aussichtslosen Kampf gegen Drogenhandel nachzudenken. Etwa über die kostenlose Abgabe von Heroin unter medizinischer Aufsicht. Zumindest an die etwa 200 Schwerstabhängigen, die seit zig Jahren am Bahnhof konsumieren. Für Politiker ist dies mangels breiter Zustimmung und der gegenwärtigen Gesetzeslage kaum denkbar. Für Drogenkranke wäre es ein Weg aus Elend, Krankheit und Kriminalität.
5. September 2017, 10.27 Uhr
Ulrich Mattner
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