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Foto: Dirk Ostermeier
Foto: Dirk Ostermeier

Klubmacher Hans Romanovs Eros_49

Romanovs Orte

Hans Romanov mischt seit 30 Jahren die Frankfurter Nacht auf. Mit dem Club Eros_49 kehrt er ins Bahnhofsviertel zurück – mit nostalgischen Gedanken. Und auch sein Yachtklub soll bald wieder aufmachen.
Sich mit Hans Romanov im Bahnhofsviertel zu treffen, ist eine ganz spezielle Angelegenheit. Der Mann, der sich am liebsten nur „der Hans“ nennen lässt, und der das Frankfurter Nachtleben seit 1988 prägt, hat nicht nur quasi alles erlebt. Man spürt auch ständig seinen Hunger nach dem nächsten Abenteuer.

„Meine erste Station im Bahnhofsviertel war der Klub Nouvelle, wo heute die Bar amp ist“, erzählt Romanov. „Dort war ich immer nur donnerstags drin, Damals war ich ja tagsüber noch ganz seriös Masseur. Ich war in Frankfurt der zweite, der ‚Klub im Club‘ gemacht hat. Der erste war Talla 2XLC mit seinem Technoclub.“ Ja, genau. Talla hatte seine legendäre Reise zur Technolegende sonntags im No Name angefangen, während Hans dort donnerstags feiern ließ.

Eine Zeit, in der es in Frankfurt nicht viel gab. Eine Sperrstunde verbot, nach einer bestimmten nächtlichen Zeit zu feiern und es gab in der Stadt nur vier oder fünf Tanzflächen. Diese hatten dazu noch eher den Ruf, den Schönen, Reichen, Schillernden zu gehören. Die kreativen, die sich austoben wollten, blieb wenig. Aber dann kam der Hans, ging in abgerockte Bars und Clubs und ließ alle feiern, wie sie wollten. Erst einmal war er Einzelkämpfer.

„Damals war das ganze Rotlicht viel ausgeweiteter, bis zur Bar Romantika und der St. Tropez Bar – dem heutigen Wallon & Rosetti – wo ich auch mal drin war. Heute gibt es dort kein Rotlicht mehr, sondern Futterlokale und Friseure – das ist wunderbar!“

Von 1988 bis 95 hatte Romanov das Romantika, die St. Tropez-Bar und das Maxim, dann zog er aus dem Bahnhofviertel bis er jetzt in der Elbestraße eine neue Location gefunden hat. Während er früher immer am Rand des Kiezes war, ist er jetzt mittendrin. „Drogenkrankheit, wie ich das nenne, hatten wir damals im Bahnhofsviertel gar nicht.“

So umreist der Partymacher die Veränderungen. „Die Drogenszene war in der Taunusanlage. Das sieht heute schon elendig aus. Es lässt mich einfach nicht unberührt, wenn ich an den Pulks der Drogenkranken vorbeigehe.“ Andererseits findet er die Entwicklung eindeutig positiv.

„James und David Ardinast, Ata, Radu Rosetti sind tätig geworden und sorgen mit neuen Läden für Belebung des Viertels. Oder auch Micky Rosen und Alex Urseanu mit den Hotels und Bars. Und Nuri mit seinem Pracht nicht zu vergessen. Total gut. Mein Prinzip ist ja ein anderes: Die Läden so lassen, wie sie sind. Mit der Patina und anderen Absonderungen und den gemütlichen Separées und dem roten Plüsch.“

Das alles erzählt er uns während wir zum Fototermin im neuen Club Eros_49 gehen. Dieser ist am Vormittag, wenn keine Gäste da sind, unserer Meinung viel zu clean für eine Romanov-Location.

Aber das hat der Hans eben auch drauf. Er macht plötzlich in einer ziemlich geleckten Location Station. „Heute bin ich wieder mit dem Partner von früher zusammen, mit dem ich beim Maxims Klub bis vor 27 Jahren zusammengearbeitet habe. Der macht unter der Woche das Tabledance/Striplokal Black Russian und das Gleis 25. Und ich nenne meine Abteilung Freitag und Samstag Eros_49. Eine gewisse Ironie, nebenan die Läden heißen sich ja auch alle irgend etwas mit ‚Eros‘.“

Dabei schmunzelt er wie ein Gewinner. Und er beruhigt auch gleich alle seine Anhänger. Der Yachtklub wird auf jeden Fall nach der Winterpause auch wieder aufmachen, Eros_49 ist eher Zweit-Spielwiese. „Man weiß nie, wie lange es gutgeht. Im Sommer kann das mit dem Yachtklub parallel laufen. Mal schauen, ob es dann ein Klub zu viel ist.“

Die Eröffnung des Yachtklubs ist für Ende März geplant, doch noch hängt der Kahn bei Bingen am Rhein in der Werft. "Mal schauen", meint Romanov.

>> Eros_49, Klub im Club Black Russian, Elbestraße 49, Freitag und Samstag ab 23 Uhr geöffnet

Eine Version dieses Artikels erschien zuerst in der Print-Ausgabe des Journal Frankfurt vom 25. Januar 2018. Hier können Sie ein Abonnement abschließen.
 
16. März 2018, 11.37 Uhr
Jens Prewo
 
 
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