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Nightout in Frankfurt
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Je tiefer die Nacht, desto näher der Tag
 

Je tiefer die Nacht, desto näher der Tag

Lesungen, akustische Konzerte und der beste Apfelwein im Orange Peel. Szenegänger ptrk9000, sprich: Patrick Neuntausend, berichtet an dieser Stelle aus seinem Nachtleben abseits eingetretener Pfade.
Hui, das war ja mal wieder ein Wochenende! Ausgehen ist ja auch irgendwie eine Kunstform und bedarf einer gewissen Planung. Und damit meine ich nicht, sich von 21 bis 3 Uhr irgendwo in einem Laden zuzuziehen. Das ist am End' nur höchst profan.

Schon am Mittwoch, man wird es sich denken können, wohnte ich in der akademie für interdisziplinäre prozesse (im folgenden afip genannt) einer sehr interessanten Lesung bei, denn die smarte Katja Kullmann las aus ihrem aktuellen Buch "Echtleben", in welchem sie sich profund mit dem prekären Dasein der Kreativen auseinandersetzt, und davon weiß die Dame leidgeprüft ein Lied zu singen. Nach dem offiziellen Teil wurde noch lebhaft diskutiert, gerne wurden die Gespräche auch draußen bei einer Zigarette weitergeführt, eine feine Sache an einem Mittwochabend!

Am Freitag wurde meine Aufmerksamkeit charmant auf ein kleines, feines akustisches Konzert im Aterlierhaus Basis im Hinterhaus der Elbestraße 10 gelenkt, spielte doch im Atelier von Sofia & Amelie der liebe Boo Hoo, einer meiner Lieblings Singer-Songwriter überhaupt, und si!, Frankfurt kann stolz auf seine Musiker sein!
Zurück nach Sachsenhausen bin ich mal zu Fuß getapert, und es ist schon ein merkwürdiges Bild, wenn man in Richtung Willy-Brandt-Platz läuft, links blickt man auf den Occupy-Campingplatz direkt unter dem Euro-Zeichen (sicherlich ein Top-Touristen-Angebot, "Zelten in Frankfurt"), zwischen Schauspiel und EZB üben Skater mit Rampen und Brettern ein paar Moves und direkt vor dem Schauspiel steht das schwarz beabendkleidete Premierenpublikum (König Lear) und raucht in den Frankfurter Nachthimmel, und irgendwie scheinen alle miteinander einen unsichtbaren Dialog zu führen. So klein Frankfurt ist, so facettenreich ist es auch und darüber darf man sich auch gerne mal freuen!
Ein wenig verspätet traf ich in der Alten Liebe zur großartigen Franz Fischer-Revue ein, die jeden ersten Freitag im Monat dort stattfindet. Der Entertainer und Multi-Instrumentalist Franz Fischer spielt Piano, Gitarre oder was ihn sonst so in die Hände fällt, und präsentiert in seinem Solo-Revueprogramm neben eigenen Liedern auch die Schmuckstücke des deutschsprachigen Pop, Partner in crime ist ihm hierbei der umtriebige Nelson Van Heuvel, der gerne mal seine Kommentare abgibt, während des Konzertes auch mal merkwürdige Bilder an die Wände projiziert oder live Gäste aus dem entsprechenden Facebook-Event löscht, die gar nicht anwesend sind, obwohl sie zugesagt haben.
Einen Katzensprung weit weg schauten wir nochmal in den Dreiköngskeller, wo zum einen die wirklich unterhaltsame Combo Lazy Boys (Dresden) Country / Rock 'n' Roll spielten, und wo man sich hinterher kaiserlich beschallen lassen konnte, stand einmal wieder im Rahmen der Jumpin'... Jivin'... Butt-Shakin' Rockin' - Reihe der liebe Kaiser L hinter den Plattenspielern.

Am Samstag nach der üblichen Konstimarkt-Runde bin ich des abends nach Offenbach gereist, denn in der afip gab man ein BILD HAU HAPPENING, der Frage »Ist Bildhauerei auch im Kopf möglich?« galt es anhand vieler interessanter Aktionen und Vorträge auf den Grund zu gehen. Prof. Dipl.-Ing. Oliver Langbein sprach als Mitglied des osa - office for subversive architecture über diverse Projekte und klärte uns auf, was man denn unter subversiver Architektur versteht, sehr interessant im übrigen. Oder der Künstler Rainer Balke, er hat mit Hilfe von gefühlten 1000 Plastikfiguren aus einem schnöden Drahtesel live ein Kunstwerk geschaffen. Und vieles mehr. Achso, ich habe ein wenig mit dem iPad aufgelegt, das geht mit der richtigen App ganz gut, dazu wurde spontan Schlagzeug gespielt und per Mikro gesungen, es gab leckere Getränke und so fand ich in der afip einmal wieder mehr eine interessante Mixtur an Menschen vor.
Später hab ich die Grabbelplatte in der Tasche verschwinden lassen und liess mich nochmal ins Orange Peel chauffieren, denn That beatin Rhythm hab' ich blöderweise oftmals einfach verpasst und ausserdem haben sie im Peel einen yummy Apfelwein. Das kann in Frankfurt nicht jeder Laden von sich behaupten, ne! Fein haben sie aufgelegt, die lieben Atze Knauf, Florian Lippmann und Stefan Umbach, und zur Unterstüzung haben sie sich noch Kristen Zoller (USA/ New Orleans) sowie Roman Aul geholt, und so haben 5 Freunde die Meute auf der Tanzfläche mit Northern Soul, Rock ‚n’ Roll und anderen schmissigen Tracks aus den 50s & 60s an den Rand des Wahnsinns gebracht und nebenher den Laden ganz schön auseinandergenommen.

Am Sonntag habe ich dann mal lässigst zurückgelehnt verbracht, um dann später noch ein wenig x wie raus auf Radio X zu moderieren.

Geht aus, die Nacht ist schön.
5. Dezember 2011
ptrk9000
 
 
Fotogalerie:
{#TEMPLATE_news_einzel_kolumne_GALERIE_WHILE#}
 

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