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Foto: Davide Di Dio
Foto: Davide Di Dio

Maison de Bạn

Saigon in Bockenheim

Das Maison de Bạn möchte im neuen Jahr authentische, vietnamesische Genüsse nach Bockenheim bringen. Zu den Spezialitäten des Hauses gehören besondere Baguettes und eine Nudelsuppe ohne Suppe.
Das Gastro-Geschäft ist hart. Erst recht, wenn es um den Kern der Sache geht – das Essen. Authentisch und ausgefallen soll es sein und auf jeden Fall etwas Einzigartiges. Im globalisierten Europa ist es nicht mehr so einfach, alle Kriterien ohne Abstriche zu erfüllen. Trotzdem gibt es aber noch Menschen, die genau das versuchen. Die Frankfurterin Ho Ngoc will gemeinsam mit ihrem Geschäftspartner Luong Hoang-Bach ein Vietnamesisches Restaurant in Bockenheim eröffnen, das Maison de Bạn. „Bei anderen Restaurants fehlt oft etwas. Auch wenn wir zu Hause mit der Familie kochen. Handwerklich kann man schon authentisch kochen, aber es fehlen Zutaten. Zum Beispiel Bananenblüten oder Wasserspinat. Das darf einfach nicht fehlen. Es gibt ja auch keine Currywurst ohne Currypulver“, erklärt die 38-Jährige, die vor einigen Jahren aus Vietnam nach Deutschland gezogen ist.

Für das Interview sitzen wir inmitten einer Baustelle. Der Eröffnungstermin naht und es ist noch offen, ob alles rechtzeitig fertig wird. Ngoc Ho lässt sich die Aufregung aber nicht anmerken. Sie ist erfahren. Schon als kleines Kind hat sie in Vietnam in den Cafés der Familie geholfen. In Deutschland fing sie als Küchen-Aushilfe im Moschmosch an und arbeitete sich zur Regionalleiterin hoch. Später arbeitete sie bei der Burgerkette Die Kuh die lacht. Zwischendurch half sie immer wieder bei anderen Restaurants, die in den Anfängen standen und lernte dabei schließlich vor zwei Jahren ihren jetzigen Geschäftspartner kennen. „Es ist immer schwer gute Mitarbeiter zu finden, aber einen guten Partner zu finden, das ist noch viel schwieriger“, so Ngoc. Luong Hoang-Bach betreibt schon seit mehreren Jahren Restaurants in Mainz (Happy Sumo) und in Wiesbaden (Quán Tre), mit ihm soll nun ein besonderes Konzept verwirklicht werden.

„Hier soll es ein bisschen so werden wie in Saigon vor dem Krieg, im Süden Vietnams“, erklärt Ngoc. Die Räumlichkeiten sind eine Mischung aus modernen und kleinen Retro-Elementen. Farblich sticht blau dezent heraus, sonst ist viel in einem angenehmen grau gehalten. Auch auf der Karte findet sich etwas Zeitgeschichte: Ein Fokus des Restaurants liegt auf den vietnamesischen Baguettes Bánh mì. Einst klassische Baguettes, die durch die Franzosen während der Kolonialzeit eingeführte wurden, heute vietnamesische Spezialität mit eigenen Variationen. Zu den Baguettes gesellen sich andere, authentische Gerichte auf der Speisekarte, wie zum Beispiel eine besondere Form der Phở, einer traditionellen Nudelsuppe. Statt einer Suppe mit Bandnudeln wird der Inhalt der Suppe, also etwa das Fleisch und das Gemüse, in den frischen Nudelteig eingerollt. Die Suppe lässt man dann auch einfach weg – fertig ist die phở cuốn thịt bò. „Das kann man nur frisch machen“, versichert Ngoc. Neben den Baguettes und traditioneller Küche, hält das Maison de Bạn für gesellige Menschen noch etwas Besonderes bereit: Tischgrill und Hot Pot. Mit dem Tischgrill können Gruppen, aber auch einzelne Gäste, ihr Fleisch und Gemüse selbst grillen. Ähnliches gilt für die sogenannten Hot Pots: In einem Hot Pot können Gäste in sieben verschiedenen Brühen ihr Essen direkt am Tisch kochen und verspeisen. „Hier soll es wie zu Hause in einem Wohnzimmer sein. Deswegen auch der Name Maison de Bạn. ‚zu Hause bei Freunden‘“, so Ngoc.

Bis sich Gäste wie bei Freunden zu Hause fühlen können, wird es allerdings noch etwas dauern. Einen Tag nach dem Interview wird die Redaktion informiert, dass sich der Eröffnungstermin ins Frühjahr 2019 verschoben hat. Bis dahin bleibt der Hot Pot erstmal kalt. Wir halten Sie auf dem Laufenden.

Maison de Bạn, Bockenheim, Am Weingarten 14
 
17. Dezember 2018, 15.09 Uhr
Davide Di Dio
 
 
Fotogalerie:
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