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Foto: Lukas Gedziorowski
Foto: Lukas Gedziorowski

Studie zu Wohnquartieren

Die Jugend zieht ins Gallus

Das Nordend ist hip, ebenso Bockenheim und Sachsenhausen. Der angesagteste Stadtteil zum Wohnen ist jedoch das Gallus. Das ist das Ergebnis einer Studie des Immobilienentwicklers GBI AG. Doch es fehlt an Ein-Zimmer-Wohnungen.
Freitagabends geht es auf dem Friedberger Platz bekanntlich rund: Die große informelle Versammlung feierfreudiger Menschen nach dem Wochenmarkt ist seit Jahren eine feste Institution. Während einige Nachbarn sich über den nächtlichen Lärm beschweren, scheinen viele, vor allem junge Menschen, in dem Viertel um den Platz gerne zu wohnen. Auch die Gegend um den Luisenplatz, der gerne am Freitagabend nach 22 Uhr von Feiernden bevölkert wird, zählt zu den beliebtesten Orten zum Wohnen.

Das geht aus einer Studie hervor, die der Immobilienentwickler GBI AG in Auftrag gegeben hat. Dafür wurden amtliche Daten, wie etwa von Einwohnermeldeämtern, sowie Marktberichte, wie etwa vom Internetportal Immobilienscout 24, ausgewertet. Weiter ins Detail gehen, wie die Ergebnisse zustande kamen, mochte die Firma nicht. Wie die GBI AG bekannt gibt, gehören auch Bockenheim und das nördliche Sachsenhausen zu den begehrtesten Wohnquartieren in Frankfurt. Den Spitzenplatz belegt jedoch das Gallus mit den Quartieren Emser Brücke und der Schwalbacher Straße.

Fließende Übergänge
Neben der zentralen Lage und einer guten Nahversorgung spielen auch Faktoren wie Freizeitmöglichkeiten und ein ansprechendes Gastronomieangebot eine Rolle bei der Wohnungssuche. "Die jungen Leute wollen nach dem Ende des Arbeitsalltags direkt mit Freizeit- und Kultur-Aktivitäten anfangen. Das soll fließend ineinander übergehen", sagt Stefan Brauckmann, Leiter der Research Abteilung von GBI. Die höchsten Mieten werden im Westend verlangt (13,80 Euro pro Quadratmeter im Norden, 14,60 Euro pro Quadratmeter im Süden). Im Nordend-Ost sind Angebotsmieten von 12,70 Euro pro Quadratmeter fällig, für ein WG-Zimmer zahlt man 450 bis 460 Euro. Im Gallus liegt die Angebotsmiete bei 11,50 Euro, für WG-Zimmer zahlt man zwischen 380 und 430 Euro.

Einer anderen Studie zufolge, die Immobilienscout 24 veröffentlicht hat, ist die Nachfrage nach den zentralsten Stadtteilen am größten; dort sind die neuen Mieter bereit, einen Maximalpreis von 15,50 Euro pro Quadratmeter und mehr zu zahlen. Insgesamt gehört das Gallus immer noch zu den weniger beliebten Stadtteilen - hinter Bockenheim, Ginnheim und Ostend. Selbst das Gutleutviertel ist stärker gefragt, was aber wahrscheinlich am noblen Westhafenviertel liegt; auch dort werden Maximalmieten gezahlt.

Kleine Wohnungen sind Mangelware

Von den 15.000 Einwohnern, die die Stadt jedes Jahr gewinnt, sind rund 76 Prozent zwischen 18 und 29 Jahre alt. Da in dieser Altersgruppe besonders kleinere Wohnungen gefragt sind, sieht die GBI Bedarf, solche zu schaffen - durch Neubauten, Modernisierungen und Umwidmungen. Bisher sei in deutschen Großstädten nur etwa jede 20. neue Wohnung ein Ein-Zimmer-Appartment.

"Versuche, junge Menschen in andere Stadt-Regionen zu verpflanzen, sind bisher immer kläglich gescheitert", sagt Reiner Nittka, Vorstand von GBI. "Die jungen Menschen wollen einfach in die angesagten Quartiere im Zentrum. Das kann man auch nicht durch Bauprojekte auf der grünen Wiese ändern."

Zimmer für 500 Euro im Monat

Im November 2013 hat die GBI eine Studie veröffentlicht, bei der herauskam, dass Frankfurt einen der drei angespanntesten Märkte für studentisches Wohnen hat. Nur in München und Hamburg soll es demnach für Studenten noch schwieriger sein, eine Wohnung zu finden. Die GBI hat im Oktober im Gallus eine Filiale seiner Studentenwohnheime "Smartments" mit 131 Einheiten eröffnet. Dort kostet ein möbliertes 20-Quadratmeter-Zimmer inklusive aller Nebenkosten 500 Euro im Monat.

(Das Foto zeigt einen Wohnblock im Europaviertel mit Blick auf das "alte Gallus".)
 
23. Juli 2014, 11.00 Uhr
Lukas Gedziorowski
 
 
Fotogalerie:
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