Newsletter
|
ePaper
|
Apps
|
Abo
|
Shop
|
Jobs
Foto: SINN
Foto: SINN

Neuer Name für die Bürostadt Niederrad gesucht

Warum nicht in Rothenham, in der Südweststadt oder im Südend wohnen?

6000 Menschen sollen künftig in der Bürostadt Niederrad wohnen. Längst ist das Viertel nicht mehr nur zum Arbeiten da, der Name passt also nicht mehr. Daher wurden von einer Jury nun drei Namensvorschläge eingereicht.
Die Bürostadt Niederrad, da stellt man sich eine Anhäufung von Bürogebäuden vor, manche assoziieren damit auch leerstehende ehemalige Firmenzentralen. All das hat es mal gegeben, aber das Viertel wandelt sich mit einer von der Stadt Frankfurt unterstützten Dynamik. 1800 Wohnungen befinden sich derzeit im Bau oder sind bereits bezogen. Künftig sollen hier 6000 Menschen leben. Von einer Monostruktur soll das Areal in ein durchmischtes Viertel gewandelt werden. Die steigende Einwohnerzahl Frankfurts macht es nötig, jede freie Fläche für Wohnraum in Erwägung zu ziehen. Die Nähe zum Main und zum Stadtwald, die S-Bahn-Anbindung – der Hauptbahnhof ist eine Station, der Flughafen nur zwei Haltestellen entfernt – sind Faktoren, die für die Bürostadt als Wohnort sprechen. Doch der Name hat einen uncharmanten Beigeschmack, ist teilweise negativ belegt und ist eben nicht mehr aktuell. Die Stadt Frankfurt hat unter anderem in dem Bebauungsplan für die Bürostadt den Arbeitstitel Lyoner Viertel genutzt, in Anlehnung an die Lyoner Straße, aber auch als Würdigung der Partnerstadt Lyon. Doch muss ein Viertel wie die Straße heißen, hat die einstige Bürostadt tatsächlich etwas mit Frankreich zu tun? Und assoziiert man bei Lyoner Viertel nicht eher eine Wurst von der Metzgertheke? Die Standort-Initiative Neues Niederrad (SINN), zu der 16 Unternehmen gehören, hatte die Bevölkerung vor ein paar Wochen dazu aufgerufen, Namensvorschläge einzusenden, die den Namen Bürostadt Niederrad ersetzen sollen. Am Freitag hat eine Jury die besten drei Ideen aus knapp 400 Einsendungen gekürt: Rothenham, Südweststadt, Südend.

Die Namenswahl mag verwundern. Aber vielleicht sollte man sich zuvor das ganze Spektrum der Namensvorschläge anschauen. Da gab es unter anderem englische und denglische Wortschöpfungen wie Biz’n Life City, Homeland, Lifestadt, Urban-City Niederrad, Frankforterische Ideen wie Klaa Lyon oder Flaaschworschtcity, geografische Bezeichnungen wie Neuland, Bündelbach oder Goldstein-Karree, Mainwortspiele wie Mainquartier oder MainFlair. Eine siebenköpfige Jury – bestehend aus dem Stadtverordnetenvorsteher Stephan Siegler, Apfelweinexpertin Johanna Höhl, dem Direktor des Deutschen Architekturmuseums Peter Schmal, dem SINN-Vorsitzenden David Roitfeld, dem Horizont-Chefredakteur Uwe Vorkötter, sowie Bild-Redakteur Sönke Schulenburg und JOURNAL FRANKFURT-Redakteurin Nicole Brevoord – hatte eine Stunde lang über die persönlichen Favoriten diskutiert. Dabei wurden schnell sämtliche englischsprachigen oder nach Marketingsprech klingenden Vorschläge aussortiert. Man war sich einig, dass der künftige Name einprägsam, vielleicht historisch oder geografisch sein sollte. Der Favorit Rothenham nimmt Bezug auf ein einstiges Gut mit Fabrik und Herrenhaus, das sich einst zwischen Goldstein und Niederrad befunden hat. Auf einem Lageplan von 1879 ist Rothenham eingezeichnet. Insgesamt drei Einsendungen hatten Bezug auf den Namen genommen, an den heute auch die Reha-Institution Roter Hamm erinnert. Ähnlich wie Goldstein nach einem Hofgut benannt wurde, könnte man auch die Bürostadt nach einem Hof benennen. Südweststadt wiederum beschreibt die Lage, das Südend letztlich würde die bestehenden Stadtteile Westend, Nordend und Ostend ergänzen. Da die Jury nur über die Einsendungen befunden hat, stünde nun noch eine intensivere Prüfung der Namen aus.

Noch ist mit der Auswahl der drei Namen nichts entschieden. Das Recht dazu hat der Ortsbeirat 5, der für Niederrad zuständig ist, wenngleich sich der Großteil der Bürostadt Niederrad auf Schwanheimer Gemarkung befindet. Am Freitag wurden die drei Vorschläge Christian Becker (CDU), dem Ortsvorsteher des Ortsbeirats 5, als Empfehlung überreicht. Der Ortsbeirat wird vermutlich in der Mai/Juni-Sitzung darüber befinden. Frankfurter können in den Bürgersprechstunden noch Ideen oder Einwände einbringen, letztlich muss der Ortsbeirat einstimmig abstimmen, womit auch das Lyoner Viertel noch nicht ganz vom Tisch ist.

Im Bild zu sehen v.l.n.r.:
Eckart von Schwanenflug (SINN), Sönke Schulenburg, Stephan Siegler, Johanna Höhl, Peter Schmal, Nicole Brevoord, Uwe Vorkötter, David Roitman (SINN), Steffen Just (Nestlé, SINN)
 
17. April 2015, 16.19 Uhr
red
 
 
Fotogalerie:
{#TEMPLATE_news_einzel_GALERIE_WHILE#}
 
 
 
Mehr Nachrichten aus dem Ressort Urbanes Frankfurt
Dondorf-Druckerei in Bockenheim
Wieso sprechen wir immer von Zwischennutzung?
Wofür könnte die Dondorf-Druckerei in Frankfurt-Bockenheim genutzt werden? Darüber und über den Kulturcampus sprach das JOURNAL mit dem Raumentwickler Jakob Sturm.
Text: Till Geginat / Foto: Die Dondorf-Druckerei in Bockenheim steht derzeit leer © Harald Schröder
 
 
 
 
 
 
 
Ältere Beiträge
 
 
 
 
19. April 2024
Journal Tagestipps
Pop / Rock / Jazz
  • Female Duo
    Alte Nikolaikirche am Römerberg | 19.00 Uhr
  • Luciano Biondini, Michel Godard und Lucas Niggli
    St. Bonifatius | 20.00 Uhr
  • Joya Marleen
    Brotfabrik | 20.00 Uhr
Nightlife
  • The Big Easy
    Colos-Saal | 23.30 Uhr
  • Gibson Affairs
    Gibson | 23.00 Uhr
  • King Kong Kicks
    Centralstation | 22.30 Uhr
Klassik / Oper/ Ballett
  • hr-Sinfonieorchester
    Hessischer Rundfunk | 20.00 Uhr
  • Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz
    Rheingoldhalle | 19.30 Uhr
  • Orchestra della Svizzera Italiana
    Kurhaus Wiesbaden | 20.00 Uhr
Theater / Literatur
  • Der Raub der Sabinerinnen
    Schauspiel Frankfurt | 19.30 Uhr
  • Goethe: Faust I
    Volksbühne im Großen Hirschgraben | 19.30 Uhr
  • Glück
    Kammerspiele Wiesbaden | 20.00 Uhr
Kunst
  • Bruder Moenus
    Stoltze-Museum der Frankfurter Sparkasse | 10.00 Uhr
  • 244ff. – Von Friedrich bis Ferdinand
    Schloss Bad Homburg | 10.00 Uhr
  • Denis Dailleux
    Galerie Peter Sillem | 18.00 Uhr
Kinder
  • Pop Up-Technothek – MINT zum Anfassen
    KiBi – Zentrale Kinder- und Jugendbibliothek | 15.00 Uhr
  • Prinzhexin – Wie ein Prinzessin zur Hexe wird
    Löwenhof | 15.00 Uhr
  • Die Biene Maja
    Papageno-Musiktheater am Palmengarten | 16.00 Uhr
Freie Stellen