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Foto: © Bernd Kammerer
Foto: © Bernd Kammerer

Prozess CargoCity Süd

Goldman beteuert seine Unschuld

Beim Prozess um CargoCity Süd gibt sich Investor Ardi Goldman als Opfer. Makler Uwe S. habe ihn hintergangen. Wegen seiner guten Kontakte zu Fraport habe kein Motiv für eine Bestechung bestanden.
Makler Uwe S., Investor Jürgen Harder sowie dessen Geschäftspartner Kai B. haben im Prozess um CargoCity Süd bereits gestanden. Nicht so Immobilienentwickler Ardi Goldman. Der beteuert nach wie vor seine Unschuld. Um die zu belegen, führte er am dritten Verhandlungstag sehr detailliert seinen privaten wie beruflichen Werdegang aus. Auch schilderte er ausführlich seine Beziehungen zu Fraport. Die sollen belegen, dass er kein Schmiergeld gezahlt hat. „Ich hatte kein Motiv für die mir zu Last gelegten Bestechungsvorwürfe“, versicherte er.

Eine zerbrochene Männerfreundschaft
Schuld an allem sei Makler Uwe S. Es ist die Geschichte einer zerbrochenen Männerfreundschaft. 25 Jahre lang hätten die beiden eine enge Geschäftsbeziehung geführt. Das Vertrauen sei „für die Branche unüblich" groß gewesen, so Goldman. Uwe S. habe ihn dann jedoch hintergangen und ohne sein Wissen den damaligen Fraport-Manager geschmiert. Wohl weil er „von Geldgier getrieben“ worden sei.

Erst 2007 habe er erfahren, dass Schmiergeld geflossen und die Geldströme über den Umweg Liechtenstein verschleiert wurden – vom „Mallorca-Gespräch“ ist in diesem Prozess schon des öfteren die Rede gewesen. Hierbei handelt es sich um ein Treffen zwischen Harder, dessen Geschäftspartner Kai B. und Goldman. Auf Harders Jacht soll über die Zahlungen an Makler Uwe S. gesprochen worden seien. Die habe Goldman bis dahin für normale Provisionszahlungen gehalten. „Ich war schockiert und sehr enttäuscht von Uwe S.“.

Die Rolle des Fraport-Chefs
Der Richter blieb skeptisch. Auch Goldmans gute und langjährige Beziehungen zu Fraport seien für ihn kein Beweis für dessen Unschuld. Diese Beziehungen schilderte der Investor folgendermaßen: Bereits im Jahr 2005 habe ihn der damalige Fraport-Chef, Wilhelm Bender, in den Retail-Beirat des Flughafenbetreibers berufen. Dessen Aufgabe sei es, neue Impulse bei der Vermarktung von Grundstücken zu finden. „Er schätzte mich als Querdenker“. Auch mit dem Generalbevollmächtigten Karl-Heinz Dietrich habe er guten Kontakt gepflegt.

Dennoch war wohl nicht jeder Entscheidungsträger bei Fraport Goldman wohlgesinnt. Denn geplante Projekt platzten kurzfristig – etwa der Erwerb des einzigen Grundstücks mit Rollfeldanschluss, das Goldman für DB Schenker entwickeln wollte. Beim Wettbewerb sei Goldman mit einem Erfüllungsgrad von 98 Prozent als Sieger hervorgegangen. Dennoch wurde als Gewinner schließlich Jürgen Harder genannt. „Sein Konzept hatte nur einen Erfüllungsgrad von 44 Prozent“, so Goldman. Den Zuschlag bekam letztendlich keiner der Beiden. Schenker entwickelte auf eigene Faust. Als Ausgleich wurde Goldman das Grundstück angeboten, auf dem er schließlich die zweistöckige Logistikzentrum „Cargoport“ der Lufthansa realisierte.

"Am Flughafen gab es keinen echten Wettbewerb"
Ungerecht behandelt fühlte sich Goldman nach eigener Aussage auch, da sein Vertrag für das Erbbaurecht deutlich schlechter ausgefallen sei, als für Harder. So sei nur er dazu verpflichtet gewesen, vor Abschluss des Vertrags einen Mieter vorzuweisen, der Fraport genehm ist. Für Goldman Anhaltspunkte, dass es „am Flughafen keinen echten Wettbewerb gab.“

Zu Beginn der Verhandlung wies Goldmans Anwalt die Vorwürfe zurück, er habe sich während des Ermittlungsverfahrens mit Uwe S. getroffen. Er reichte Strafanzeige gegen den Makler ein.

Am Freitag geht die Verhandlung weiter. Dann muss sich Goldman einigen weiteren Fragen des Richters, der Staatsanwaltschaft sowie der Anwälte der Mitangeklagten stellen. Auch Makler Uwe S. will sich erneut äußern.

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25. Februar 2015, 12.03 Uhr
Christina Weber
 
 
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