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Positionspapier zur Nachhaltigkeit vorgestellt

Wie die Industrie- und Handelskammer grüner werden will

Die IHK Frankfurt fordert ihre Mitglieder zu nachhaltigem Wirtschaften auf. Klingt nach einer Selbstverständlichkeit – doch für die Kammer ist es ein großer Schritt. Angestoßen hat ihn Vizepräsidentin Marlene Haas.
Matthias Gräßle, Geschäftsführer der IHK Frankfurt, macht gleich am Anfang den ganzen Grundkonflikt klar: "Nehmen Sie mir nicht meine Cola weg", sagt er scherzhaft, als es darum geht, ob die Getränke- und Keksauswahl beim Medientermin nicht auch noch biologisch-dynamischer geht. Eine Kleinigkeit, gewiss – aber auch solche Dinge sollen künftig bei der IHK hinterfragt werden.

„Nachhaltigkeit ist keine Modeerscheinung, sondern ein Konzept, unsere Art zu leben und zu wirtschaften zukunftsfähig zu machen“, heißt es in einem Positionspapier, das die IHK-Vollversammlung schon im Dezember verabschiedet hat. "Dass das so schnell geht, hätte ich nicht gedacht", sagt Marlene Haas, Vizepräsidentin der IHK, die ihre bisherige Amtszeit dafür genutzt hat, einen Arbeitskreis ins Leben zu rufen, der sich dem Thema Nachhaltigkeit verschreibt. "Wir waren wirklich überrascht, dass beim ersten Treffen schon über 60 Teilnehmer erschienen", sagt Frau Haas, die im Oktober 2014 in das Ehrenamt gewählt wurde. Matthias Gräßle sagt, er schätze die Impulse, die von ihr ausgingen. Die IHK Frankfurt gehöre nun zu den Vorreitern unter den Handelskammern beim Thema Nachhaltigkeit.

Das heißt nun nicht, dass es nicht noch ein weiter Weg wäre. Das vorgelegte Positionspapier steht teilweise diametral zu den Vorstellungen, wie sie etwa der Industrieausschuss noch vor zwei Jahren formuliert hat – dort lässt sich nachlesen, dass die Kernenergie ihren festen Platz im Energiemix habe, als sogenannte Brückentechnologie. "Auch die IHK wird mit der Zeit schlauer", sagt Herr Gräßle dazu. Der Arbeitskreis könne als unabhängiges Gremium aber auch viel freier agieren – etwa externe Experten hinzubitten, die nicht Mitglieder der Kammer seien. Bei den Unternehmen renne die IHK mit dem Thema jedenfalls offene Türen ein. "Es ist allen Unternehmern klar, dass sie sich damit beschäftigen müssen", sagt Marlene Haas. Grund dafür sei auch eine neue Richtlinie der Europäischen Union, die Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern vorschreibe, Nachhaltigkeitsberichte zu veröffentlichen. Wie Jens Scheller, Geschäftsführer des Hessenparks und ebenfalls Teil des Arbeitskreises, sagt, betreffe dies auch kleinere Unternehmen, wenn sie etwa als Zulieferer von Konzernen agierten. "Letztlich ist aber wichtig, nicht alles gleichzeitig anzupacken, sondern Wesentliches zu identifizieren und damit anzufangen." Die Broschüre beschränke sich auch nicht allein um Umweltaspekte – es gehe auch um Arbeitsschutz, Inklusion und die langfristige und verantwortliche Gestaltung von Lieferketten.

Die IHK will ihre Mitgliedern in all diesen Belangen beraten – und hat Anfang des Jahres ein Kompetenzzentrum aufgebaut, das in den kommenden Monaten auf vier Mitarbeiter anwachsen soll. Grüngewaschen soll die IHK mit der Initiative nicht. "Uns ist klar: Wir können noch besser werden", sagt Matthias Gräßle. Die Verwaltung habe 220 Mitarbeiter und im Jahr gut 160.000 Besucher. "Auch wir stellen uns die Frage: Was bedeutet Nachhaltigkeit für unsere Institution?" Kann also gut sein, dass der Kaffee auf den Konferenztischen bald Fairtrade ist – und die Coca Cola verschwindet. Selbst, wenn das nicht jedem gefällt.
 
15. Februar 2017, 12.20 Uhr
Nils Bremer
 
 
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