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Foto: Harald Schröder
Foto: Harald Schröder

Kolumne von Ana Marija Milkovic

High Noon 2050

Unsere Kolumnistin würde gerne Millionen auf den Zusammenbruch der sehr deutschen Energiewende setzen. Würde sich auszahlen, meint sie, denn allein die Wärmeverbundsysteme seien eine tickende Zeitbombe.
Kennen Sie Cindy Lauper? Girls just wanna have fun? Ist Ihnen noch nie der Gedanke gekommen, dass Boys vielleicht mehr Spass haben könnten, wenn sie Mädels die Geschäfte überließen? Das gilt für vieles und viele, auch für die Jungs von VW.

Die männliche Führungsriege von VW hat die Welt und nicht zuletzt ihre Kunden beschissen. Davon ist auszugehen. Nun musste der Chef, Winterkorn, gehen. Dabei ist Bescheißen geförderter Bestandteil politischer Unwissenheit und damit Realität. Sie denken dabei an die Hypothekenkrise in den Vereinigten Staaten, die von der Deutschen Bank mitverursacht ist, ein anderer denkt an George W. Bush und Saddam Hussein und ich denke an erneuerbare Energien.

Nun aber sind Volkswagen und Deutsche Bank angeschlagen. Dagegen führt die Banque National de Paris die Bankenlandschaft in Europa an. Als Franz Josef Strauß uns Deutsche noch warnte, dass ein gesundes Verhältnis mit Frankreich nicht in ein Verhältnis ausarten darf, "wie zwischen Firmling und Bischof", scheint 2015 das Prädikat "Made in Germany" längst auf Ministrantenebene in Bittstellung in der Welt angelangt.

Dabei war die Deutsche Bank um die Erfindung von Produkten gar nicht verlegen. Noch während die Tinte der Kaufverträge forderungsbesicherter Wertpapiere für den amerikanischen Immobilienmarkt trocknete, setzte das hauseigene Investmentbanking meistbietend auf den Verfall und bot Kreditderivate für selbigen Markt an.

Ein Komitee des US Senats ist nun zur Ansicht gelangt, dass die Deutsche Bank die Hypothekenkrise mitverschuldet hat. Was auch immer daran stimmt, auf den Verfall deutscher Volksaktien lässt sich bei Unternehmungen in den Vereinigten Staaten jedenfalls gewinnbringend setzen. Es bleiben die Telekom, die Deutsche Bank und nun auch der Volkswagen. Und die größte unter den Dreien scheint die Liebe zum deutschen Volkswagen zu sein.

Warum muss es denn auch gleich immer die große weite Welt für uns Deutsche ein? Warum kann der Piefke nicht auch auf Zusammenbrüchen innerhalb Deutschlands setzen? Längst ist Vorsprung durch Lobbyismus nicht nur die Agenda für VW.

Nehmen wir die Energiewende als Beispiel. Die Bundesregierung unterstützt alleine in diesem Jahr mit 1,8 Milliarden Euro zinsgünstiger Kredite und Förderprogramme der KfW die Agenda 2050. Diese Agenda hat zum Ziel, den Energieverbrauch von Gebäuden um 80 Prozent bis 2050 zu senken. Das geschieht in Deutschland vorrangig mit der Herstellung von Wänden im Wärmedämmverbundsystem.

Dämmung wird vorwiegend in Polystyrol ausgeführt. Der Lebenszyklus von Polysterol wiederum beläuft sich auf ca. 20 bis 30 Jahre. Polystyrol dämmt aber nicht nur sondern brennt auch gut und ist für Algen besonders anfällig. Deswegen werden Wände mit Flammschutzmitteln, Pestiziden und Chemikalien angereichert. Am Ende des Kreislaufs sickert ein Mengenanteil durch natürlichen Regen ins Erdreich und der Rest der jährlich geförderten 1,8 Milliarden Euro auf die sogenannte Sondermülldeponie. Eine klassische Mülldeponie eignet sich zur Entsorgung des brennbaren Materials nun leider nicht, weil hier der Kleber vom Polysterol und die Farbe vom Putz getrennt werden müssten. Da genau das nun einmal ein Problem ist, wird im Energiepass eines Gebäudes darüber auch hinweggesehen. In Fachkreisen wird diese Position "Graue Energie" genannt.

Was immer an dieser Entwicklung nachhaltig und grün sein kann, wird auch zukünftig in Energiepässen ausgewiesen. Daran verdienen einige Geld. Ich kann den Amerikanern aber nur empfehlen, diese Entwicklung auszulassen und den Zusammenbruch der Energiewende in Deutschland vorauszusehen. Mit der Energiewende lässt sich unterm Strich zwar keine Energie sparen, aber doch noch sicheres Geld mittels Umweltderivaten verdienen. Diese Hausse wird kommen und die Party auf dem Parkett steigen. Davon ist auszugehen.
 
8. Oktober 2015, 18.58 Uhr
Ana Marija Milkovic
 
 
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