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Foto: Salome Roessler
Foto: Salome Roessler

Geflüchteten eine Berufsperspektive bieten

Berufliche Integration von jungen Flüchtlingen

Seit rund einem Jahr läuft die Initiative „BIFF“. Das Ziel ist es, jungen geflüchteten Menschen eine Ausbildungs- und Berufsperspektive zu eröffnen. Jetzt wurden erste Ergebnisse präsentiert.
Maga Traore ist 21 Jahre alt und lebt seit vier Jahren in Deutschland. Er floh aus der Elfenbeinküste. Sein Vater – Soldat – wurde, genauso wie seine Mutter, getötet. Er kam mit 17 Jahren alleine nach Deutschland. Im Herbst 2016 begann seine Ausbildung beim Unternehmen WISAG.
Damit ist er einer von 38 jungen Flüchtlingen, die vergangenes Jahr durch die Gemeinschaftsinitiative „Berufliche Integration von Flüchtlingen in Frankfurt-Rhein-Main“ (BIFF) einen Ausbildungsplatz erhalten haben.
„Ich bin sehr glücklich damit. Mit meinem Chef, der immer für mich da ist, den Leuten, der Arbeit“, berichtet Traore. Sein Chef ist John Lotz, Personalleiter bei WISAG. Auch er findet nur lobende Worte für seinen neuen Auszubildenden: „Während des Praktikums musste er umziehen. Zwischenzeitlich war die Arbeitserlaubnis abgelaufen. Doch er ist immer am Ball geblieben. Jetzt hat er den Ausbildungsplatz.“

Erste Ergebnisse von BIFF vorgestellt
Im Frühjahr 2016 wurde das Projekt ins Leben gerufen, um Flüchtlingen und Menschen mit Migrationshintergrund eine Ausbildungs- und Berufsperspektive zu ermöglichen und so ihre gesellschaftliche Integration voranzubringen. Es richtet sich an junge Zuwanderer ab 16 Jahren mit Bleibeperspektive in Frankfurt und im Rhein-Main-Gebiet. Viele Unternehmen aus dem Bezirk der IHK Frankfurt sind daran beteiligt – neben WISAG unter anderem die Fraport und die IHK selbst, aber auch die Stadt Frankfurt und die Arbeitsagentur.

Bereits 38 junge Geflüchtete haben eine Ausbildung in einem Unternehmen über das BIFF-Programm beginnen können. 320 Interessierte gab es ursprünglich. Dass die Zahl während des mehrstufigen Berufsorientierungsverfahrens geschrumpft ist, hängt mit vielen Faktoren zusammen: der Sprachkompetenz, aufwendigen Prozessen zum Erhalt der Arbeitserlaubnis, der komplexen Gesetzeslage für Asylsuchende und Unternehmen, fehlender oder nicht anerkannter Ausweisdokumente, der Bleibeperspektive – um nur einige zu nennen.

Zudem wurden 25 Programm-Teilnehmer in Einstiegsqualifizierungen, Integrationskurse, Berufsschulen, Unis, Arbeitsverhältnisse oder an die Agentur für Arbeit vermittelt. Etwa die Hälfte der anfänglichen 320 Geflüchteten nahm an den Berufe-Camps der BIFF-Unternehmen teil, um dort individuelle Qualifizierungs- und Ausbildungspläne zu erarbeiten.

Starke Wirtschaft und Einstellungsbereitschaft sind ein großes Glück
IHK-Hauptgeschäftsführer Matthias Gräßle macht klar, dass sich die starke Wirtschaft in Frankfurt und Rhein-Main auf die Einstellungsbereitschaft niederschlägt. „Diese Wirtschaftslage, diese Einstellungsbereitschaft sind das ganz große Glück bei der Integration der Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt“, so Gräßle. Der große Arbeitskräftebedarf trage dazu bei, dass die Unternehmen gerne Hospitationen für Flüchtlinge anbieten und auch als Arbeitskräfte anstellen. Für dieses Jahr rechnet die IHK mit 35.000 zusätzlichen Stellen in der Metropolregion Frankfurt-Rhein-Main – 10.000 davon nur in Frankfurt.

Dennoch sei die Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt eine gewaltige Aufgabe. Im Jahr 2015 kamen 80.000 Flüchtlinge nach Hessen, 25.000 waren es bis November vergangenen Jahres. Jedoch habe sich die Erfassung von Qualifikationen der Geflüchteten in der letzten Zeit deutlich verbessert. „Daher wissen wir, dass sie neben dem Spracherwerb einen hohen Qualifizierungsbedarf haben“, so Gräßle.

Sprachliche Defizite hat der Afghane Maseh Kazikehl nicht mehr. Vor einigen Monaten hat er eine Ausbildung zum Anlagenmechaniker bei der Fraport aufgenommen. „Es ist viel Verantwortung dabei. Schließlich müssen wir später alle Anlagen am Flughafen reparieren können – egal ob Rolltreppen oder Heizungsrohre. Gerade lernen wir Metalltechnik. Ich versuche alles, um mein Ziel zu erreichen“, erzählt Kazikehl.

Das BIFF-Programm 2017
Bereits 562 Flüchtlinge haben sich für das Jahr 2017 beworben. Im Frühjahr und Frühsommer findet zunächst die Berufsorientierung statt, wo die Teilnehmer Berufsfelder und Betriebe kennenlernen können. Zudem wird es in dieser Phase Eignungstests, Auswahlverfahren und Sprachförderung geben. Im Herbst folgen geförderte Praktika zur Einstiegsqualifizierung, um im Idealfall anschließend zur Berufsausbildung übergehen zu können.
Bewerber für BIFF sollten Deutschkenntnisse auf fortgeschrittenem Niveau (B1) und mindestens eine Duldung vorweisen können und maximal 27 Jahre alt sein.

Flüchtlinge oder Betreuer können sich bei Interesse an die Gesellschaft für Jugendbeschäftigung in der Kurfürstenstraße 18 wenden, um dort Einzelheiten abzuklären.
 
26. Januar 2017, 10.29 Uhr
Max Gerten
 
 
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