Damit es im Bahnverkehr besser läuft, werden 1,8 Milliarden Euro in das hessische Schienennetz investiert. Die Deutsche Bahn erneuert Gleise, Tunnel und Brücken. Die Wege im Frankfurter Hauptbahnhof werden kürzer.

Die schlechte Nachricht: im Bahnverkehr wird es in den nächsten Jahren zu mehr Umleitungen, Verspätungen und Ausfällen kommen. Die gute: danach, im Jahr 2019, soll's besser werden. Das verspricht jedenfalls die Deutsche Bahn (DB). Sie will zusammen mit dem Bund insgesamt 1,8 Milliarden Euro investieren, um Gleise, Bahnhöfe und Bahnstromnetz zu modernisieren. Am Montag hat die DB die Pläne in Frankfurt vorgestellt. Das Geld stammt aus der Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung (LuFV II), die die Bahn mit dem Bund getroffen hat. Darin sind 28 Milliarden Euro deutschlandweit für den Eisenbahnverkehr vorgesehen. Für Hessen sind rund 1,8 Milliarden Euro eingeplant.

Davon fließen 90 Millionen Euro in das elektronische Stellwerk im Frankfurter S-Bahntunnel, das bereits gebaut wird und in drei Jahren in Betrieb genommen werden soll. Im Hauptbahnhof ist geplant, die Heiz- und die Lüftungstechnik zu modernisieren, ebenso wie eine verbesserte Wegebeziehung zwischen S- und U-Bahn in der B-Ebene. Der Bahnhof Frankfurt Süd bekommt laut Bahn barrierefreie Zugänge und neue Bahnsteigdächer – die jetzigen stammen aus den 70er-Jahren.

„Wir wollen die Einschränkungen möglichst gering für unsere Kunden halten“, sagt Gisbert Brauner, Leiter Vertrieb und Fahrplan der DB Netz AG. Da vor allem nachts, an Wochenenden und in den Schulferien weniger Fahrgäste unterwegs sind, soll es in diesen Zeiten zu Einschränkungen kommen. In den Sommerferien 2015 und 2016 sowie den Osterferien 2016 sind Totalsperrungen des S-Bahntunnels geplant. Die Sperrungen werden in den Fahrplan eingearbeitet, sodass sich Kunden früh über Umleitungen und Ausfälle im Internet informieren können.

In Offenbach, Darmstadt und Gelnhausen werden Brücken saniert. Neue Bahnsteigdächer, Bahngleise und Beleuchtungen sind unter anderem in Friedberg, Darmstadt Nord und Darmstadt Süd vorgesehen. Lärmschutzwände für Bad Nauheim stehen ebenfalls auf dem Plan.

Die erste Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung (LuFV I) galt für den Zeitraum von 2009 bis 2013. Damals standen knapp 12,5 Milliarden Euro zur Verfügung, um das deutsche Schienennetz zu erneuern. Die zweite Vereinbarung gilt bis 2019.