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Foto: Dirk Ostermeier
Foto: Dirk Ostermeier

10 Alternativen angesichts des Bahnstreiks

Wer braucht schon die Bahn?

Die Gewerkschaft GDL bestreikt sechs Tage lang die Deutsche Bahn. Bislang wurden uns Züge als irgendwie praktische, ökologisch-korrektere Form des Reisen verkauft. Zeit, sich 10 Alternativen anzusehen.
1. Zu Fuß gehen
Ja, Sie lachen zurecht. Und wo wir gerade beim humoristischen Potential unserer ersten Alternative zur Bahn sind: Es ist die einzige, bei der man zu Fuß nicht schneller ist. Hahaha... 10.000 Schritte am Tag sollten Sie laufen, um ein einigermaßen herzinfarkt-, diabetes- und krebsärmeres Leben zu führen. Hört sich drastisch an, ist aber das Ergebnis einer Studie. Und Studien lügen nie. Das Praktische ist: Sollte ihre Arbeitsstelle nur drei bis vier Kilometer entfernt sein, dann haben Sie die Schritte schon beisammen. Das Allerallertollste aber ist: Die Jahreskarte kostet Sie nichts. Und das WLAN ist genauso löchrig wie im ICE.

2. Longboard
Als wir neulich einen Unternehmensberater in einem Anzug auf einem Longboard bei seiner Unternehmensberatung vorfahren sahen, dachten wir erstmal: Was ein Idiot! Schmeißt gleich in einem mittelständischen Unternehmen 30 Prozent der Belegschaft raus, aber Hauptsache einen auf cool machen wie diese bärtigen Hipster im Bahnhofsviertel. So wie die silbernen Tretroller in den 90ern, mittlerweile fahren gottseidank fast nur noch Kinder damit. Doch es ist nicht zu leugnen: Das Longboard hat ein Comeback erlebt und wir wären nicht in Deutschland, wenn es nicht auch einen Deutschen Longboard-Verband geben würde. Klar, es nimmt nicht viel Platz weg, ermöglicht größere Geschwindigkeiten und und es hat immer noch mehr Stil als Inlineskates - ok, unser Hass auf Inlineskates beruht auf dem Tuesday Night Skating, denn wann immer wir mit dem Auto nochmal schnell in die Stadt fahren, ist Tuesday Night Skating... einmal im Monat ist das nur, wenden Sie jetzt ein? Kannjagarnichtsein ... Das Longboard jedenfalls: ein hipsteriger Hipstertraum – Beanie statt Radhelm, lautet die Parole!

3. Mofas
Haben Sie sich schon mal den Innenstadt-Verkehr in Metropolen außerhalb Deutschlands angeschaut? Dann wissen Sie, worauf wir hinauswollen: Der Vespa und ihren hässlichen Verwandten gehört die Zukunft. Erstmal schön an den Autoschlangen vorbei bis zur roten Ampel fahren, wo sich schon 50, 60 andere Vespas tummeln und dann mit großem Getöse weiterdüsen. Laut, stinkend, aber äußerst effektiv.

4. Home-Office.
Müssen wir noch mehr sagen?

5. Trampoline
Nein, nicht wirklich. Aber als wir gerade verzweifelt überlegten, wie wir bitteschön auf ZEHN Alternativen zur Bahn kommen, rief die Kollegin mit einem Leuchten in den Augen: "Trampoline! Wie wäre es, wenn überall Trampoline stehen würden, jede Straße voll mit Trampolinen? Dann könnten wir zur Arbeit hüpfen!" Ja. Ok. Wir nehmen es mal mit auf die Liste.

6. Fliegen
Womit wir bei den Flugzeugen wären. Ja, liebe Flughafenausbaugegner, wir wissen schon: Flugzeugen sind bööööööseeeeee. Aber, jetzt mal Hand aufs Herz: Fliegen ist auch ganz schön praktisch. Ein Flug von Berlin nach Frankfurt ist günstiger als eine Bahnfahrt, geht auch schneller, in Frankfurt entsteht der dritte Terminal, alles wird noch komfortabler und besser und irgendwann bestimmt auch geräuschloser. Leider steht das Fliegen auch auf unserer, pardon, Abschussliste: Denn auch dort machen uns die Mini-Gewerkschaften das schöne Gefühl von der grenzenlosen Freiheit über den Wolken kaputt. Schreiten Sie ein, Reinhard Mey!


7. Hubschrauber
Teuer, aber zielgenau. Aber hey: wenn es in Frankfurt an einem nicht mangelt, dann an Geld. Und was glauben Sie, was der bequemste Weg von Kronberg in die Vorstandsetage einer großen Bank ist? Bestimmt nicht die Hessische Landesbahn...

8. Fernbus
Gut, die Fahrt nach Hamburg dauert acht Stunden und nicht vier wie mit dem ICE. Aber dafür kostet sie auch nur neun Euro oder so. Fernbusfahren ist wie Ryanair oder Beim-Aldi-Einkaufen: Man will nicht gerne dabei gesehen werden, aber in Sachen Preis-Leistung steht diese Art der Fortbewegung kurz hinterm Fußmarsch.

9. Das Auto
Was uns zur zweitbesten aller Bahn-Alternativen führt. Das Auto ist günstig, es fährt neuerdings gar elektrisch, es kann in Frankfurt – trotz des beständigen Parkplatz- und Asphalt-Hasses der Grünen – immer noch auf die beste Infrastruktur zurückgreifen, es kostet auch nicht mehr als eine RMV-Karte, einzig die Staus nerven, aber selbst in einem grünregierten Land wird der Riederwaldtunnel ausgebaut, die A661 verbreitert, eine neue Autobrücke über den Main eröffnet, Parkhäuser gebaut, Elektrotankstellen angeschlossen und solche für Wasserstoffautos. Die Zukunft, so lesen wir immer, gehöre den selbstfahrenden Autos. Dadurch könnte, wenn man die Karren schlau vernetzt, gar der Großteil der Autos überflüssig werden. Sagt eine Studie. Die Studie sagt auch: Öffentliche Verkehrsmittel brauchen wir dann auch nicht mehr. Was für eine grandiose Zukunft! Oder, Herr Weselsky?

10. Radfahren
Wussten Sie, dass die meisten Autofahrten in der Stadt unter zwei Kilometern lang sind? Mal morgens eben mit dem Cayenne zur Bäckerei düsen ist aber immer noch umweltfreundlicher als in einer leeren S-Bahn zwei Stationen zu fahren. Wir betonen es gerne immer wieder, aber: Die beste, schnellste Möglichkeit in Frankfurt voranzukommen bietet das Radfahren. Und wenn Sie weiter draußen wohnen: Holen Sie sich ein Elektrofahrrad - damit kann man sich heutzutage auch sehen lassen, wenn man kein Rentner ist. Sowieso scheinen sich die Verhältnisse umgekehrt zu haben, wenn wir morgens die Senioren auf ihren Carbonrädern im Team-Milram-Outfit den Feldberg hochhechten sehen... aber wir driften ab. Also, Radfahren: schnell, vergleichsweise günstig und - Sie sind nicht allein. Die Zahl der Radfahrer steigt seit Jahren, einige große Unternehmen haben Teile ihrer Tiefgaragen durch Fahrrad-Parkplätze, Duschen und Umkleiden ersetzt und der ADFC fordert in seinem jüngsten Programm, dass in zehn Jahren jeder dritte Weg mit dem Fahrrad zurückgelegt werden sollte. Nur jeder dritte? Hallo?!? Bahnstreik?

Kurzum: Streikt doch!

P.S.: Die schlechteste Alternative zur Bahn ist selbstverständlich das Pferd. Braucht mehr Pflege und Fürsorge als ein Auto, stinkt und hinterlässt Mist und wenn es mal einen schlechten Tag hat, kann es einen abwerfen und tottrampeln. Nieder mit der Galopprennbahn! Pferde zum Metzger!
 
4. Mai 2015, 11.19 Uhr
Nils Bremer
 
 
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