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Foto: Detlef Kinsler
Foto: Detlef Kinsler

Frankfurt ertrotzt Unentschieden gegen Essen

Die Moral stimmt

Können zwei Minuten in der Nachspielzeit mit den 90 Minuten zuvor versöhnen? Es wäre Augenwischerei, sich nach dem Unentschieden gegen die SGS Essen das 2:2 des 1. FFC Frankfurt durch zwei späte Treffer schön zu reden.
Am Ende hatten sogar Frankfurts Verantwortliche Mitleid mit den Gegnerinnen. Und Gästetrainer Daniel Kraus formulierte in der Pressekonferenz nach dem Match was alle im Stadion am Brentanobad wohl dachten. „Wir waren über 90 Minuten die bessere Mannschaft, haben leidenschaftlicher gespielt als Frankfurt, standen defensiv gut und haben in der Offensive nur verpasst, früher ein zweites Tor zu schießen“, machte Kraus aus seinem Herzen keine Mördergrube. „Es ist bitter mit nur einem Punkt nach Hause zu fahren. Was nehmen wir also mit aus Frankfurt? Dass wir lernen müssen, dass das Spiel erst zu Ende ist wenn die Schiedsrichterin abpfeift.“ Was war passiert? An einem sonnigen Sonntagvormittag traf der aktuell Zweitplatzierte Essen auf die Nummer Sieben Frankfurt. Nach einem frühen Ausrufezeichen, als Islacker nach einem Flankenlauf Störzel bediente, die aber vergab, tat sich nicht mehr viel in Stadion am Brentanobad. Keine der beiden Mannschaften schien das Spiel machen zu wollen. Wie oft darf man eigentlich zum Torwart zurückpassen bevor man sich an einem Spielaufbau versucht? Lisa Weiß als Nummer 1 bei Essen sollte wohl warmgehalten werden. Auch wenn Desirée Schumann laut von hinten dirigierte, fand ihr 1. FFC Frankfurt nicht ins Spiel. Kein Aufbauspiel aus der Abwehr heraus, keine Ideen im Mittelfeld, keine Passgenauigkeit (Tiki-Taka muss man können), keine Torgefahr vorne – die 1.610 Besucher erlebten das Gegenteil von einem Ballbesitz-, sprich ein Ballverlustspiel. Der Höhepunkt der ersten Halbzeit vor der Überflug einer historischen Ju 52. Glück hatte der FFC, dass auch nicht alle Pässe bei Essen ankamen, Doorsoun und Dallmann nur den Pfosten trafen und Schumann mit einigen guten Paraden zunächst die Null halten konnte. Nur wenn zehn Feldspielerinnen alle unter ihren Möglichkeiten bleiben und sogar Saskia Bartusiak unauffällig agiert, da nutzt auch auf Dauer die Topleistung der Torhüterin (ihr Trainer Matt Ross sprach sogar von „Weltklasse“) wenig. Niemand im FFC-Tross hätte sich beschweren könne, wenn es zur Halbzeit schon 0:2 gestanden hätte. Das Tor für Essen fiel schließlich in der 59. Minute von Doorsoun, Ausgangspunkt war ein grandioser Fehlpass (es war wohl Sophie Schmidt). Zunächst konnte Schumann wieder abwehren, gegen den zweiten Ball nach ihrem Abpraller war Frankfurts Nummer 1 bei einem schönen Heber aber machtlos. Trotz Rückstand wurden weiter Bälle vertändelt, Stockfehler gemacht. Ein zäher Kick, eigentlich auf beiden Seiten. Das 2:0 der eingewechselten Lea Schüller fiel in der 88 Minuten, das Spiel war eigentlich gelaufen. Aber plötzlich wachten die Gastgeberinnen auf. In der ersten Minuten der Nachspielzeit(!) gelang Crnogorcevic der Anschluss nach Zuspiel von Lisa Munk. Eine Minute später bezwang Nagasato mit einem sehenswerten Weitschuss Nationaltorhüterin Lisa Weiß. Jetzt galt es nur noch einen Essener Eckball abzuwehren, um das unverhoffte Unentschieden zu verteidigen. Nach dem Schlusspfiff sanken fast alle Essener Spielerinnen enttäuscht auf den Rasen. Noch nie war es wohl für die SGS einfacher, hier in Frankfurt zu gewinnen. Um dem Spiel aus Frankfurter Sicht doch etwas Positives abgewinnen zu können, hieß von FFC-Seite: die Mannschaft hat Moral bewiesen. Eigentlich ein schwacher Trost.
 
26. September 2016, 10.43 Uhr
Detlef Kinsler
 
 
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