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Foto: © Nicole Nadine Seliger
Foto: © Nicole Nadine Seliger

Eintracht Frankfurt

Das Team der Stunde siegt weiter

Auch gegen Apollon Limassol ging die Eintracht am Donnerstagabend als Sieger vom Platz. Das 2:0 festigte nicht nur die Tabellenführung in der Europa League, sondern zeigte auch, warum die Frankfurter gerade so stark sind.
„Wenn man die Stecknadel im Heuhaufen suchen möchte, haben wir zu wenige Tore gemacht“, sagte Adi Hütter. Das Statement des Eintracht-Trainers auf der Pressekonferenz war tatsächlich der einzige Kritikpunkt nach einer überzeugenden Vorstellung und einem absolut verdienten Sieg seiner Mannschaft. Mit dem souveränen 2:0 gegen Apollon Limassol aus Zypern hat die Eintracht ihre aktuelle Erfolgsserie ausgebaut und einen großen Schritt zum Erreichen der nächsten Runde in der Europa League gemacht. „Wir sind uns aber bewusst, dass wir noch Punkte brauchen“, bremste Verteidiger Marco Russ die Euphorie etwas. Tatsächlich können die Adler mit einem Sieg am 8.11. in Limassol den Einzug in die K.-o.-Runde perfekt machen. Mit neun Punkten liegen die Frankfurter ungeschlagen an der Spitze von Gruppe H. Ziel der Mannschaft ist es nun, die Gruppenphase als Erster zu überstehen. „So können wir Gegnern, die aus der Champions-League herunterkommen, vermeiden“, sagte Russ. Dabei ist es aktuell die Eintracht, die für Gegner unbequem ist. Warum, zeigte sie am Donnerstabend eindrucksvoll.

Erneut waren 47.000 Fans in die Arena gekommen, um die Eintracht lautstark von den Rängen anzufeuern. Neben einer sehenswerten Choreografie gab es mehrfach Szenenapplaus für gute Aktionen der Frankfurter, und davon gab es am Donnerstagabend reichlich. Nach den Treffern von Filip Kostic und Sebastien Haller vergab die Eintracht zahlreiche Chancen auf einen noch deutlicheren Sieg. „Ich bin hierhergekommen, um das zu erleben“, sagte Mittelfeld-Spieler Gelson Fernandes zu der Unterstützung der Fans. Auch der Gästetrainer Sofronis Avgousti war begeistert von der Stimmung in der Commerzbank-Arena. „So eine wunderbare Atmosphäre kennen wir in Zypern nicht. Das brauchen wir auch, um die Menschen zurück in die Stadien zu bringen“, sagte er. Die Begeisterung im Frankfurter Stadion hängt natürlich sehr mit der Art des Fußballs zusammen, den die Eintracht aktuell auf dem Rasen zeigt: mutig, aggressiv und mit dem nötigen Torinstinkt. 19 Tore hat die Mannschaft in den vergangenen fünf Spielen geschossen, seit dem 30. September haben die Hessen wettbewerbsübergreifend alle Partien gewonnen. Die Spielidee, mit der Hütter nach Frankfurt kam, wird immer besser sichtbar. Sein Team spielt ein intensives Pressing und agiert aggressiv schon in der gegnerischen Hälfte. Nicht selten sicherte sich die Eintracht-Elf so gegen Limassol einen Zwischenapplaus, wenn sie bereits deren Torhüter unter Druck setzte.



© Bernd Kammerer

Angesichts der aktuellen Erfolge scheint es schwer vorstellbar, dass Hütter noch vor neun Wochen als heißer Kandidat auf die erste Trainer-Entlassung der Bundesliga galt. Nach dem Aus im DFB-Pokal gegen den Viertligisten SSV Ulm 1846 und der 0:5 Pleite im Supercup gegen den FC Bayern München stand der Österreicher öffentlich in der Kritik. Doch die Verantwortlichen und Spieler der Eintracht stellten sich vehement vor den Trainer und behielten Recht. „Die Jungs brauchten Zeit, der Trainer brauchte Zeit“, sagte Mittelfeld-Spieler Fernandes am Donnerstag. Der aktuelle Erfolg der Eintracht ist auch ein Plädoyer, einen Trainer einfach mal machen zu lassen und zu vertrauen. Hütter hat bei seinen bisherigen Karrierestationen bewiesen, was er kann. Die Young Boys Bern führte er nach 32 Jahren Pause zur Schweizer Mannschaft und begeisterte das dortige Umfeld mit offensivem Fußball. In Frankfurt brauchte es Zeit, seine Art zu spielen zu lernen und den Abgang von Führungsspielern wie Lukas Hradecky, Marius Wolf und Kevin-Prince Boateng zu kompensieren.

Gerade auf der Stürmerposition hat Hütter mittlerweile ein Luxusproblem: Sebastien Haller, Ante Rebic und Luka Jovic sind seit Wochen in guter Form. „Ich bin in der glücklichen Lage, dass ich immer einen dieser Klasse-Stürmer auf der Bank lassen muss“, sagte Hütter. Trotz seiner Fünf-Tore-Gala in der Bundesliga entschied sich der Trainer diesmal gegen Luka Jovic. „Ich will ihm die Zeit geben, um solche unglaublichen Abende verkraften zu können“, sagte er. Der junge Serbe habe die Entscheidung mit „Demut und Bescheidenheit“ aufgenommen, erzählte Hütter zufrieden. Die nächsten Gegner der Eintracht sollten angesichts der Harmonie bei den Frankfurtern gewarnt sein. Schon am Sonntag müssen die Hessen in der Bundesliga beim 1. FC Nürnberg antreten – knapp 60 Stunden nach dem Erfolg gegen Limassol. Trotz der kurzen Regenerations- und Vorbereitungszeit geht die Eintracht als Favorit in die Partie. Sollte die Eintracht dort an ihre starken Leistungen anknüpfen, kann es ein schwieriger Abend für den Gegner werden.

Schwierig war es am Donnerstagabend auch, nach der Partie im Stadion mit der S-Bahn nach Zuhause zu fahren. Mehr dazu finden Sie hier.
 
26. Oktober 2018, 12.54 Uhr
Nicole Nadine Seliger
 
 
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