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Foto: Detlef Kinsler
Foto: Detlef Kinsler

1. FFC Frankfurt startet in die Saison

Mit dem Bus nach Kasachstan

Schon zum 10. Mal luden der 1. FFC Frankfurt und die Commerzbank zur Saison-Pressekonferenz in den 49. Stock des Towers ein. Sonntag geht es los in der Frauen-Bundesliga. Mit dem Auswärtsspiel beim FC Bayern München.
FFC-Manager Siegfried Dietrich war begeistert über den Medienzuspruch Dienstagmittag im Commerzbank Tower bei der Pressekonferenz zum Saison-Start 2014/2015. Nur zu gern nutzte er die Plattform für Rückblicke und eine Vorausschau. Die Frankfurterinnen haben eine gute Saison gespielt. Pokalsieger, Champions League-Qualifikation und Beinah-Meister im letzten Spiel gegen Wolfsburg. Auch wenn mit Melanie Behringer, Babett Peter und Lira Alushi große Spielerpersönlichkeiten die Mannschaft verlassen haben, mit Mandy Islacker (BV Cloppenburg), Kathrin Hendrich und Marith Prießen (von Bayer Leverkusen) sowie Jessica Fishlock (Wales) und Veronica Boquete Giadans (Spanien) hat sich der FFC verstärkt und setzt zudem auf den eigenen Nachwuchs (siehe Foto). Viele junge Spielerinnen wurden dem Kader der 1. Mannschaft zugeführt. Ein Indiz für die gute Nachwuchsarbeit in Frankfurt. Als Quantensprung für die ganze Liga empfindet Dietrich, dass sich ein Global Player wie die Allianz die Namensrechte an der Frauenbundesliga erworben hat und der Frauenfußball so nicht nur eine finanzielle Unterstützung erfährt. Davon profitieren alle Vereine, der FFC ist im Bereich Sponsoring ohnehin gut aufgestellt und erhält auch große Unterstützung von Stadt und Land. Noch im Verlauf der Saison soll das Stadion am Brentanobad fertig umgebaut sein. „Unsere Heimat wächst und gedeiht, die Tribünen sind fast fertig“, lässt Dietrich wissen.

Wie schon im letzten Jahr immer wieder betont, gilt auch für die neuen Saison die Step by Step-Philosophie von Trainer Colin Bell, die das ganze Team und auch der umtriebige Manager verinnerlicht hat. „Den Ball flach halten, aber es ist vieles möglich. Wieder für die Champions League qualifizieren, das Pokalfinale in Köln hat viel Spaß gemacht“, formuliert Dietrich seine Wünsche. Natürlich dürfen Titel errungen werden, „aber ich gehöre nicht zu denen, die das Fell verteilen bevor der Bär erlegt ist.“ Nach den Eingangsworten von Siggi Dietrich übernahm Stadionsprecher Rolf Töpperwien, auch schon zehn Jahre dabei, die Moderation bei der illustren Runde. Von Gastgeber Klaus-Peter Müller wollte er wissen, ob es nicht schwindelerregend sei, dass die Mannschaft dieses Jahr in drei Wettbewerben dabei sei. „Nein, nicht schwindelerregend, es ist schön“, konterte die Aufsichtsratsvorsitzende der Commerzbank. „Toll, dass die Mannschaft diese Entwicklung genommen hat,“ Saskia Matheis (Jahrgang 1997), die für die Youngsters auf dem Podium Platz nahm, durfte erzählen, was für eine tolle Erfahrung es sei, jetzt neben den großen Vorbildern auf dem Platz zu stehen, die man seit langem aus dem Fernsehen kennt. Kathrin Hendrich, eine der beiden aus Leverkusen gekommenen Spielerinnen, sollte den Unterschied ihrer alten und neuen Mannschaft beschreiben. „In Leverkusen steht man immer im Schatten der Männermannschaft, hier liegt der Fokus auf der Frauenmannschaft. Ich bin froh, dass ich den Schritt gewagt habe,“

Konkret zum Bundesligastart am Sonntag mit dem Auswärtsspiel bei Bayern München am Sonntag wurde Bianca Schmidt, eine der besten Spielerinnen und eine Leistungsträgerin der letzten Saison befragt. Ein Knaller gleich am ersten Spieltag, klar, aber sie sieht das eher positiv. „Wir müssen uns messen. Nach dem Spiel wissen wir gleich wo wir stehen.“ Europa- und Weltmeisterin Simone Laudehr kommentierte die gerade gewonnene U 20-Frauen-Weltmeisterschaft in Kanada. „Da sieht man die gute Nachwuchsarbeit und Förderung in den Vereinen. Das müssen die Mädels miterleben, das bringt Motivation. Der Weg führt nach oben“, lautet ihr Fazit. Celia Sasic musste sich zu den drei Wettbewerben äußern. „Dreifachbelastung? Nein: dreifach Freude.“ Schließlich müsse man an den Tagen, an denen man spiele, nicht trainieren. Zu den Konkurrenten bei der Titeljagd auf die „üblichen Verdächtigen“ (Wolfsburg, Potsdam, dazu München) angesprochen meinte sie in der ihr eigenen süffisanten Art. „Wenn ich mich recht erinnere sind zwölf Mannschaften in der Liga. Da sind viele dabei, die dir ein Bein stellen können.“ Jede Mannschaft muss erst einmal gespielt werden. Und wenn dann drei Punkte eingeheimst wurden, „ist mir egal wie schön wir gespielt haben. Aber in den meisten Fällen sah das letzte Saison doch sehr erfreulich auf.“ Töpperwiens Grätsche daraufhin: „Danke, Per Mertesacker“.

Trainer Colin Bell, der in Frankfurt viel bewegt hat und sogar den Manager zu mehr Gelassenheit inspiriert hat, nahm den Ball gerne auf. „Wir haben tolle Spiele gesehen: im Pokal gegen Wolfburg, in Potsdam, gegen Sindelfingen. Aber wir sind gegen jede Mannschaft total motiviert.“ Leidenschaft verlangt er nach wie vor, sieht sie aber bei seinen Spielerinnen. „Sie verdienen keine Millionen, also gibt es da einen anderen, inneren Antrieb.“ Für ihn gilt es jetzt die Neuzugänge (zwei stoßen mit Kerstin Garefrekes erst spät aus der US Soccer League zum Team) „unter einen Hut zu bringen“: Konkrete Ziele? „Im Moment interessiere ich mich nur für Bayern München. Wenn wir von diesem Spiel zurückkommen und es analysiert haben, kümmere ich mich um Duisburg. Was in fünf Wochen ist, ist mir egal.“ Bell bleibt seinem Prinzip treu. Was die Champions League betrifft, hieß es vor der Auslosung: alles nur nicht Kasachstan. Und dann ist es prompt der BIIK Kazygurt gewurden, tief im Süden an der usbekischen Grenze, gut 5.000 Kilometer entfernt. Die einhellige Meinung angesichts der lange vermissten internationalen Aufgabe. „Da würden wir notfalls mit dem Bus hinfahren.“ Um die Motivation der Mannschaft muss man sich keine Sorgen machen. Übrigens: der 1. FFC hatte gestern Geburtstag und ist jetzt 16 Jahre alt. Happy Birthday nachträglich.
 
27. August 2014, 15.19 Uhr
Detlef Kinsler
 
 
Fotogalerie:
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