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Ab heute wird eingelocht

Minigolf in der Zeilgalerie

Frankfurt hat seit heute seine erste innerstädtische Minigolf-Bahn. Der von Künstlern gestaltete 9-Loch-Parcours "Minds on Minigolf" belebt nun die vierte Etage der Zeilgalerie.
"Minds on Minigolf“ heißt die neue Minigolfanlage, die inmitten des weihnachtlichen Trubels in der Frankfurter Innenstadt eröffnet hat. Auf neun Bahnen können die Besucher eine ruhige Kugel schieben und auf dem 400 Quadratmeter großen, äußerst kreativ gestalteten Parcours ihre Geschicklichkeit trainieren. Dem Minigolf-Projekt ging der 6-wöchige Wettbewerb „create a magic hole“ voraus, bei dem der Initiator des Projekts, Michael Scharff, Kreative auf einer Website dazu aufrief, Pläne für eine eigene Minigolfbahn zu entwerfen. In Gestaltung und Auswahl des Materials waren den Bewerbern keine Grenzen gesetzt. Gemeinsam mit professionellen Schreinern funktionierte Scharff eine Einzelhandelsfläche in der Zeilgalerie vorübergehend zur Werkstatt um, in der sein Team seit November kräftig schraubt, sägt und hämmert. Für das Spiel zahlt der Besucher 5 Euro und kann sich sowohl mit Getränken als auch Snacks und Kuchen stärken, um von Montag bis Samstag von 10 bis 20 Uhr alle neun Löcher meistern zu können.

Dabei sollte man getrost alles vergessen, was man bisher an Minigolfanlagen gesehen hat: Da wäre etwa eine Bahn, die aussieht wie eine festlich gedeckte Tafel. Darauf stellt man sich mit dem Schläger in der Hand und versucht, trotz des im Wege stehenden Geschirrs möglichst zügig einzulochen. Bei der Skaterhalfpipe gibt es dazu noch Beleuchtung. Beim Abschlag steht man auf einem wackeligen Skateboard, dass den Gleichgewichtssinn herausfordert und bugsiert den Ball von dort auf eine Rampe, die die Kugel sogleich in eine Halfpipe weiterbefördert. Dabei geht das Licht aus und man erkennt fluoreszierende Zeichen an der Wand. Auch Bahn 6 begeistert. Denn hier gilt es, den Ball in den Mund eines riesigen, mehrarmigen Monsters zu befördern oder zumindest in einen der Stoffdonuts zu treffen. Klingt absurd, sieht auch so aus. Und so läuft man von einer Herausforderung zur nächsten, etwa zum senkrechten Holzlooping oder zu einer wirklich sehr künstlerisch gestalteten Bahn. Was aussieht wie ein verlotterter Singlehaushalt ist eine möblierte Ecke in der Anlage, in der alles scheinbar zufällig auf dem Boden verteilt ist. Dabei steckt dahinter ein ausgeklügeltes System. Ein festgeklebter Ärmelpulli soll da ebenso bespielt werden wie Spielkarten, die so arrangiert wurden, dass sie den Ball quer durchs Zimmer führen. Lustig ist auch die gekachelte Berg-und Talbahn, die direkt zu einer Kloschüssel führt. Das Ziel endet also mit einem Griff ins Klo.

Seit einem Jahr schon beschäftigt sich Michael Scharff mit dem Gedanken, eine Minigolfanlage im Stadtzentrum zu installieren, die leeren Flächen in der Zeilgalerie ließen den Traum letztlich wahr werden. „Mich hat an der Stadt immer gestört, dass man dort außer Kaffee trinken und Shoppen höchstens mal ins Kino gehen kann, aber sonst nichts Gescheites machen kann“, erklärt Scharff. „Ich gehe schon auch mal in Galerien, dort aber kann man Kunst nicht anfassen. Und hier kann man jetzt sogar mit Bällen auf Kunst schießen.“ In den vergangenen vier Monaten konnte Scharff, der zuletzt acht Monate in einem thailändischen Kloster verbracht hat, rund um die Uhr mit den entsprechenden Künstlern an der Realisation seiner Idee arbeiten. Seit dem heutigen Freitag kann sich die Öffentlichkeit ein Bild von dem Minigolfparcours machen, an dem Thomas Breem und Anne Krieger, 1823, der selbständige Metallgestalter Helge Sommer, Yara Dobra, Sebastian Zimmerhackl, Matthias Heins, RushyRush, Fidschi und Ollanski sowie Stephen Suckale lange gewerkelt haben.
 
9. Dezember 2011, 11.19 Uhr
Nicole Brevoord
 
 
Fotogalerie: Minigolf in der Zeilgalerie
 
 
 
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