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Foto: Harald Schröder
Foto: Harald Schröder

Vince Ebert und sein seltsamer Vergleich

Von Islamismus und Atomkraft

Der Kabarettist Vince Ebert stellte auf Facebook eine ernstgemeinte Frage: Warum haben die Medien Verständnis für die Anti-Atom-Proteste nach Fukushima, aber nicht für Pegida-Demos nach islamistischem Terror. Nun ...
Beginnen wir das ganze mal mit der Logik eines Wissenschaftlers: "2011: Kernkraft-Unfall weit weg von Deutschland – Deutsche demonstrieren gegen Kernkraft im eigenen Land. 100% Verständnis in den Medien
2014: Islamistische Attentate weit weg von Deutschland - Deutsche demonstrieren gegen Islamismus im eigenen Land. 0% Verständnis in den Medien. Bin irritiert." Soweit Vince Ebert in einem Beitrag auf seiner Facebook-Seite.

Klar, islamistische Terroranschläge sind eine Bedrohung. Und wenn in Deutschland ein Atomkraftwerk hochgehen würde... Oh je! Und beides Mal werten "die Medien" den Vorfall völlig anders. Atomkraft = schlecht. Islamismus = gut? Oder um es mit Vince Ebert zu sagen: "Ist die Angst vor dem radikalen Islam wirklich so unbegründet? Fragen Sie dazu mal beim Verfassungsschutz nach!"

Wir könnten ja auch mal die Pegida-Demonstranten fragen, ob sie wirklich nur gegen Islamismus sind. Die Stichproben, die "die Medien" dazu bisher gesammelt haben, stimmen wenig fröhlich. Die Muslime bringen Pest und Cholera und viele Kinder und nehmen uns die Arbeitsplätze weg und sind sowieso auszuweisen, weil sie aus Deutschland einen islamistischen Gottesstaat machen wollen, in dem die Scharia gilt und Ehebrecher gesteinigt werden. Wenn wir also beide Demonstrationen miteinander vergleichen wollten, dann hätten die Leute nach Fukushima eben nicht nur auf die Gefahren der Atomkraft aufmerksam machen sollen – sondern behaupten sollen: Diese Kraftwerke werden doch von Physikern gebaut. Wie sowieso sehr viel schlechtes von Wissenschaftlern ersonnen wurde. Die Neutronenbombe! Giftgas! Schnellfeuerwaffen und Personenminen! Vielleicht sollten wir die lieber mal besser kontrollieren – oder am besten gleich ausweisen. Anti-Atom-Bewegung ist auch viel zu lang. Wir sind Patriotische Europäer gegen die Physikalisierung des Abendlandes, kurz: Pegpda. Klingt nicht schön, aber es geht ja um eine gute Sache.

So, jetzt hat der Atomkraft-Islamismus-Vergleich auch gleich wieder Sinn. Das Schlusswort überlassen wir dem Frankfurter Kabarettisten Vince Ebert (aktuelles Programm: Evolution): "Sie werden es nicht glauben, aber auch ich finde Ausländerfeindlichkeit scheiße. Aber ich find halt auch religiös motivierte Terroranschläge, Zwangsehen und Steinigungen ziemlich scheiße."
 
23. Dezember 2014, 11.11 Uhr
Nils Bremer
 
 
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