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Foto: Mona Förder
Foto: Mona Förder

Hungerstreik vor der Indischen Botschaft

„Irgendwann werden sie reagieren müssen“

Seit Sonntag verweigert ein indischer Mann die Nahrung. Er protestiert damit gegen die Ungerechtigkeit, die den Minderheiten in Indien widerfährt. Sein Lager hat er unmittelbar vor der Indischen Botschaft aufgestellt.
Vor der Indischen Botschaft steht ein blaues Zelt. Darunter sitzen sieben Menschen in bunter Kleidung: Fünf Männer, eine Frau und ein Kind. Die Männer tragen Turbane und lange Bärte. Sie sitzen auf einem Kunstrasenteppich, das echte Gras ist vor Hitze und Trockenheit verdorrt. Am Zelt ist ein zwei Meter langes Plakat befestigt: "Hungerstreik", steht darauf.

Einer der Männer ist Nirmal Singh Hanspal. Der 56-jährige Mann will eine Woche lang nichts essen. Lediglich Wasser gestattet sich der Inder mit dem schneeweißen Bart. Grund für seinen Protest ist die längst überfällige Freilassung von inhaftierten Minderheiten in indischen Gefängnissen. „Die indische Regierung lässt tausende Menschen deutlich länger im Gefängnis sitzen, als die offizielle Haftstrafe vorsieht. Und das nur, weil sie Mitglieder von Minderheiten sind“, sagt Nirmal Singh Hanspal.

Deshalb hat er beschlossen, es seinem Vorbild gleich zu tun. Der 83-jährige Bapu Surat Singh Khalsa ist Anhänger der Sikhs und seit dem 16. Januar im Hungerstreik. In Indien ist er als Menschenrechtler und politischer Aktivist bekannt. Nirmal, ebenfalls Sikh, hat ihn im Mai in Indien besucht und persönlich mit ihm gesprochen.

Nirmal lebt seit 30 Jahren in Deutschland und fühlt sich sicher. Zusammen mit seiner Frau und seinen drei Kindern lebt und arbeitet er in Marburg. Doch die Ungerechtigkeit und Korruption in Indien beschäftigen ihn sehr. Schließlich hat er dort Freunde und Familie.

„Alle Menschen sind gleich – auch in Indien“, sagt Nirmal. Mit seinem Hungerstreik will er dies verdeutlichen und Druck auf die Indische Botschaft ausüben. Bisher hat diese noch keinen Kontakt zu ihm aufgenommen, obwohl er direkt vor der Tür der Botschaft campiert. Sein „Camp“ hat er sich sogar vom Ordnungsamt genehmigen lassen. Die Bedingung: Mindestens zwei Personen müssen permanent vor Ort sein, um bei gesundheitlichen Konsequenzen eingreifen zu können.

Regelmäßig kommen Freunde und Familienangehörige vorbei, um nach ihm zu sehen. Am Samstag erwartet er bis zu 300 Leute, die ihn bei seinem friedlichen Protest unterstützen wollen. Auch eine Petition wollen sie einreichen. „Wenn die Botschaft oder die indische Regierung bis dahin keine Einsicht zeigt, werde ich der nächste sein, der hier sitzt und streikt", sagt Charanjit Singh. Er leistet Nirmal Gesellschaft. Beide sind sich sicher, mit dieser Aktion etwas bewirken zu können. „Irgendwann werden sie reagieren müssen.“
 
23. Juli 2015, 09.12 Uhr
Mona Förder
 
 
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