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Zwischenruf von Achim Frenz
Ein Rückblick nach vorn
„Wir machen weiter! Was sonst!", sagt Achim Frenz nach den Anschlägen in Paris in unserem Zwischenruf. Frenz ist Leiter des caricatura museum frankfurt und Mitherausgeber des Satiremagazins "Titanic".
Ich war noch im Weihnachtsurlaub, nicht in Frankfurt, als ich aus dem Fernsehen die Nachricht von dem Anschlag auf die Redaktion der französischen Satirezeitung „Charly Hebdo“ erfuhr. 7. Januar 12:15 Uhr: Schockstarre, nicht zu glauben, was man live aus Paris sehen musste. Wahnsinnige überfallen die konsequenteste und gnadenloseste Satire-Redaktion und erschießen wahllos Menschen. Die Anzahl der Toten änderten sich von Minute zu Minute. Bis die Namen der Ermordeten bekannt gegeben werden. Eines der Opfer kannten wir persönlich: Georges Wollinski, einer der berühmtesten Zeichner Frankreichs. Er war 2011 unter unseren Gästen im caricatura museum frankfurt, bei der Eröffnung der Jean-Marc Reiser Ausstellung. Trauer.
Die Solidarität der Menschen mit den Satirikern wächst. Viele sind betroffen. Diesmal ist die Stimmung völlig anders. Beim Karikaturenstreit 2006 gab es mehr Distanz und Zensur. Diesmal sind alle Charlie! Auch die Fragen der Journalisten sind anders: Ja, wir machen unsere Arbeit wie sonst auch. Nein wir knicken nicht ein. Ja, die Polizei ist Vorort präsent. Nein, wir haben keine Angst. Ja wir haben sehr viel Anteilname erfahren. Nein, wir werden nicht mit einer Schere im Kopf arbeiten. Ja, wir haben auch unangenehme Post bekommen. Nein, wir werden jetzt keine Ausstellung vorzeitig abhängen und eine Mohamad-Ausstellung machen! Nein, wir werden auch keine Charlie Hebdo-Titelbilder in unser Schaufenster hängen! Auch nicht das neue Titelbild nach dem Anschlag! Ja, es ist ein geniales Titelbild, weil die Medien von einem gezeichneten Mohamad berichten. (Es gibt aber keinen Hinweis, dass Mohamad tatsächlich auf dem Titel abgebildet ist!)
Die Reaktionen haben gezeigt, dass großer Aufklärungsbedarf besteht. Die deutschsprachigen Karikatur-Museen planen deshalb eine virtuelle Ausstellung, die die Arbeit der getöteten Charlie Hebdo-Zeichner dokumentiert. Es ist ein Gemeinschaftsprojekt des caricatura museum frankfurt mit dem Museum Wilhelm Busch Hannover, dem Cartoonmuseum Basel, des Karikaurmuseum Krems und der Caricatura in Kassel. Wir machen weiter! Was sonst!
Die Solidarität der Menschen mit den Satirikern wächst. Viele sind betroffen. Diesmal ist die Stimmung völlig anders. Beim Karikaturenstreit 2006 gab es mehr Distanz und Zensur. Diesmal sind alle Charlie! Auch die Fragen der Journalisten sind anders: Ja, wir machen unsere Arbeit wie sonst auch. Nein wir knicken nicht ein. Ja, die Polizei ist Vorort präsent. Nein, wir haben keine Angst. Ja wir haben sehr viel Anteilname erfahren. Nein, wir werden nicht mit einer Schere im Kopf arbeiten. Ja, wir haben auch unangenehme Post bekommen. Nein, wir werden jetzt keine Ausstellung vorzeitig abhängen und eine Mohamad-Ausstellung machen! Nein, wir werden auch keine Charlie Hebdo-Titelbilder in unser Schaufenster hängen! Auch nicht das neue Titelbild nach dem Anschlag! Ja, es ist ein geniales Titelbild, weil die Medien von einem gezeichneten Mohamad berichten. (Es gibt aber keinen Hinweis, dass Mohamad tatsächlich auf dem Titel abgebildet ist!)
Die Reaktionen haben gezeigt, dass großer Aufklärungsbedarf besteht. Die deutschsprachigen Karikatur-Museen planen deshalb eine virtuelle Ausstellung, die die Arbeit der getöteten Charlie Hebdo-Zeichner dokumentiert. Es ist ein Gemeinschaftsprojekt des caricatura museum frankfurt mit dem Museum Wilhelm Busch Hannover, dem Cartoonmuseum Basel, des Karikaurmuseum Krems und der Caricatura in Kassel. Wir machen weiter! Was sonst!
27. Januar 2015, 11.01 Uhr
Achim Frenz
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