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Foto: Nicole Brevoord
Foto: Nicole Brevoord

Von Sicherheit bis Zapfenstreich

Hinter den Kulissen des Weihnachtsmarktes

Die Zwischenbilanz für den Frankfurter Weihnachtsmarkt fällt richtig positiv aus. Das kalte Wetter lässt den Glühweinkonsum ansteigen und die gefühlte Sicherheitslage ist gut, aber es sind auch Taschendiebe unterwegs.
Leise und nur hauchfein rieselte der Schnee am Montagnachmittag. Perfekt, für einen Marsch über den Frankfurter Weihnachtsmarkt, der seit 23. November mit Bratwurst, Zwetschenmännchen und gebrannten Mandeln lockt. „Ein Traumwetter“, schwärmt Kurt Stroscher von der Tourismus + Congress GmbH (TCF), der Organisator des Budenzaubers. „Die Kälte ist optimal, da wollen die Leute Heißgetränke und bekommen Hunger.“ Bei den Standbetreibern herrscht also gute Laune, der Umsatz stimmt. Ganz im Gegenteil zum Vorjahr: „Da war es zu mild und es gab so viele Regentage.“ Zu viel Schnee sei aber auch nicht gut, da 50 Prozent aller Besucher aus dem Umland kämen und den Weg durch den Schneematsch und das entsprechende Verkehrschaos scheuten.

Auch Thomas Feda, Chef der TCF, ist vom diesjährigen Weihnachtsmarktflair begeistert. Vor allem, weil sich die Leute anscheinend sicherer fühlen. Während die Besucherzahlen im Vorjahr im Schatten der Terroranschläge in Paris klar unter der sonst immer angepeilten 3-Millionen-Marke lagen, sind nun auch wieder vermehrt Schulklassen und Gruppen auf dem Markt unterwegs.

Kurt Stroscher berichtet von einem 100 Seiten umfassenden Sicherheitskonzept, das für den Weihnachtsmarkt erarbeitet wurde. Da geht es um Rettungswege, um die Notfallbeschallungsanlage, um viele kleinteilige Auflagen, die zum Beispiel auch vermeiden sollen, was am Wochenende am Darmstädter Weihnachtsmarkt passiert ist. Dort ging ein Crepestand beim Wechseln der Gasflasche ganz spektakulär in Flammen auf. Der Weihnachtsmarkt müsse von der Feuerwehr abgenommen werden, es dürften auch keine Gasflaschen gelagert werden, die nicht unmittelbar im Gebrauch seien, so Stroscher.

Doch es gebe immer wieder etwas Neues zu tun. So sei jetzt schon absehbar, dass die Bühne, die in der programmfreien Zeit eine Krippe mit eigens in den Niederlanden gefertigten Figuren darstellt, erneuert werden müsse. Die Bühnenhütte werde alljährlich in einem Packwagen verstaut und so allmählich gammele sie durch die Feuchtigkeit vor sich hin. So könne es nicht lange weitergehen.

Es gebe viel zu organisieren, rund um den Weihnachtsmarkt mit den insgesamt 265 Ständen – von der Hauptwache bis zum Main, so Stroscher. Alleine der 33 Meter hohe Weihnachtsbaum musste mit 5600 LED-Birnchen, die an einem 2,4 Kilometer langen Kabelstrang hängen, geschmückt werden. Dann folgte der Aufbau des Weihnachtsmarktes, der ungefähr eine Woche beanspruchte, der Abbau sei jedoch binnen zwei Tagen möglich. Es erleichtere die Abläufe, dass am Markt zu 90 Prozent schon bekannte und bewährte Standbetreiber vertreten seien. Die würden die Standards einhalten und die amtlichen Vorgaben kennen. Daher gebe es bei den Hygienechecks des Gesundheitsamtes auch höchst selten etwas zu beanstanden. Da werde die Glühweintemperatur im Kessel ebenso kontrolliert wie das Einhalten der Kühlketten und das Wechseln des Friteusenfetts.

In diesem Jahr endet der Frankfurter Weihnachtsmarkt am 22. Dezember. Schade, wo doch kurz vor Heiligabend erst die Weihnachtsstimmung aufkommt. Doch Kurt Stroscher erklärt, dass viele Mitarbeiter erstens aus Polen und Rumänien kämen und viel Wert darauf legten, am Fest daheim zu sein. Außerdem müsse etwa der Römerberg am 24. Dezember zum Stadtgeläut, wo die Frankfurter in Scharen in die City strömen, freigeräumt sein. Dass der Weihnachtsmarkt im Übrigen um 21 Uhr schließe, habe viele Vorteile. So überschreite man um 22 Uhr auch nicht die gesetzlich geregelte Lautstärkegrenze. Und: „Wir haben keine Alkoholleichen auf dem Weihnachtsmarkt“, sagt Kurt Stroscher, was der 1. Polizeihauptkommissar Heiko Gottschalk in der eigens für den Weihnachtsmarkt im Amt für Steuerwesen eingereichten Polizeiwache – neben der Paulskirche – bestätigt.

Die Polizeipräsenz sei am Weihnachtsmarkt verstärkt worden, man habe auch Beamte in Zivil im Einsatz, sagt Gottschalk. Da in diesem Jahr mehr Publikum unterwegs sei, sei der Markt auch arbeitsintensiver. Falschgeld sei schon aufgetaucht und im Gegensatz zum vergangenen Jahr, wo es nur zwei gemeldete Fälle von Taschen- oder Trickdiebstahl auf dem Markt gegeben habe, sei diesmal mehr los. Rund 25 Fälle von Taschendiebstahl seien bislang gemeldet worden, es habe auch Festnahmen, unter anderem wegen sexueller Belästigung, gegeben. Mit den uniformierten Einsatzkräften versuche man das Sicherheitsgefühl zu stärken. In den Seitenstraßen habe man auch Beamte mit Maschinenpistolen greifbar, um im Falle eines Falles reagieren zu können. Es herrsche aber nur eine „allgemeine Gefährdungslage“, keine konkrete.
 
5. Dezember 2016, 17.36 Uhr
Nicole Brevoord
 
 
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