"Wenn ich so berühmt geworden wäre, daß man mir Gedenktafeln an meinen einstigen früheren Wohnorten wollte anbringen lassen, so wäre das eine kostspielige und viel Marmor verbrauchende Arbeit. Ich gratuliere der Stadt, daß sie solcher Ausgaben überhoben ist", meinte der Struwwelpeter-Schöpfer Heinrich Hoffmann in seinen Lebenserinnerungen angesichts seiner 18 Wohnadressen.

Marmortafeln wird Frankfurt zum 200. Geburtstag des Multitalents am 13. Juni zwar nicht über die Stadt verteilen, das Kulturamt Frankfurt am Main veranstaltet aber den „Heinrich Hoffmann Sommer 2009“. In einer besonderen Kooperation mit zahlreichen Partnern deuten von April bis September sechs Sonderausstellungen, eine neue Dauerausstellung und ein Stadtrundgang Leben, Werk und Wirkungsgeschichte des herausragenden Frankfurter Psychiaters und Autors ganz neu. Als eine prägende Gestalt der Frankfurter Geschichte war Hoffmann an vielen gesellschaftlichen Debatten beteiligt; seine Lebensgeschichte führt damit beispielhaft an viele Schlüsselthemen des 19. Jahrhunderts heran.

Zum Auftakt der Veranstaltungen wird am 29. April „Hoffmanns LebensWeg“ eröffnet, der mit autobiografischen Texten in deutscher und englischer Sprache sowie zeitgenössischen Abbildungen über wichtige Lebensstationen des Autors, Arztes und engagierten Frankfurter Bürgers informiert. Es folgen ab 8. und 13. Mai die beiden vom Institut für Jugendbuchforschung der Goethe-Universität erarbeiteten Ausstellungen „Parodien und Struwwelpetriaden“ in der Universitätsbibliothek und „Struwwelpeters Geschwister“ im Holzhausenschlösschen, die den Struwwelpeter im historischen Kontext zeigen.

Ab 17. Mai ist im Struwwelpeter-Museum die neue Dauerausstellung zu sehen. Pünktlich zum Geburtstag des Jubilars am 13. Juni eröffnet im Historischen Museum eine umfassende biografische Würdigung Hoffmanns, zu der auch das Urmanuskript des Struwwelpeter zeitweise nach Frankfurt zurückkehrt. Ab dem gleichen Zeitpunkt informiert das Struwwelpeter-Museum mit der Sonderausstellung „Das Weihnachtsgeschenk“ über die Entstehungsgeschichte von Hoffmanns Bestseller. In der Deutschen Nationalbibliothek stellt ab 17. Juli das Institut für Jugendbuchforschung „Struwwelpeters Nachfahren“ vor. Zum Abschluss des „Heinrich Hoffmann Sommers 2009“ präsentiert das "Caricatura Museum" ab 6. August mit „Superpeter“ eine moderne Version von Struwwelpeter.

Parallel zu den Ausstellungen bieten die Veranstalter ab Mitte April eine Vorlesungsreihe, zahlreiche Vorträge und Lesungen an. Zum Geburtstagswochenende im Juni sind ein Kinder- und ein Familienfest sowie weitere Attraktionen geplant. Für junge Besucher konzipieren Kinder Museum, Struwwelpeter-Museum, Stadtbücherei, Stadtschulamt und Holzhausenschlösschen ein pädagogisches und künstlerisches Rahmenprogramm mit speziellen Führungen, Wettbewerben und Projekttagen.

Die aktuellen Veranstaltungsdaten und ausführliche Informationen zum „Heinrich Hoffmann Sommer 2009“ sind ab sofort unter www.hoffmann-sommer.de zu finden. Website und Kommunikationsmedien entwickelten Studierende der Hochschule für Gestaltung Offenbach.