Wieder hoher Besuch in Frankfurt: Nach der Queen kam nun Angela Merkel. Sie hielt zur Eröffnung des 11. Deutschen Seniorentags eine Rede. Parallel fand die Messe SenNova statt – auf der es Nützliches sowie Skurriles gab.

Die ungewohnt heißen Temperaturen bringen wohl viele Senioren dazu, das Haus nicht zu verlassen. Eine eher schlechte Voraussetzung für eine Veranstaltung, die sich 11. Deutscher Seniorentag nennt. Darum hatten die Organisatoren groß verkündet, es gebe kostenloses Wasser für alle. Und tatsächlich erschienen die älteren Menschen zahlreich bei Auftakt im Congress Center der Messe. Ob das an den vielen Wasserspender lag? Mag sein. Wahrscheinlicher aber ist, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) der Grund dafür war. Denn sie hielt eine Festrede zu Beginn des Seniorentags, der das Motto "Gemeinsam in die Zukunft" hatte.

Dabei gab sie nicht nur Plattitüden von sich, wie etwa, dass das „Wissen und die Erfahrung der älteren Menschen Gold wert ist“. Die Bundeskanzlerin berichtete auch von konkreten Plänen der Politik, um die Rahmenbedingungen für Senioren zu verbessern. Sie kündigte etwa an, dass beim nächsten Integrationsgipfel ein Schwerpunkt auf den Belangen und Bedürfnissen von Senioren mit Migrationshintergrund liegen werde. Auch im Bereich Pflege würde sich momentan einiges tun, so Merkel. So sollen beispielsweise Begriffe für die Pflegebedürftigkeit neu geprägt werden – für Demenzkranke gebe es dann etwa fünf Pflegegrade. „So können wir die Hilfe für Pflegebedürftige und deren Angehörigen verbessern.“ Außerdem riet Merkel den älteren Menschen, sich "digitale Fähigkeiten" anzueignen.

Parallel zum Seniorentag fand die Senioren-Messe SenNova statt. Hier war alles auf die Bedürfnisse der älteren Mitbürger abgestimmt – bis zu den Geschenktüten, die am Eingang verteilt wurden. Darin befanden sich neben etlichen Prospekten überwiegend Medikamente. Auch die Aussteller waren zum großen Teil Pharmahersteller. Aber ebenfalls die alternative Medizin war vertreten. Angefangen bei Massage-Rollern, die bei Krämpfen und Verspannungen helfen sollen, bis hin zum „Redater“. Das ist ein Produkt, das der Physiotherapeut David Overbeck erfunden hat. Es soll ganz ohne Nebenwirkungen chronische Krankheiten heilen. Ein „Redater“ ist eine Scheibe aus Acryl mit einer glänzenden Fläche. „Er hält den Zellen den Spiegel vor“, erklärte der Erfinder. So könnten die Zellen dann eigenständig feststellen, was an ihnen kaputt ist und sich selbst reparieren. Overbeck erklärt das System so: Habe man beispielsweise Dreck im Gesicht, würden das ja erst einmal nur die anderen sehen. Erst beim Blick in den Spiegel würden wir selbst realisieren, dass etwas nicht stimmt und könnten handeln. Genauso ergehe es den Zellen.

Wer lieber auf gesunde Ernährung setzte, war bei den Kochshows von Bio-Koch Harald Hoppe richtig. Er bereitete etwa einen frisch gepressten Saft aus Äpfeln, Karotten und rohen Kartoffeln zu. Der soll Magensäure vermindern. Auch etliche Seniorenresidenzen hatten Stände auf der SenNova. Und selbst ein Angebot für die letzte Ruhe war vertreten – durch den Bestattungsdienst FriedWald, der alternative Begräbnisse in der freien Natur anbietet.