Während Sie diese Zeilen lesen, ist die Sumatra-Tigerin Berani längst auf dem Weg nach Augsburg. Sie wurde am frühen Morgen von Tierpflegern des dortigen Zoos abgeholt und soll bald verpartnert werden.

Eine waschechte Frankfurterin war Sumatratigerin Berani. Doch ihre Kinderstube musste die am 3. April 2013 geborene Tigerin nun verlassen, um in den Augsburger Zoo überzusiedeln. Dort wird sie demnächst einem frechen Franzosen vorgestellt. Ein Tigerjüngling, der aus dem Zoo in Champrépus stammt und ebenfalls nach Bayern zieht. Ziel ist die Verpartnerung der jungen Raubtiere, auf dass sie selbst Jungtiere hervorbringen. „Wir sind froh, Berani in die hervorragende Haltung des Augsburger Zoos abgeben zu können, wo sie auch bald auf ihren neuen Partner, den ebenfalls einjährigen Kater Dhala treffen wird, mit dem sie sich sicher schnell gut versteht“, so Zoodirektor Prof. Dr. Manfred Niekisch.

„In welchen Zoo bei uns geborene Tiere kommen, entscheiden wir aufgrund der Empfehlung des Zuchtbuchführers“, erklärt Niekisch. Der Zuchtbuchführer für Sumatra-Tiger sitzt in London bei der Zoological Society (ZSL). Er hat für Berani den Zoo Augsburg ausgesucht und auch schnell einen genetisch passenden Kater gefunden. Aber wie zieht ein Tiger um? Über mehrere Tage hatten die Zoomitarbeiter den Umzug trainiert – mit einem Kistentraining. Berani sollte erlernen, die Transportkiste freiwillig und ohne Stress zu betreten. So sollte vermieden werden, dass die Tigerin für das Einladen in die Kiste betäubt werden muss. „Wann immer möglich, versuchen wir die Tiere auf diese Weise auf den Transport vorzubereiten.“ Und was wird aus Beranis Eltern? Im Zoo geht man davon aus, dass der fast 14-jährige Kater Iban und die 13-jährige Malea sehr bald wieder zusammen durch ihre Anlage streifen und eifrig an Beranis künftigen Geschwistern arbeiten.