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Foto: ptrk900
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Ptrk9000s Kolumne

Stadtflucht in Schön!

Normalerweise ist unser Kolumnist Patrick Neuntausend ein richtiger Frankfurtfan und tourt gerne durch das Nachtleben der Stadt. Nicht so am Einheitswochenende. Da wollte er ganz weit weg und hat es nicht bereut.
Das war vielleicht eine Woche, man weiß gar nicht wo man anfangen soll. Ok, ich sicherlich schon. Am vorletzten Sonntag war ich nochmal spontan bei Xatar in der Batschkapp, wo man ein wenig Gangstercredibility abfeierte und sich von den Anstrengungen der Woche erholte. Sozialstunden zum Beispiel. Unterstützt wurde der kurdische Rapper, den man auch von ganz hinten in der Kapp kaum übersehen konnte im Übrigen von den HipHop - Comedians Khalid & Pu, die auch gerne mal politisch unkorrekt vom Leder ziehen, und es tut gut, sich nicht immer nur Weichspülergeschwafel anhören zu müssen. Eine Richtung, die der Plusmacher, der Support und neuer Singning - Act auf Xatars Label Kochticker - Records durchaus unterschreiben mag, denn bei ihm ging es ebenfalls direkt und dreckig zur Sache, und damit wurde die Erwartungshaltung eines begeisterten Publikums voll erfüllt.

In eine andere Richtung bewegte sich am Mittwoch der aus Köpenick stammende Zöpfchen - Rapper Romano, dessen deutsche Texte im frischen Dubstep - Gewand daherkommen und sich gut über die basslastige Anlage im Zoom hören liessen. Hier war das Konzept auch eher "Party not Arty", und das wurde allerdings auch verdammt gut umgesetzt, die Kommunikation mit dem Publikum lief und eine Dame wurde sogar auf die Bühne geholt. Na, ob J. da nicht die nächsten Tage etwas zu erzählen hatte? Mit Sicherheit, und wahrscheinlich hätte den Kerl die eine oder andere Dame auch sofort weggeheiratet, der es sich auch nicht nehmen ließ, nach dem Konzert noch Selfies zu schießen oder Platten zu signieren. Hinten auf den Platten stand was von "Virgin Records", da wird man sicherlich noch einiges hören.

Mit Schrecken las ich von der Feier zur deutschen Wiedervereinigung in Frankfurt, war ja klar, dass wir so etwas jemanden wie dem Bouffier zu verdanken haben, der ja schon die griechischen Flughafenschäfchen beim Juncker für die Fraport ins Trockene zog. Schon im Vorfeld war es mir ein Anliegen, keine Wochenende in einer Stadt zu verbringen, die komplett abgeriegelt allen irgendwelche Feierlichkeiten aufzwingt, aber lokalen Veranstaltern für jeden Dreck das Ordnungsamt hinterherwirft. Ausserdem ist mir wirklich im Moment auch kein Argument so wertvoll, auch nur im Ansatz darüber zu diskutieren, warum wir gerade jetzt eine Wiedervereinigung feiern sollten. Also musste ich weg. Und so machte sich das Schicksal einige Gedanken für mich. Ich danke ihm dafür.

Zuerst gewann ich Boxkarten für den Kampf Susi Kentikian vs Susana Cruz Perez in Hamburg, eine gute Sache indeed, denn es galt hier den WBA-Weltmeistertitel im Fliegengewicht zu verteidigen, was "der Susi" aka Killer - Queen auch gut gelang, aber schon durch 10 Runden hart erkämpft werden wollte, denn Frau Perez ging schon recht aggressiv vor und hatte auch zeitweise schonmal den Hut auf. Die beiden hatten sich in der 10. Runde wirklich nichts geschenkt, man muss sich das so vorstellen, als ob man zwei Ventilatoren ineinanderhält. Und alles so "Bomber, Bomber...!" Nee, natürlich nicht, aber wenn die ganze Halle auf den Beinen ist und "Susi, Susi!" ruft, ist das schon erlebenswert. Am Mittag vor dem Kampf war ich noch ein bißchen im Schanzenviertel unterwegs, und, Gelegenheit war ja da, gegenüber von der Roten Flora erstand ich bei Rekords.net die erste LP von Toxoplasma, das passte dann. Nach dem Kampf übernachtete ich fein in der Komet - Bar in St Pauli, das geht da ganz gut bei Astra und Sixties vom Plattenteller mit der Golden Sizta und Fuzzy Trips, scheiß auf Viersternbutzen, es geht auch anders!

Am Morgen ging es dann weiter in Sachen lokalen Support, denn der ICE brachte mich nach Utrecht (Ja, das ist Holland!), wo ich erstmal bei Plato - Records vorbeischaute (LP Nabuma Rubberband, Little Dragon) und mich dann zum Rollerderby Bout der Bembeltown Roller Girls vs Dom City Dolls durchschlug, denn die Frankfurter Mädels hatten ein Turnier in Utrecht zu bestreiten.
An der Sportanlage angekommen, bekam ich erstmal ein Bier in die Hand gedrückt, gut, es war ein Heineken, aber dafür war es kalt.
Man muss sich das so verstellen, dass da ein irrer, bunter Haufen (oder irre bunter?) Frankfurter Mädels sich auf Rollschuhen durch eine ebensolche gegnerische Mannschaft über einen Rundenparkur prügelt und sichtlich Spaß dabei hat. Und es gibt Bier. Hatte ich bereits erwähnt, nehme ich an. Und weil man in Holland ist, Nüßchen dazu. Gegen Nachmittag hatten wir das dazugehörige Sportheim leergetrunken, und auch das Turnier war zuende, und es ist eben hier wie beim Boxen, wenn einer gewinnt, verliert der andere. Schwamm drüber, rief das Meer, denn es soll in erster Linie Spaß machen, was man so tut. Bei dieser Runde hatten die Bembelgirls auch neue Mitglieder ins Rennen geschickt, und da zählt das Sammeln von Erfahrungen mehr als das profane Stapeln von Siegen. Das Bemerkenswerte hierbei ist auch die Tatsache, und das sollten sich viele andere Sportanhänger mal mit Edding hinter die Ohren schreiben, dass beide Mannschaften nebst Anhängerschar dann hinterher gemeinsam eine ausgelassene Party feierten, bis uns dann die aufmerksame Buscrew aufgelesen hatte und wir des Nächtens zurück nach Frankfurt fuhren. Meine Fresse, so gut hatte ich schon lange nicht mehr geschlafen!

Als ich morgens über eine vollgemüllte Konstablerwache mit meinem Rucksack nach Hause gelaufen bin, wusste ich, ich hatte alles richtig gemacht!

Geht raus, die Nacht ist schön!
Manchmal auch im hohen Norden ;-)
 
5. Oktober 2015, 15.14 Uhr
//Patrick Neuntausend!
 
 
Fotogalerie:
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