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Foto: Christina Weber
Foto: Christina Weber

Prozess Tuğçe

Sanel M. entschuldigt sich bei Tuğçes Familie

Der Prozess um Tuğçe hat am Landgericht Damstadt begonnen. Der Angeklagte Sanel M. hat sich bereits geäußert. Er entschuldigte sich und gab an, dass er nie den Tod der Studentin gewollt hatte.
Der Andrang im Landgericht Darmstadt vor dem Sitzungsaal 3 ist fast genauso groß wie vor dem Gerichtsgebäude. Hier findet ab dem heutigen Freitag der Prozess gegen Sanel M. statt. Der 18-Jährige soll die Studentin Tuğçe im November bei einem Streit geschlagen haben. Die 22-Jährige stürzte daraufhin und schlug so unglücklich auf, dass sie an den Folgen starb. Vor dem Saal warten viele, die keinen der begehrten 52 Zuschauerplätze ergattern konnten. Draußen halten rund 50 Menschen eine Mahnwache für Tuğçe ab. Mit Schildern und Ansteckern an Hemden und Jacken gedenken sie der Verstorbenen, die Zivilcourage gezeigt hat, indem sie zwei anderen Mädchen zur Hilfe geeilt ist.

Zu Beginn der Verhandlung hat Sanel M. angegeben, dass er Tuğçe eine Ohrfeige gegeben hat, aber nie wollte, dass sie stirbt. „Er hat mit ein paar kurzen Sätzen die Situation beschrieben und sich entschuldigt“, berichtet Macit Karaahmetoglu, der Anwalt von Tuğçes Familie. Erst jetzt sei ihm bewusst geworden, welches Leid er den Angehörigen zugefügt hat. Auch der Bruder der Verstorbenen sei zu Wort gekommen. Er habe Angaben zur Situation der Familie gemacht und über seine verstorbene Schwester erzählt – etwa, dass sie schon immer ein großes Gerechtigkeitsgefühl gehabt hätte. Am Nachmittag werden voraussichtlich zwei sehr junge Mädchen vernommen. Ihnen soll Tuğçe geholfen haben, als sie von Sanel M. und seinen Freunden in der Toilette eines Schnellrestaurants in Offenbach belästigt wurden. Dieser Teil des Prozesses findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

Deray Metin ist extra aus Köln angereist, um an der Mahnwache teilzunehmen. „Ich wäre gerne auch beim Prozess dabei, aber ich verstehe natürlich, dass die Plätze erst einmal der Familie vorbehalten sind“, sagt die 21-jährige Jura-Studentin. Sie habe zwar leider nicht die Möglichkeit gehabt, Tuğçe persönlich kennen zu lernen, fühle sich aber dennoch sehr betroffen. „Ich hätte an ihrer Stelle sein können.“ Metin sei Mitglied im Bund türkischer Jugend, einem europaweitem Verein. Auch Tugce Bruder sei hier Mitglied – allerdings nicht wie Metin in Köln sondern in Frankfurt. Kurz nach dem Tod habe es ein Camp des gesamten Bundes gegeben. Ursprünglich sollte ein anderes Thema im Mittelpunkt stehen, „aber dann haben wir das Camp Tuğçe gewidmet“, erzählt sie. Von der relativ geringen Teilnehmerzahl der Mahnwache sei sie enttäuscht. „Es ist wirklich schade, dass sich nicht mehr Menschen die Zeit genommen haben. In den sozialen Netzwerkens hat das noch anders ausgesehen.“

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24. April 2015, 11.29 Uhr
Christina Weber
 
 
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