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Foto: © Bernd Kammerer
Foto: © Bernd Kammerer

Neue Pinguinanlage kommt

Ina Hartwig stellt Umbaupläne im Zoo vor

Bei ihrem ersten offiziellen Termin im Frankfurter Zoo stellte die neue Kulturdezernentin Ina Hartwig (SPD) die Pläne für die neue Pinguin-Anlage vor und ging danach auf Tuchfühlung mit den Seehunden.
Die Eselspinguine tun einem leid. Zwar sitzen sie auf einer Scholle (die nur aussieht wie Eis), mit Wasser vor der Nase (aber nicht genug um ein Meer zu ersetzen) und einem blauen Himmel hinter sich (der nur auf eine Wand gemalt ist). Artgerecht ist das kleine Gehege im Exotarium nicht. Fast künstlich mutet es an, wenn die Frackträger – nach ihren Möglichkeiten – hin- und herlaufen oder doch mal ein Bad nehmen. Aus den späten 50er-Jahren stammt die Anlage. Ein Kühlgerät muss sie auf sieben Grad Celsius herunterkühlen. Das ist ein Energiefresser und wie auch der Rest nicht mehr zeitgemäß. Das Veterinäramt hat dem Zoo also nicht grundlos die Auflage erteilt, entweder sofort eine neue Pinguinanlage zu bauen oder aber man dürfe künftig keine Pinguine mehr halten. Im Herbst beginnen nun die Bauarbeiten für eine 2000 Quadratmeter große Pinguinanlage, direkt hinter dem großen Weiher am Gesellschaftshaus – ein Freigehege ohne Haus, in dem in eineinhalb Jahren die in der Natur bedrohten Humboldtpinguine untergebracht werden sollen, die mit den hiesigen klimatischen Bedingungen kein Problem haben. Über die Pläne informierten am Freitag die neue Kulturdezernentin Ina Hartwig (SPD) und der Zoo-Direktor Manfred Niekisch.

850.000 Besucher habe der Zoo im vergangenen Jahr gezählt, er sei damit einer der besucherstärksten Kultureinrichtungen der Stadt, sagte Ina Hartwig. Sie heiße es für gut, dass vor allem Jugendliche und Kinder aus allen sozialen Schichten und Herkunftsorten im Zoo Wissenswertes über die Natur erfahren und die 4500 Zoobewohner kennenlernen, und das gehe sogar mit allen Sinnen und ohne Sprachbarrieren. Das entspräche ganz ihrem Ansatz kulturelle Brücken zu bauen. Mit dem neuen Pinguingehege sollen 30 bis 40 Brutpaare künftig ein Besuchermagnet sein, die auf verschiedenen Ebenen, sowohl an Land als auch unter Wasser zu beobachten sind. Mit dem 7,2 Millionen Euro teuren Bau der Anlage wurden Liquid Fay Architekten sowie die Landschaftsarchitektin Ariane Röntz beauftragt. Das Budget ist der Rest der im Jahr 2008 vom Magistrat bewilligten 30 Millionen Euro, die in neue Gehege für die Brillenbären, die Brüllaffen, in den Zooeingang und eine Quarantänestation investiert worden sind. Bei einer Spendenkampagne seien noch 260.000 Euro zusammengekommen, berichtet Manfred Niekisch, die man für kleine Extras der Anlage ausgeben könne. Doch die Investitionen müssten darüber hinausgehen, ist sich Hartwig sicher, denn manche Gebäude im Zoo stammen noch von der Jahrhundertwende oder noch aus Grzimekzeiten.

Die künftigen Bewohner der neuen Pinguinanlage, sollen so der Zoodirektor, aus verschiedenen Tierparks stammen und seien Bestandteil eines internationalen Tauschprogrammes, das in England sitze und koordiniere, dass es bei den Zuchtprogrammen der Zoos nicht zu Inzucht komme. In dem 435 Kubikmeter umfassenden Becken werden die Humboldtpinguine endlos schwimmen können, sagt Niekisch. An Land werde man ihnen eine patagonische Landschaft nachempfinden. Humboldstpinguine seien Maskenträge, und haben schwarze Punkte auf einem hellgefiederten Bauch. Sie leben vor den Küsten Chiles und Perus, ernähren sich von Sardinen und Anchovis. Ihre Lebensraum werde durch Überfischung und Meeresverschmutzung bedroht. Ebendrum sehe man die Nachzucht der bedrohten Tierart und den Aufbau einer soliden Zoopopulation als so wichtig an, so Niekisch. Doch auch an den Schutz der ungefähr 50 Zentimeter hohen Pinguine im Zoo werde gedacht. So sei ein Elektrozaun, der für die Besucher möglichst unauffällig angebracht werden soll, geplant. "Wir haben nämliche Füchse im Zoo und die haben ja auch schon Flamingos gerissen, die wir jetzt auch mit einem Elektrozaun schützen". Die derzeitig im Zoo lebenden Eselspinguine sollen mittels des Tauschprogramms an andere Zoos gegeben werden, was danach mit der jetzigen Anlage im Exotarium passiere, sei derzeit noch nicht klar, so Zoodirektor Manfred Niekisch.
 
29. Juli 2016, 12.42 Uhr
Nicole Brevoord
 
 
Fotogalerie: Pinguine
 
 
 
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