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Foto: Martina Schumacher
Foto: Martina Schumacher

KulturTagJahr mit der IGS Nordend

Durch Kunst sich selbst entdecken

Bei den Tanztagen im Rahmen des KulturTagJahres lernen Schüler der IGS Nordend das Ausprobieren und Entwickeln von Choreographien. Ziel ist es, kulturelle Bildung an Schulen zu etablieren.
Schüler sitzen in einem Kreis um zwei Tänzer, männlich und weiblich. Diese führen langsam Bewegungsabläufe vor, Strecken die Arme in die Höhe, dann das Bein und gehen zu Boden, legen sich seitwärts hin. Danach richten sie sich allmählich wieder auf und zeigen den Ablauf nochmal. Ein Schüler wird dann in die Mitte geholt, der diese Bewegungen mit der weiblichen Tänzerin vorführt. "Wer will als nächstes?“, fragt sie dann.

100 Schüler aus der achten Klasse der IGS Nordend sind in die Räume der Frankfurt Dresden Dance Company für die Tanztage zusammengekommen. Sie arbeiten an drei Tagen mit 14 Tänzern der Company, sechs Studenten des Masters Contemporary Dance Education an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst und freien Tänzern zusammen, um Choreographien auszuprobieren und selbst zu entwickeln. Das Konzept, in dessen Rahmen die Tanztage stattfinden, nennt sich KulturTagJahr und ist ein Projekt der Altana Kulturstiftung, das schon seit sieben Jahren an verschiedenen Schulen realisiert wird.

KulturTagJahr – das heißt, ein Jahr lang arbeitet eine Jahrgangsstufe an einem Tag in der Woche mit Künstlern aus den Bereichen Tanz, bildende Kunst, Literatur, Schauspiel und Musik zusammen. Dies alles findet in Zusammenarbeit mit der Schule statt. Zuerst können die Schüler sich an Probetagen in den verschiedenen Disziplinen erproben und sich danach in ihre Lieblingsdisziplin einschreiben, in der sie für den Rest des Schuljahres weiterarbeiten. Das KulturTagJahr endet mit einer großen Abschlusspräsentation. Die IGS Nordend ist seit 2012 jährlich an diesem Projekt beteiligt und neben dieser weiterführenden Schule machen im Rhein-Main-Gebiet auch noch zwei Grundschulen und eine Förderschule mit. Das Ziel: Kulturelle Bildung an Schulen etablieren. „Wir wollen den Schülern Kunst und Kultur nahebringen“, sagt Eva Schmitt, Referentin für kulturelle Bildung der Altana-Kulturstiftung. Die Schüler sollen sich künstlerisch selbst neu finden und ihre Talente entdecken.

Unter dem Thema „Kosmos“ wandern die Schüler der IGS an den Tanztagen durch drei Räume, in denen eigene Tanzchoreographien ausprobiert und entwickelt werden. Dabei steht jeder Raum unter einem eigenen Motto, das mit dem Thema „Kosmos“ in Verbindung steht. Fortbewegungsarten, Bewegungen nach festgelegten Mustern und Bewegen nach Sinnen stehen jeweils im Fokus.

Die freie Tänzerin Victoria Söntgen ist schon seit fünf Jahren an dem KulturTagJahr-Projekt beteiligt. Es ist jetzt jedoch das erste mal dass sie mit älteren Schülern zusammenarbeitet, denn bisher war sie nur mit den Grundschülern aktiv. „Ich bin von der Energie der Kinder begeistert“, erzählt sie. Mit dieser Energie werde dann gearbeitet. Besonders freue sie sich auch, wenn die Schüler eine gewisse Hemmschwelle überwinden, ihr Selbstbewusstsein wächst und sie Vertrauen aufbauen.

Wie kommt das Konzept bei den Schülern an? Marcos Valdes Fernandez aus der 8b habe sich gefreut, als er gehört hat, dass getanzt wird. Denn er stamme aus Kuba und dort werde immer viel getanzt. Zu seinen schon geübten Tanzstilen gehören Streetdance und Ballett. Auch familiär sei er mit dieser Disziplin verbunden, denn seine Mutter sei Tanzlehrerin. Natürlich habe er am Anfang etwas Bedenken gehabt, weil er nicht wusste, wie die Künstler sein würden, aber sein Resultat fällt positiv aus: „Sie sind alle sehr nett und fürsorglich.“

Den richtigen Draht zu den Kindern aufbauen und sie für sich gewinnen – das ist eine der Hauptaufgaben der Tänzer an diesen Tagen. „Der größte Fehler ist, wenn man sich als Autoritätsperson gibt“, sagt Michael Tucker, Tänzer bei der Frankfurt Dresden Dance Company. „Man muss sich in die Lage der Kinder versetzen“, fügt Nora Sitges-Sardà, eine weitere Tänzerin der Company, hinzu. Mit Witzen, spielerischen Methoden und viel Zuwendung wird sich den Schülern auf freundschaftlicher Basis angenähert und ihr Vertrauen gewonnen, denn die Distanz zwischen Schüler und Tänzer soll reduziert werden.

Eine Lehrer-Figur möchte an diesem Tag niemand sein und haben. Und so albern die Schüler nicht nur in den Pausen miteinander rum, sondern auch während der Tanzstunden. Denn Spaß am Entdecken und Ausprobieren steht an erster Stelle. Wo in den ersten Momenten zu Beginn der Tanztage noch etwas Schüchternheit herrschte, sind die Kinder nun am dritten Tag schon viel offener. So scheut sich auch niemand, heranzutreten als die Tänzerin fragt: „Wer will als nächstes?“
 
23. November 2015, 12.48 Uhr
Martina Schumacher
 
 
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