Pläne für ein Blüten- und Schmetterlingshaus im Palmengarten gibt es seit Jahren. Nun hat das Projekt konkrete Formen angenommen. Bis zum Frühjahr 2017 sollen die Falter hier flattern. Weitere Bauvorhaben sind geplant.

Im Palmengarten gibt es einiges zu tun. Gleich vier Bauvorhaben sollen in den kommenden zwei Jahren realisiert werden. Dafür wollen die Stadt und die Stiftung Palmengarten und Botanischer Garten gemeinsam 9,4 Millionen Euro investieren. Herzstück wird das lang ersehnte Blüten- und Schmetterlingshaus. Bisher gibt es im Palmengarten ein marodes Blütenhaus sowie eine Gärtnerei in zwei voneinander getrennten Gebäuden. Nun soll ein Haus entstehen, in dem Gärtnerei sowie das Blüten- und Schmetterlingshaus Platz finden, auf jeweils rund 600 Quadratmetern. Ein großer Vorteil ist eine bessere Isolierung für die Gärtnerei, die sich energiesparend auswirken wird. „Momentan heizen wird den Stadtteil Bockenheim mit“, so Umweltdezernentin Rosemarie Heilig (Grüne).

Bis zum Frühjahr 2017 soll das Projekt realisiert werden. Im Sommer werden die Gäste jedoch mit Blumen vorliebnehmen müssen – denn Schmetterlinge sollen hier nur im Winter flattern. „Wir haben das beim Tropicarium gemerkt. Wenn es etwas immer gibt, wird es nicht mehr so gut angenommen“, erklärt Palmengartenchef Matthias Jenny. Daher sollen die Schmetterlinge lediglich drei Monate im Jahr fliegen. Die tropischen Tierchen, beziehungsweise die Schmetterling-Puppen, werden aus London importiert. Nach wenigen Tagen schlüpfen sie dann. Für das beste Ergebnis muss die Raumtemperatur 27 Grad betragen. „Wenn es kälter ist, schlüpfen sie später.“

Die Puppen, die dann nach den drei Monaten übrig sind, werden an den Botanischen Garten in Erfurt, den Egapark, verschenkt. Die geschlüpften Schmetterlinge dürfen auch nach Ende der Ausstellung ihre letzten Tage im Palmengarten verbringen. Da sie nur zehn bis 14 Tage leben, sei das kein Problem, erklärt Jenny. Eine der größten Arten, die hier zu sehen sein werden, ist der Blaue Morphofalter. Er hat einen Durchmesser von rund 15 Zentimetern. Benannt wird das Blüten- und Schmetterlingshaus nach der Frankfurter Naturliebhaberin Maria Sibylla Merian. „Das wird ein riesiger Publikumsmagnet“, ist sich Heilig sicher.

Die Gärtnerei sowie das Blüten- und Schmetterlingshaus verschlingt den größten Teil des Investitionsvolumens. 7,2 Millionen Euro wird es kosten. Rund drei Millionen Euro soll die Stiftung aufbringen. Dafür muss beim nächsten Frühjahrsball noch einmal kräftig gesammelt werden. Beim Ball 2014 kamen 68.000 Euro zusammen.

Das übrige Geld wird für drei weitere Projekte verwendet. Zum einen soll das Dach der Direktion saniert werden. Das soll bis zum Winter 2016 in die Tat umgesetzt werden. Am Großen Spielplatz wird eine neue, barrierefreie Toilettenanlage gebaut, die sogar schon bis Herbst 2015 fertig sein soll.

Durch die Vorhaben des Palmengartens werden auch die Stadtteile Bockenheim und Westend besser verbunden. Denn es soll ein Durchgang zwischen Siesmayerstraße und dem Gesellschaftshaus im Palmengarten geschaffen werden. Die fußläufige Verbindung wird voraussichtlich bis zum Frühjahr 2016 begehbar sein.