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Grenzenlos

Über den Wolken

Helmut Dette landete mit seinem Segelflugzeug auf dem Frankfurter Flughafen. Nach 30 Jahren kehrt er an diesen Ort zurück und übergibt die ihm verliehenen Ehrenplakette in die Hände von Stefan Schulte
Ein Mann, ein Segelflugzeug, eine Ehrenplakette – und ebendiese übergab Helmut Dette wieder zurück an den Frankfurter Flughafen. Doch fangen wir von vorne an: Es ist der 18. September 1980. Wer damals in den Himmel über dem Airport schaute, erblickte einen orangefarbenen Segelflieger mit dem Kennzeichen „D-Condor“. Am Steuerknüppel saß der heute 73-jährige Helmut Dette, der von der Wasserkuppe nach Frankfurt flog, um auf dem Flughafen zu landen. Mit an Bord: 10 000 „Luftpostkarten“ mit einem Sonderstempel, die anlässlich der Ausstellungseröffnung „Gleitflug“ am Airport geliefert werden sollten. Eine einmalige Angelegenheit, denn die „D-Condor“ war das einzige seiner Art, das dort in der Nachkriegszeit landen durfte.

Und für Dette kam es noch besser: Kurz vor der Landung auf der Nordbahn 25 R funkte ihn der Tower an. Die Lotsen baten ihn, seine Landung um 20 Minuten zu verzögern, da noch sechs Airliners starten wollten. „Ich schrie innerlich ‚Hurra’“, so der passionierte Segelflieger. „Die wunderschönen Kumuluswolken boten an diesem Tag einen herrlichen Anblick, und ich konnte die startenden Flugzeuge von oben betrachten. Das war mein schönster Flug.“ Und dabei darf man nicht vergessen, dass er insgesamt 50 Jahre Flugerfahrung innehat und 10 000 Starts absolvierte. Für den Flughafenvorstand war die Landung des Leichtflugzeuges ein besonderes Ereignis. Und deshalb bekam Dette eine große graue Plakette, die den damaligen Terminal 1 von oben zeigt und mit den eingravierten Unterschriften der Vorstandsmitglieder versehen ist, überreicht. Diese gab er nun in die Hände des Flughafens zurück – in die Hände von Fraport-Chef Stefan Schulte. „Ich bin jetzt 73, habe keine Nachkommen und möchte nicht, dass die Plakette unter die Räder kommt“, erklärte der ehemalige Fluglehrer. Die Ehrenplakette landet jetzt im Archiv des Airports.

Mit 65 Jahren hat er seine Pilotenlizenz aus Altersgründen abgegeben. Doch die Leidenschaft für Flugzeuge hat er nicht verloren. Segelfliegen ist und bleibt für ihn „die Beherrschung eines Flugzeuges ohne Motor im dreidimensionalen Raum.“ Heutzutage hat es ihm besonders der A380 angetan. Und diesen durfte er vor der offiziellen Übergabe der Plakette aus nächster Nähe betrachten. Beim Außencheck des Piloten kamen die Beiden ins Plaudern. Und anschließend weiß Dette zu berichten, dass Segelflugzeuge auch heute noch als Vorbild für die Riesenvögel gelten. „Die waagrecht stehenden Flügelchen an den Enden der Tragflächen des A380 stammen aus der Segelfliegerei. Und wenn seine Triebwerke ausfallen, gleitet das 650 Tonnen schwere Flugzeug auf einer Höhe von 1000 Metern noch 20 Kilometer weit“, ist der rüstige Rentner begeistert.

Aber die Landung mit dem Segler auf dem Frankfurter Flughafen vor dreißig Jahren war nicht der einzige Meilenstein in Dettes Leben. 1970, ein Jahr nach der Mondlandung, schaffte er es, Neil Armstrong nach Frankfurt zu holen. Armstrong und Dette verband die Leidenschaft für Flugzeuge. Der Amerikaner war schon seit seiner Jugend von der Fliegerei fasziniert. Er baute Modellflugzeuge, erwarb mit 17 Jahren seine Pilotenlizenz – Dette mit 15 Jahren – und zehn Jahre vor seiner Mondlandung begann er mit dem Segelfliegen. Armstrong kam zum Jubiläum der Segelschule auf der Wasserkuppe – dort waren beide verrückten Ideen von Dette entstanden. Doch aus Traum wird so manches Mal auch Realität.
 
21. September 2010, 12.30 Uhr
Julia Lorenz
 
 
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