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Das lange Protestwochenende

Die Blockupy-FAQ - alles, was Sie wissen müssen

Wer sind die, was wollen die und komme ich noch sicher zur Arbeit? Wir beantworten die meistgestellten Fragen zu Blockupy – und geben einen Ausblick auf die Frankfurter Protesttage.
Wer, was, wo?
Laut der Partei "Die Linke" habe der Verwaltungsgerichtshof (VGH) sämtliche Veranstaltungen bis Samstag verboten. Die Partei will nun vor dem Bundesverfassungsgericht klagen. Dann könnte auch der für Mittwochabend geplante Rave against the system an der Hauptwache wieder zugelassen werden (Beginn 19 Uhr). Die Polizei hatte etwa 1000 Teilnehmer (und erste Ausschreitungen) erwartet. Am Samstagnachmittag ist eine Großdemonstration geplant, zu der bis zu 30.000 Menschen erwartet werden. Über deren Rechtmäßigkeit will der VGH im Laufe des Mittwochs entscheiden.

Und die Verkehrslage?
Die wird vor allem in der Innenstadt und dort insbesondere vor Geldinstituten wie der Deutschen Bank oder der Europäischen Zentralbank eingeschränkt sein. Die Polizei teilt mit, dass kurzfristig auch ganze Straßen gesperrt werden können - und rät, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen, um in die Stadt zu kommen. Doch Vorsicht: Die Stationen Willy-Brandt-Platz und Taunusanlage bleiben von Mittwochmittag bis Sonntagabend gesperrt. Die Straßenbahnlinien 11 und 12 fahren nicht durch die City - Endstation ist Hauptbahnhof. Der dürfte damit auch zum zentralen Umschlagplatz für Pendler werden, neben der Hauptwache werden - doch an letzterer wird ja auch demonstriert (siehe oben). Anders gesagt: könnte alles ein bisschen länger dauern. Oh, und der Ebbelwei-Express wird am Samstag nicht fahren :(

Ist Frankfurt sicher?
Die Polizei sagt: ja. Sie will insbesondere dafür sorgen, die Wege für Krankenwagen und Feuerwehr freizuhalten. Auch besonders gefährdete Objekte sollen geschützt werden - dazu zählen neben Banken auch Geschäfte von Luxusartikeln. Täglich sind rund 5000 Beamte aus dem ganzen Bundesgebiet im Einsatz, Störenfriede aus anderen Städten Deutschlands oder Europas sollen bereits vor den Grenzen der Stadt oder an den Bahnhöfen ausgesiebt und mit Platzverweisen belegt werden.

Und als Banker?
Werden Sie vielleicht schon die Drängelgitter und Stacheldrähte vor ihren Hochhäusern bemerkt haben. Und den Hinweis, lieber ein bisschen Heimarbeit zu machen. Die Commerzbank etwa schließt zwei ihrer Hochhäuser für die Dauer der Proteste komplett, die Deutsche Börse öffnet ihren Hintereingang, bei der EZB wird den Angestellten geraten, keine dunklen Anzüge zu tragen oder gleich zu Hause zu bleiben. Letztere untersteht übrigens einem besonderen Abkommen mit der Stadt und der Frankfurter Polizei - und wird wie eine Botschaft gesichert.

Was kann noch kommen?
Die Anmelder der Blockupy-Tage wollen am Mittwoch gerichtlich noch weitere ihrer Veranstaltungen durchsetzen. Auch das Komitee für Grundrechte und Demokratie will seine für Donnerstag geplante Demonstration auf dem Paulsplatz auf juristischen Wege durchsetzen. Auch zahlreiche Infostände sollen noch durchgesetzt werden - weswegen wir diesen Artikel laufend aktualisieren werden. Fragen beantwortet auch die Frankfurter Polizei unter der kostenlosen Rufnummer 0800 1008011 oder unter maiproteste.ppffm@polizei.hessen.de (bis Sonntag 16 Uhr rund um die Uhr).

Kommen da nur Krawallmacher?
Die Polizei rechnet mit etwa 2000 gewaltbereiten Personen. Wie diese Zahl zustandekommt, darüber geben sich die Ordnungshüter aber bedeckt. Die Veranstalter betonen, den friedlichen Protest und rechnen mit 40.000 Teilnehmern. Ein kleiner Teil davon wie das umsGanze-Bündnis oder die antifa legen im Internet eine härtere Sprache zutage - und fordern teilweise offen zu Gewalt auf. Um sie will sich die Polizei besonders kümmern.

Und was wollen die Demonstranten?
Kurz gefasst: über eine neue Wirtschaftsordnung diskutieren - und das Bankensystem lahmlegen. "Besetzen, blockieren, demonstrieren" lautet das Motto der Aktionstage. In einem Aufruf heißt es: "Wir werden am 17. Mai die Anlagen und zentrale Plätze der Stadt besetzen und uns Raum für Diskussion und inhaltlichen Austausch schaffen. Wir werden am 18. Mai den Geschäftsbetrieb der Banken in Frankfurt blockieren, um unsere Wut über die Troika-Politik konkret werden zu lassen. Wir werden uns dann am 19. Mai zu einer großen Demonstration versammeln und die Breite der Proteste sichtbar machen."

Sonst noch was?
Ja, das English Theatre hat seine Vorstellungen von Rain Man am Freitag und Samstag abgesagt. Sie haben noch Fragen? redaktion@journal-frankfurt.de
 
16. Mai 2012, 10.00 Uhr
nil
 
 
Fotogalerie: Occupy-Camp am 14. Mai 2012
 
 
 
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