Partner
DLRG warnt
Wie gut schwimmen unsere Kinder?
Immer wieder gibt es schlimme Badeunfälle in Seen und sogar in Schwimmbädern. Das wundert kaum, wenn man sich die Zahlen ansieht, die die DLRG erhoben hat: 50 Prozent der Zehnjährigen können nicht schwimmen. Tendenz steigend.
„Das Freizeitverhalten hat sich geändert. Das sieht man an den Besucherzahlen“, sagt Silke Mäuser. Sie ist Meisterin für Bäderbetriebe und arbeitet seit 20 Jahren im Silobad in Höchst. Hier begann die heute 37-Jährige mit 16 Jahren ihre Ausbildung. Als das Freibad 1956 eröffnete, seien die Besucherzahlen fast doppelt so hoch gewesen wie heute. „Das ist der Lauf der Zeit“, sagt sie. Allerdings, so merkt Mäuser an, können die Kinder heutzutage ja ohnehin kaum noch schwimmen.
Das kann die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) bestätigen. Im Jahr 2010 führte sie an allen deutschen Grundschulen eine Befragung durch. „Das Ergebnis hat uns vom Hocker gehauen“, sagt Achim Wiese, Sprecher der DLRG. Denn rund 50 Prozent der Kinder konnten nicht schwimmen. „Und der gefühlte Trend geht dahin, dass diese Zahl weiter steigt“, so Wiese. Daher stehe nun eine neue Auflage der Studie an, um die aktuellen Zahlen zu ermitteln.
Aber wo liegen die Gründe für diese Entwicklung? Der DLRG-Sprecher sieht ein Großteil der Schuld bei den Schulen. Immer weniger Grundschullehrer würden die nötige Rettungsfähigkeit mitbringen, um mit den Kindern ins Wasser zu dürfen. „Die Konsequenz: der Schwimmunterricht wird gestrichen“, sagt Wiese. Außerdem würden auch die räumlichen Möglichkeiten, Schwimmunterricht anzubieten, immer weniger. „Rund 25 Prozent der Grundschulen haben keinen Zugang zu einem Bad.“
Für Silke Mäuser läge eine Ursache auch in einer Regeländerung bei den Schwimmabzeichen. Vor einigen Jahren noch mussten Kinder für den Freischwimmer in Bronze 15 Minuten Schwimmen. Heute sind es 200 Meter in unter einer Viertelstunde. Der DLRG-Sprecher sehe das anders. Es gehe darum, auch in einem See das Ufer erreichen zu können. Das sei mit dem Abzeichen gewährleistet. Außerdem kämen noch weitere Disziplinen dazu – etwa vom Beckenrand springen oder tauchen. Für ihn sei es lediglich problematisch, wenn Eltern ihre Kinder ohne Aufsicht schwimmen lassen, die nur ein „Seepferdchen“ gemacht haben. Dafür muss man sich 25 Meter über Wasser halten. „Wenn so ein Kind im See von der Luftmatratze fällt, dann kommt der Schock hinzu. Da ist es nicht garantiert, dass es heil das Ufer erreicht“, so Wiese. Schwierig sei aber, dass es allgemein einen leichten Rückgang an Personen gebe, die einen Freischwimmer machen. 2013 seien es bundesweit noch 83.252 Menschen gewesen, ein Jahr später nur noch 80.000.
Was aber kann man tun, dass wieder mehr Kinder sicher schwimmen? Einmal können die Eltern für Schwimmunterricht sorgen. Wiese aber sieht die Verantwortung hauptsächlich bei den Schulen. Nordrhein-Westphalen habe etwa eine Initiative gestartet. Mit Geld vom Land werden Grundschullehrer ausgebildet – das übernimmt die DLRG. „Die Kollegen in Hessen sind hochmotiviert und stehen in den Startlöchern“, betont Wiese. Man müsse nur die nötigen Mittel locker machen.
Das kann die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) bestätigen. Im Jahr 2010 führte sie an allen deutschen Grundschulen eine Befragung durch. „Das Ergebnis hat uns vom Hocker gehauen“, sagt Achim Wiese, Sprecher der DLRG. Denn rund 50 Prozent der Kinder konnten nicht schwimmen. „Und der gefühlte Trend geht dahin, dass diese Zahl weiter steigt“, so Wiese. Daher stehe nun eine neue Auflage der Studie an, um die aktuellen Zahlen zu ermitteln.
Aber wo liegen die Gründe für diese Entwicklung? Der DLRG-Sprecher sieht ein Großteil der Schuld bei den Schulen. Immer weniger Grundschullehrer würden die nötige Rettungsfähigkeit mitbringen, um mit den Kindern ins Wasser zu dürfen. „Die Konsequenz: der Schwimmunterricht wird gestrichen“, sagt Wiese. Außerdem würden auch die räumlichen Möglichkeiten, Schwimmunterricht anzubieten, immer weniger. „Rund 25 Prozent der Grundschulen haben keinen Zugang zu einem Bad.“
Für Silke Mäuser läge eine Ursache auch in einer Regeländerung bei den Schwimmabzeichen. Vor einigen Jahren noch mussten Kinder für den Freischwimmer in Bronze 15 Minuten Schwimmen. Heute sind es 200 Meter in unter einer Viertelstunde. Der DLRG-Sprecher sehe das anders. Es gehe darum, auch in einem See das Ufer erreichen zu können. Das sei mit dem Abzeichen gewährleistet. Außerdem kämen noch weitere Disziplinen dazu – etwa vom Beckenrand springen oder tauchen. Für ihn sei es lediglich problematisch, wenn Eltern ihre Kinder ohne Aufsicht schwimmen lassen, die nur ein „Seepferdchen“ gemacht haben. Dafür muss man sich 25 Meter über Wasser halten. „Wenn so ein Kind im See von der Luftmatratze fällt, dann kommt der Schock hinzu. Da ist es nicht garantiert, dass es heil das Ufer erreicht“, so Wiese. Schwierig sei aber, dass es allgemein einen leichten Rückgang an Personen gebe, die einen Freischwimmer machen. 2013 seien es bundesweit noch 83.252 Menschen gewesen, ein Jahr später nur noch 80.000.
Was aber kann man tun, dass wieder mehr Kinder sicher schwimmen? Einmal können die Eltern für Schwimmunterricht sorgen. Wiese aber sieht die Verantwortung hauptsächlich bei den Schulen. Nordrhein-Westphalen habe etwa eine Initiative gestartet. Mit Geld vom Land werden Grundschullehrer ausgebildet – das übernimmt die DLRG. „Die Kollegen in Hessen sind hochmotiviert und stehen in den Startlöchern“, betont Wiese. Man müsse nur die nötigen Mittel locker machen.
30. Juli 2015, 16.48 Uhr
Christina Weber
Mehr Nachrichten aus dem Ressort Stadtleben
Bürgeramt Frankfurt
Weniger Behördengänge: Bürgeramt hat neues Online-Angebot
Das Bürgeramt Frankfurt baut sein digitales Angebot um zwei neue Funktionen aus, um Behördengänge zu ersparen.
Text: Till Geginat / Foto: Auch im Frankfurter Norden sind ab jetzt weniger Behördengänge nötig © red
StadtlebenMeistgelesen
- In ehemaliger Karstadt-FilialeBershka eröffnet weltweit größten Laden auf Frankfurter Zeil
- Tödliche Schüsse in Nieder-EschbachPolizei nimmt Tatverdächtigen fest
- Ramadan-Beleuchtung in Frankfurt„Davon fällt uns keine Kerze vom Christbaum!“
- Goethe-Uni FrankfurtDas müssen Studierende für 6,75 Euro auf sich nehmen
- Bahnhofsviertel FrankfurtTerminus Klause: Stadt bedauert und räumt Fehler ein
28. März 2024
Journal Tagestipps
Freie Stellen