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Foto: Nicole Brevoord
Foto: Nicole Brevoord

Alte Brücke in neuem Glanz

Kaiser Karl kehrt zurück

Die Alte Brücke erhält ein Wahrzeichen zurück: Eine Sandsteinstatue von Karl dem Großen. Noch steht das aufwendig gefertigte Replikat im Depot, Anfang Oktober soll sie an den angestammten Platz zurückkehren.
Der Blick weich und in die Ferne schweifend, der Bart, voluminös wie es einer Herrschaft geziemt, doch am beeindruckendsten sind die Krone und der Reichsapfel – beides jeweils mit einem Kreuz aus Bronze veredelt – sowie der aufwendig gestaltete Umhang mit dem ornamentalen Muster. Nur das Schwert, das fehlt. Noch. 3,5 Tonnen ist die ungefähr drei Meter hohe Sandsteinfigur Karls des Großen schwer, ab dem 1. Oktober soll sie wieder – auf ein Podest gestellt – die Alte Brücke zieren. Der Neue Brückenbauverein, mit dem Architekten Christoph Mäckler als Vorsitzenden, hat diese mit Spenden finanzierte Replik aus Bamberger Sandstein in Auftrag gegeben. Insgesamt 110.000 Euro hatten insgesamt 60 Spender, darunter auch größere Geldgeber wie die DZ Bank, die Volks- und die Sparda Bank sowie die Deutsche Bank, beigesteuert. „Aber es gab auch Bürger, die sich mit 20 Euro beteiligt haben“, sagt Mäckler, der die Begeisterung mancher Frankfurter für das Projekt zu schätzen weiß.

Ebenso beeindruckend wie die Dimensionen der ungefähr drei Meter hohen Statue ist deren derzeitige Umgebung. Karl der Große residiert noch im Depot des Historischen Museums, wo viele geschichtsträchtige Skulpturen, Büsten und Spolien aus Frankfurt lagern. Unter anderem auch der Gipsabdruck des „Schwanheimer Kopfes“ von Karl dem Großen. Der ursprüngliche Kopf nämlich fehlte der Originalskulptur nach dem zweiten Weltkrieg, ebenso wie die Hände. Die meisten Frankfurter erinnern sich noch an die Figur vor dem alten Historischen Museum, die seit 1986 an der Seite des Betongebäudes stand. Der Kopf der Figur war 1986 von einem Schwanheimer Bildhauer nachgemacht worden ebenso wie die Hände, doch wie Christoph Mäckler weiß, entsprach die Optik keinesfalls dem ursprünglichen Original aus dem Jahr 1843. Man erkenne das auch an der Krone. Zu Recherchezwecken war man nun eigens nach Wien gereist, um dort ein Foto von der Originalkrone Karls des Großen zu fertigen, nachdem sich ein Bildhauer aus Berlin nun orientieren konnte. Die von der Witterung in Mitleidenschaft gezogene Originalskulptur wird indes die Dauerausstellung des neuen Historischen Museums zieren. Die imposante neue Statue soll am 1. Oktober um 11 Uhr feierlich aufgestellt werden und zwar in der Nische, in der zwischen 1967 und 2013 das Brückenkreuz mit Briggegickel stand, mit Blickrichtung nach Westen und Richtung Innenstadt. Alle Wahrzeichen der Alten Brücke – Kreuz, Gickel und Karl – werden aber wegen Sanierungsmaßnahmen wohl erst im Frühjahr 2017 wieder zusammen zu sehen sein.

Bei der Errichtung Karl des Großen sollen die Bürger mitfeiern. „Es werden zwei Straßenspuren gesperrt, die Stadt schenkt Apfelwein aus und verteilt Brezeln. Es wird ein Fest für die Bürger werden“, stellt Christoph Mäckler in Aussicht. Oberbürgermeister Peter Feldmann freut sich indes darauf, dass Karl der Große in der Stadt ein wenig Unruhe stiften wird und dass die große Figur demnächst vielen Schulklassen ein Anlass bieten wird, sich mit der Frankfurter Geschichte auseinanderzusetzen, die so viel älter ist, als viele Bürger noch zur 1200-Jahrfeier gedacht hätten.
 
20. September 2016, 10.57 Uhr
Nicole Brevoord
 
 
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