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Aktion für bessere Flüchtlingspolitik
Leichensäcke an der Hauptwache
Unter dem Titel „Jedes Leben zählt“ gab es am Donnerstag bundesweit Aktionen, um gegen die Flüchtlings-Situation zu demonstrieren. Auch an der Hauptwache. Die Aktivisten griffen dabei auf makabere Mittel zurück.
237 Leichensäcke wurden am heutigen Donnerstag in München, Bielefeld, Dresden, Berlin, Bochum, Köln und auch in Frankfurt an zentralen Plätzen aufgereiht. Natürlich befanden sich keine echten Leichen darin, sie sollten nur ein Symbol sein. Ein Symbol für all die Menschen, die im Mittelmeer auf dem Weg nach Europa in den vergangenen Jahren ihr Leben verloren haben. Die Initiative „Gemeinsam für Afrika“ hatte die Aktion auf die Beine gestellt, die unter dem Titel „Jedes Leben zählt“ lief. „Wir hoffen möglichst viele Menschen dazu zu bringen, sich mit den Ursachen von Flucht auseinanderzusetzen“, erklärte Johanna Neumann (Foto). Gemeinsam mit Kollegen Henning Neuhaus organisierte die Berlinerin die Kampagne in Frankfurt. „Wir haben hier viele freiwillige Helfer und das mediale Interesse war groß“, berichtete sie.
Ziel sollte auch sein, möglichst viele Unterschriften für eine Petition zu sammeln. Darin fordern sie Politiker bundes- und europaweit auf, sinnvolle Maßnahmen zu ergreifen, um das Leben von Flüchtlingen zu schützen. „Im Herbst übergeben wir die Unterschriften Angela Merkel persönlich“, so Neumann. Von den bisherigen Plänen der Politik, etwa die Schiffe von Schleusern zu zerstören, halte sie nicht viel. „Wir befürchten, dass sich die Menschen selbst Boote bauen und auf noch gefährlicherem Wege versuchen, zu fliehen“, sagte sie. Wichtig sei der Initiative „Gemeinsam für Afrika“ vor allem, dass Seerettungsaktionen keinen militärische, sondern einen humanitären Schwerpunkt hätten. Die Organisation arbeitet auch in Afrika vor Ort, und versucht so, die Ursachen für Flucht zu bekämpfen. Das seien neben Krieg meist wirtschaftliche Ausbeutung und daraus resultierende Armut und Hunger.
Um den Flüchtlingen auch ein Gesicht zu geben, ließen die Aktivisten vier Menschen ihr Schicksal erzählen. Die waren nicht persönlich anwesend, aber auf je einer Tafel wurde das Bild eines Flüchtlings gezeigt, daneben stand seine Geschichte. Etwa die des 19-jährigen Momos aus Mali. In seiner Heimat war er Fußballer, bis seine Eltern von Terroristen getötet wurden. Er floh nach Deutschland, um hier Geld für Medikamente zu verdienen – die benötigt er für seine Schwester. Sie ist krank und lebt nach wie vor in Afrika.
Ziel sollte auch sein, möglichst viele Unterschriften für eine Petition zu sammeln. Darin fordern sie Politiker bundes- und europaweit auf, sinnvolle Maßnahmen zu ergreifen, um das Leben von Flüchtlingen zu schützen. „Im Herbst übergeben wir die Unterschriften Angela Merkel persönlich“, so Neumann. Von den bisherigen Plänen der Politik, etwa die Schiffe von Schleusern zu zerstören, halte sie nicht viel. „Wir befürchten, dass sich die Menschen selbst Boote bauen und auf noch gefährlicherem Wege versuchen, zu fliehen“, sagte sie. Wichtig sei der Initiative „Gemeinsam für Afrika“ vor allem, dass Seerettungsaktionen keinen militärische, sondern einen humanitären Schwerpunkt hätten. Die Organisation arbeitet auch in Afrika vor Ort, und versucht so, die Ursachen für Flucht zu bekämpfen. Das seien neben Krieg meist wirtschaftliche Ausbeutung und daraus resultierende Armut und Hunger.
Um den Flüchtlingen auch ein Gesicht zu geben, ließen die Aktivisten vier Menschen ihr Schicksal erzählen. Die waren nicht persönlich anwesend, aber auf je einer Tafel wurde das Bild eines Flüchtlings gezeigt, daneben stand seine Geschichte. Etwa die des 19-jährigen Momos aus Mali. In seiner Heimat war er Fußballer, bis seine Eltern von Terroristen getötet wurden. Er floh nach Deutschland, um hier Geld für Medikamente zu verdienen – die benötigt er für seine Schwester. Sie ist krank und lebt nach wie vor in Afrika.
21. Mai 2015, 16.59 Uhr
Christina Weber
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