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Foto: ptrk9000
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Ptrk 9000

Von Russen ohne Disko, Elektro Swing und Apachen

Gleichförmig herbstlich zog die Woche vorüber, die mir auch in vollkommener Verweigerung der Buchmesse viel Spaß bereitet hatte, schreibt unser Kolumnist Patrick Neuntausend.
Schon am Donnerstag zog es mich ins Feinstaub, wo der russische Gelehrte Vitali Konstantinov, der auf jeden Fall Kunst und Architektur in Russland, Grafik, Malerei und Byzantinische Kunstgeschichte in Deutschland und wahrscheinlich noch Kosmonautik, russische Literaturgeschichte und Sozialistische Komperatistik studierte, dem geneigten Zuhörer einiges Interessantes zu berichten wusste. Ich mochte sofort seine Erzählstimme, die der Offsprecherstimme aus den Ijon Tichy - Folgen ein wenig nahekam, aber das ist ein anderes Thema, und auch der lange Vollbart und die runde Brille unterstrichen ein gewisses Bild, welches mich eingangs zu dem Wort "Gelehrten" inspirierten. Herr Konstantinov stellte nämlich seine Graphic Novel "Leben und Werk von Dostojewski" vor, die zwar unaufgeregt im Titel daherkommt, dennoch inhaltlich vortrefflich das bewegte Leben des Dichters Fjodor Dostojewskis beschreibt. Konstantinov hatte hierzu eine schlaue Idee umgesetzt: Anstatt die Bebilderung, welche er mittels Projektor (Nicht Beamer!) an die Wand projizieren liess, oder, um genauer zu sein, die darin enthaltenen Texte vorzutragen, trug er lieber die Briefe vor, die Dostojewski parallel zu den in den Bilder dargestellten Ereignissen an seinen besten Freund, seine jeweils aktuelle Partnerin oder auch an seinen Vater geschrieben hatte. Natürlich übersetzte Herr Konstantinov vorher die Briefe, die einen vortrefflichen Wortwitz, auch bei der Beschreibung noch so misslicher Umstände, nicht missen liessen, welches der Herr natürlich auch noch mit Kommentaren versah, welche in ihrer trockenen Süffisanz herrlich in das Gesamtbild passten. Ich spreche selten ein Empfehlung aus, aber in diesem Falle hatte mir das Gesamtpaket so gut gefallen, da kann man auch mal ein gutes Produkt vorstellen: Leben und Werk von Dostojewski – FMD. Die Comic-Biografie, Preis: € 22,– (D) 22,70 (A) | ISBN: 978-3-86873-850-6.

Am Freitagabend war ich erstmal ein bißchen im Alt-Sachsenhausen als Botschafter von "Sachsenhausen at Night" unterwegs, denn so langsam läuft das Social Media Management - Geschäft an, und ich denke, ich werde mich auf die Social Media - Bedürfisse der Gastronomie spezialisieren. Natürlich lege ich dann am 19. November zu SAN auch auf, und zwar in der Le petit Maison Rouge in der Grossen Rittergasse 89, wo man im oberen Stockwerk in gemütlichen Sesseln sitzen oder sich in ein ---> Bett kuscheln kann, wenn man das möchte. Ich finde ja Betten großartig. Dort flugs die Details abgesprochen und dann ging es weiter in die Old Fashioned Bar, denn dort haben wir smarte Auflegekompetenz aus Köln hergebucht, nämlich DJ Madame Summit, die mit ihrer Mischung aus Elektro Swing, Deephouse, Mashups und ich hatte sogar einiges aus der Speed Garage - Ecke herausgehört, das Publikum zu begeistern wusste und für gute Stimmung sorgte. Aber das war auch kein Problem für die kölner Künstlerin, die auflegeerfahren schon als Support Act von Parov - Stelar zu begeistern wusste. Also habe ich auch hier einen schönen Abend verbracht, denn der Laden füllte sich nach und nach mit den richtigen Leuten, so lief mir nach Ewigkeiten der gute Franz Fischer mal wieder über dem Weg, der ja gerade das Becksche Theater (Alte Brücke) erfolgreich bespielte. Irgendwann wollte ich dann aber doch in die Heia, denn, ich meine, ich erwähnte es schon einmal, so ein Bettchen ist schon was feines.

Am Samstag war ich chillen. Zwar nicht lang, aber dafür breit. Aber ich raffte mich auf und ging erstmal auf den Konstimarkt zum Spätstücken. Die Erfahrung zeigte nämlich, dass es immer gut gewesen ist, rauszugehen, wenn man ein bißchen mau ist.
Zurück im Elfenbeinturm wurde die Platten sortierte, denn Bora von Les Apaches de Frankfort hatte mich zum Auflegen zur Art, Moto & Rock'n'Roll - Party eingeladen, und dem Ruf bin ich natürlich gerne gefolgt. Also begab ich mich ins Orange Peel, wo ich vor und nach den grandiosen Rhythm Torpedos aus Marburg, deren musikalischer Schwerpunkt ganz klar in den Fiveties liegt, ein paar Schallplatten drehte. Und was haben die Jungs aufgespielt, alter Salamander, zwei Sets von jeweils einer Stunde zeugen auf jeden Fall von einer motivierten Spielfreude, und auch am Ende des Sets ließ das Publikum die Combo erst nach Zugaben von der Bühne. Parallel konnte man die Bilder des Fotokünstlers von Carsten Riedel bewundern, von denen man im Rahmen einer Verlosung eines gewinnen konnte, nebst individuell gestalteten Helm von den Helmade - Jungs, um nur mal zwei Dinge von vielen zu nennen. Abgefahren war auch die Möglichkeit per Los eine Kaufoption auf ein komplett neu aufgebautes, individuelles Motorrad zu gewinnen (Fragt mich nicht, davon habe ich keine Ahnung...). Warum ich das so begeistert aufzähle: Na, wie immer gingen die Einnahmen der Verlosung von Bild, Helm etc an die Hilfe für krebskranke Kinder Frankfurt e.V., deshlab bin ich da gerne mit dabei und freue mich schon auf's nächste mal!

Dann ging es aber wieder nach Hause, und zwar ins...genau, ins Bettchen!

Geht raus, die Nacht ist schön!
 
24. Oktober 2016, 10.27 Uhr
//Patrick Neuntausend
 
 
Fotogalerie:
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