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Foto: Nicole Brevoord
Foto: Nicole Brevoord

Lasst uns drüber reden

Aus dem Stadtgeflüster wird Talk 22

Frankfurt hat Redebedarf, so erklärt sich der Trend zur Talkshow. Doch das Frankfurter Stadtgeflüster, das im Herbst 2014 ambitioniert startete, gibt es nicht mehr. Eine Entwicklung, die Laura di Salvo fast sprachlos machte.
Als hr-Wetterfee von sich in der Zeitung zu lesen, das ist Laura di Salvo gewöhnt. Doch der Artikel, der kürzlich in der Frankfurter Neuen Presse erschien, der dürfte für sie mit einer Ohrfeige vergleichbar gewesen sein. Denn aus eben diesem Blatt erfuhr der Fernsehprofi, dass sie wohl künftig nicht mehr die Talkshow „Frankfurter Stadtgeflüster“ moderieren wird. Sie habe ohne Groll das Feld geräumt, musste sie da lesen. Groll? Wieso auch? Sie konnte ja nicht ahnen, dass andere Personen ihr „Herzensprojekt“ beerdigen würden.

Dieses Herzensprojekt war eine der vielen derzeit in Frankfurt existierenden Talkshows – etwa wie die von Bäppi La Belle oder Bernd Reisig. In der kleinen, gemütlichen Bar in der 22. Etage des Eurotheums – mit wunderbarem Ausblick – hatte Laura di Salvo gemeinsam mit Achim Winter die Premiere des monatlichen Talkshowformates gefeiert, musikalisch untermalt von Gabriel Groh und seiner Band. Doch es muss schon zu Beginn bei dem Dreiergespann geknirscht haben, denn in der zweiten Ausgabe der Talkshow war Winter dann wohl nicht mehr dabei. Laura di Salvo hätte auch ohne ihn weitergemacht, doch jetzt ist offiziell, dass künftig ab dem 8. Februar Achim Winter gemeinsam mit der talkerfahrenen Bärbel Schäfer im besagten Eurotheum Gäste bei „Talk 22" begrüßen will, neben Schauspielintendant Oliver Reese, der bald nach Berlin gehen will, auch Mick Knauff vom Deutschen Anlegerfernsehen, der über die EZB, den Euro und Griechenland sprechen wird und ein Grieche, der naturgemäß seine eigene Sicht auf die griechische Wirtschaftslage mitbringt und auch einen Kampfkunsttrainer, der Selbstverteidigungskurse für Senioren gibt. Insgesamt werden fünf Gäste erwartet und es soll "journalistischer werden", wie Achim Winter sagt.

Laura di Salvo wurde in dem FNP-Artikel zu viel „Kuschelfaktior“ und zu wenig „lebendige Streitkultur“ nachgesagt. „Achim Winter war nach der ersten Folge der Talkshow raus. Das passte einfach nicht, er hatte eine andere Vorstellung von dem Format, wollte größere Stars einladen“, sagt di Salvo. Auch der Name Frankfurter Stadtgeflüster habe ihm nicht gefallen. Dabei sei das di Salvos Idee gewesen, so wie sie seit sieben Jahren an dem Projekt gefeilt habe. Sie habe statt Prominenz die Macher der Stadt, die Strippenzieher vorstellen wollen wie beispielsweise den Immobilienexperten Ardi Goldmann oder den Rapper Hassan Annouri und Frankfurter Themen besprechen wollen wie etwa die steigenden Mieten oder das Leben im Bahnhofsviertel. „Ich wollte keine politische Talkshow machen und die zwei Folgen kamen an, ich habe viele positive Mails bekommen und habe selbst die Facebookseite zum Stadtgeflüster gepflegt und viele Talkshowgäste aus meinem Bekanntenkreis gewinnen können.“ Sie habe sich mit allen Gästen vorher getroffen, ausführliche Gespräche geführt, um die Menschen auch gebührend vorstellen zu können. Am Ende sei sie von ihren zwei Kollegen aber ausgebremst worden.

Gabriel Groh und di Salvo seien langjährige Freunde gewesen. Zuletzt habe er die Planung der anstehenden dritten Talkfolge durch Ausflüchte verzögert und offenbar nicht den Mumm gehabt zu sagen, dass er bereits mit einem anderem Gespann konkrete Talkpläne habe. Der Vertrauensverlust schmerzt Laura di Salvo. Doch die Wetterfee versucht es positiv zu sehen. „Lieber ein Ende mit Schrecken“, sagt sie und arbeitet schon an einem neuen Projekt. „Man muss auch den Mut haben, etwas Neues zu machen.“ Auch künftig soll es um Frankfurter gehen, um Menschen, die die Stadt bewegen.

Wir werden noch davon hören und sind des weiteren gespannt auf das neue Programm „Talk 22“ von Bärbel Schäfer und Achim Winter ab 8. Februar an jedem ersten Sonntag im Monat pünktlich um 19.30 Uhr im Eurotheum. Einlass ist ab 18.45 Uhr, der Eintritt kostet 18 Euro.
 
20. Januar 2015, 10.45 Uhr
Nicole Brevoord
 
 
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