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Der Designer ist auf dem Triumph-Zug

Guido Maria Kretschmer geht uns an die Wäsche

Großes Bohai in der Unterwäscheabteilung von Galeria Kaufhof. Dort präsentierte der durch seine Sendung "Shopping Queen" bekannte Designer Guido Maria Kretschmer seine Lingeriekollektion und erzählte von sich.
In einem Interview hat der mit der Goldenen Kamera ausgezeichnete Designer Guido Maria Kretschmer mal gesagt, er könne einfach nicht „nein“ sagen. Dass es so ist, zeigte er am Dienstagnachmittag eindrucksvoll bei seinem Besuch in der Galeria Kaufhof an der Hauptwache. Geduldig ließ er sich von seinen Fans fotografieren, hoch im Kurs standen auch Selfies für Facebook oder Autogramme. Bodenständig und herzlich, so wirkt der Modeschöpfer, der spätestens seit seiner Sendung auf Vox, „Shopping Queen“, den Menschen bundesweit ein Begriff ist. In Berlin verkauft er im Showroom Damenkleider aus edelsten Stoffen und in Frankfurt kann man, davon zeugte eine Modenschau am Dienstag, nun sommerlich bunte Damenunterwäsche von Triumph kaufen, die Kretschmer entworfen hat. Seine Favoriten sind die Farben Guave und Mango, Unterwäsche müsse nicht nur in Schwarz, Weiß oder Hautfarben daher kommen. Im Gegenteil, in farbig fungiere sie notfalls auch mal als Bikiniersatz. Bei einem Gespräch im kleinen Kreis plauderte der Wahlberliner über den perfekten Tag zum Wäschekaufen, seine eigene Unterwäsche, seine Frankfurter Vergangenheit und den Hippie-Flair der Berger Straße.

„Wollen Sie was trinken?“ fragt der Münsteraner gleich und verblüfft. Kretschmer wirkt sehr offen und hilfsbereit. Normalerweise entwirft er Kleider für drüber, seit Oktober 2013 arbeitet er mit der Traditionswäschemarke Triumph zusammen und kümmert sich ums drunter. „ Die Basis für einen guten Look ist gute Wäsche“, sagt der 49-Jährige, der sich schon während des Studiums für Dessous und vor allem deren Passform interessiert hat. „Wenn Ihr Busen habt, dann müsst Ihr den optimieren,“ rät der Modemacher den anwesenden Damen. „Heute lassen so viele gleich eine OP machen. Dabei fehlt ihnen doch einfach nur die richtige Wäsche und das richtige Verständnis für den Körper.“ Aber man könne mit Unterwäsche auch viel falsch machen. „Ich sehe sehr oft, dass Leute den falschen BH tragen. Man müsste mit dem BH-Bus durch Deutschland fahren, um den Leuten zu sagen, welche BHs sie brauchen. Körbchengrößen ändern sich, so wie sich der Körper auch verändert. Viele bleiben der alten aber treu. Darum ist gute Beratung auch so wichtig.“ Unterwäsche gebe Selbstvertrauen und sei die Eintrittskarte zu einem guten Look. Allerdings solle man auf Qualität setzen, nicht auf Billigware aus China, die nicht sitzt. Und wie steht der Stilpapst zu Miederhöschen und Pushups? „Schummelwäsche gehört dazu. Wenn alle Promis auf Schummelwäsche verzichten würden, wäre die Welt eine andere. Gewebe sucht halt seinen Weg. Wir haben nur verlernt, ein Röllchen hier oder da schön zu finden.“ Er kenne Prominente, die sogar vier Höschen übereinander tragen würden, um den Bauch wegzudrücken. „Heute ist eine schöne Verpackung einfach alles. Für jeden Tag finde ich Schummelunterwäsche aber dusselig.“

Mode kann stark und schön machen, daran glaubt Guido Maria Kretschmer. „Aber der Mensch, der sie trägt, ist das Wichtigste, den sollte man hinter der Mode immer noch sehen.“ Und wie der Mensch am besten seine modische Lingerie einkauft, dazu hat Kretschmer auch ein paar Tipps: „Lassen Sie sich Zeit, wählen Sie den richtigen Zeitpunkt. Am besten dann, wenn Sie nicht zu blass sind und Sie sich wohl fühlen, nicht, wenn Sie Ihre Tage haben. Fragen Sie sich, was ist Ihr Stil? Will man nun einen Basic-BH oder was mit Spitze oder Effekt?“ Man solle sich einen guten BH auch mal gönnen und dafür lieber woanders sparen, das mache sich bezahlt.

Und was trägt der Modejuror selbst drunter? „Keine Boxershorts. Ich mag’s lieber gut verpackt in Slips und Pantys. Ich muss nicht ständig fühlen, dass ich ein Mann bin. Ich mag’s auch gerne Weiß mit weichem Bündchen und gutem Sitz. Shorts, das ist doch wie bei den Bundesjugendspielen ohne BH!“

Apropos Jugend. Wer hätte gedacht, dass Kretschmer während seines Studiums auf dem Frankfurter Weihnachtsmarkt in Höhe des Eisernen Stegs Kerzen verkauft hat? Noch immer sei er gerne in Frankfurt und habe viele Freunde im Umland, etwa in Karben oder Königstein. „Die Frankfurter sind attraktive Menschen, haben einen guten Style. Die sind verbunden mit der Welt, eher international, nicht so versnobbt wie in Hamburg oder so nachlässig wie in Berlin.“ Dennoch sei Frankfurt trotz aller Internationalität gemütlich und klein. Er sei ein glühender Fan der Kunsthalle Schirn, wo er schon viele schöne Ausstellungen gesehen habe. Manch Außenstehender könne ihn mit seiner Liebe zu Frankfurt weniger verstehen, wenn man halt nur das Image der Bankenstadt kenne. Dabei habe die Stadt eine Leichtigkeit. „Ich könnte mir gut vorstellen hier zu leben. Ich mag den Opel-Zoo und Grüne Soße, wohne gerne im Roomers oder der Villa Rothschild in Königstein und ich mag die alternativere Szene rund um die Berger Straße.“
 
8. April 2014, 16.14 Uhr
Nicole Brevoord
 
 
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