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Ata’s neue Bar

Ein neuer Kosmos im Bahnhofsviertel

Die Nachbarn rätselten schon lange, was die Werbung vom Robert Johnson im Bahnhofsviertel zu suchen hat. DJ Ata lüftet das Geheimnis: Heute eröffnet er seine Bar – sein Kosmos mit persönlicher Note.
Sex sells – ein Bordell reiht sich an das nächste, Sex-Shops und Drogen an jeder Ecke. Das Frankfurter Rotlichtviertel macht seinem Namen alle Ehre. Doch es hat auch ein anderes Gesicht. Tagsüber zeigt sich das Bahnhofsviertel von seiner multikulturellen Seite. Asiatische, türkische und afrikanische Restaurant so weit das Auge reicht – und auch die eine oder andere Kuriosität lässt sich entdecken. Traditionsreiche Geschäfte, Hotels, eine Moschee und das englischsprachige Theater, das den Broadway und das Londoner Westend nach Frankfurt holt. Ein Ort voller Faszination und Verbotenem.

Und dorthin zieht es Ata Macias. Neue Impuls will er schaffen, neue Maßstäbe setzen. „Genau genommen ist das Bahnhofsviertel der einzig kosmopolitische Ort in ganz Frankfurt mit dem Flair von London und New York“, so Ata. „Deshalb muss man sich dort trauen, etwas auf die Beine zu stellen. Es ist ein tolles Viertel und nicht nur Rotlicht und Penner, wie es die Leute immer in den Köpfen haben.“ Und das will er ändern.

Denn: 15 lange Jahre hat er selbst im Bahnhofsviertel gelebt – ein Stück Heimat. Als er Vater wurde, kehrte er dem Stadtteil den Rücken. „Mit Kindern kann man dort nicht leben“, so der Betreiber des Clubs Robert Johnson in Offenbach. Doch jetzt ist er zurück, als Geschäftsmann – in dem Haus, wo er damals wohnte. „Das ist praktisch. Die Nachbarn kennen mich und die Eigentümer Marcus Juchum und Joachim Roy haben mich bei meinem Projekt unterstützt. Wir haben gemeinsam umgebaut. So etwas gibt es nicht oft in Frankfurt.“ Und so wird Ata in der Elbestraße, Ecke Münchner Straße, gemeinsam mit seiner Freundin Sonja Schmid heute Abend eine Art Café-Bar eröffnen. „Es war wieder an der Zeit, etwas anderes zu machen. Alle zehn Jahre erfinde ich mich neu und so musste ein neues Baby her.“ Und das steht jetzt kurz vor der Geburt. Die Bar „Plank“ ist modern und anders als andere. Keine hippen Cocktails, sondern hochwertige Weine und Schnäpse aus Deutschland und ausgewählte Biere stehen auf der Getränkekarte. Aber nicht nur die Alkoholika stehen im Mittelpunkt, sondern auch Cappuccino, Latte Macciato und Co., deren Zutaten frisch geröstet daherkommen. Die Café-Bar hat auch tagsüber geöffnet. Täglich ab 10 Uhr. Am Wochenende erst ab 18 Uhr. Und sonntags warten Pimps und Bloody Marys auf ihre Trinker.

Die Bar ist dem verstorbenen Musikproduzent und Toningenieur Konrad alias Conny Plank gewidmet. „In meiner Jugend war er sehr wichtig für mich und hat meine Musik geprägt.“ Die Liste der Künstler, die Plank unter seinen Fittichen hatte, ist lang: Kraftwerk, Anni Lennox, Gianna Nannini, Bob Geldof, David Bowie, Herbert Grönemeyer, die Toten Hosen, die Scorpions. Und das Studio-Schlagzeug, auf dem vielleicht ein Stück internationale Musikgeschichte geschrieben wurde, steht jetzt im Bahnhofsviertel – im „Plank“. Nachdem auch Planks Frau Christa Fast verstarb und das Inventar des Tonstudios verkauft wurde, ergatterte Ata das Instrument. Und jetzt kann das gute Stück ab heute Abend wieder bewundert werden.
 
22. September 2010, 12.45 Uhr
Julia Lorenz
 
 
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