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Street-Art in Frankfurt

Herr Peng und seine Straßenkunst

Der Straßenkünstler Peng hat sich nicht nur überall in der Stadt verewigt, seine Bilder, Sprüche und Sticker finden sich aber nicht nur auf Hauswänden und Laternenpfählen, sondern nun auch auf drei Ausstellungen.
“Ich träum von einem weißen Porsche, der mich rausbringt aus dieser Scheißstadt“ steht in Großbuchstaben auf der Wand. Eine Passantin stutzt kurz, bleibt stehen – und lächelt. Den Spruch und zahllose andere hat Peng in der Stadt und weit über ihre Grenzen hinaus verteilt. Einige denkt er sich selbst aus, andere sind Zitate. „Du brauchst nur drei Minuten, den Spruch an die Wand zu schreiben und schon hast du eine superpräsente Sache, die die Leute zum Nachdenken anregt“, sagt Peng.

Peng gehört neben dem City Ghost und Pop Your Colour zu den bekanntesten Street Artists der Stadt, obwohl er schon gar nicht mehr in Frankfurt wohnt. Den eigentlichen Wiedererkennungswert jedoch haben nicht die Sprüche, sondern die Figuren von Peng. “Ich bin zwar nicht religiös, arbeite aber gerne mit religiösen Symbolen, die eine gewisse Mystik transportieren“, erläutert er seine bekannteste Figur, die als Mönch interpretiert werden kann. “Nimm zum Beispiel ein Kreuz: Das besteht zwar nur aus zwei Strichen, hat aber eine starke Wirkung.“

2008 bewarb sich Peng an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach und begann gleichzeitig, sich für Straßenkunst zu interessieren. In diesem Rahmen entwickelte sich der für ihn charakteristische Stil. Der Großteil seiner Motive entsteht dennoch per Zufall, frei aus der Hand. „Das Schöne am Malen auf der Straße ist, dass ich die Stadt so gut kennenlerne und immer neue Seiten an Frankfurt entdecke, weil ich mich bewusst in unbekanntere Gegenden begebe.“

Woher nimmt der Künstler die Motivation, trotz gewisser Gefahren immer weiter zu machen? „Ich möchte gerne die Stadt mitgestalten, denn die Stadt gehört allen!“, und schon fällt das Schlagwort “Gentrifizierung“, das in Frankfurt inzwischen in jeder zweiten Unterhaltung erwähnt wird. “Meine Kunst ist insofern also ein Stück weit politisch, aber natürlich reizt die Aktion an sich mich auch, es ist ja eine lustvolle Sache. Und es freut mich, wenn die Leute mich wiedererkennen, auch das gibt neuen Anschub“, erläutert Peng weiter.

Die vage Hoffnung, eines Tages von der Kunst leben zu können, haben auch Street Artists. So wie Pop Your Colour und City Ghost über Frankfurter Labels wie Stoff aus Frankfurt oder Kaufrauscher unter anderem T-Shirts vertreiben, verkauft Peng auf seinem Blog Jutebeutel, die zusammen mit handgemalten Bildern auch im Saint Gabriel auf der Wittelsbacherallee 59 zu erhalten sind.

Im Rahmen der Luminale baut Herr Peng eine Art „Erkundungslandschaft“ aus Kartons, die mit Leuchtfarbe bemalt sind. Außerdem präsentiert die Künstlergruppe „Die Trioden“ zwei Rauminstallationen. Das Ganze ist zu sehen in der Galerie saint gabriel interieur in der Wittelsbacher Allee 65. Am 30. März um 20 Uhr ist die Vernissage, die Ausstellung dauert bis zum 4. April und hat täglich von 20 bis 24 Uhr geöffnet.

Ebenfalls in den Räumen von saint gabriel interieur gibt es direkt im Anschluss eine Ausstellung mit dem Namen „Ein Leben ohne Peng ist möglich“. Die Vernissage ist am 5. April von 20.30 bis 24 Uhr, ab dem 6. April bis zum 30. Mai können Pengs Werke dienstags bis samstags von 11 bis 19 Uhr bewundert werden.

Im Kunstforum in Seligenstadt (Frankfurter Straße 13) wird es vom 6. April bis zum 29. Juni unter dem Titel “Urban Art & Typography“ eine Ausstellung von Peng zusammen mit Helge “Bomber“ Steinmann und anderen Künstlern geben. Am Eröffnungstag sind ab 17 Uhr die Künstler anwesend, am 25. Mai ab 15 Uhr erwartet alle Besucher eine Livesprühaktion. Die Galerie ist jeden Freitag bis Sonntag und an Feiertagen von 15 bis 18 Uhr und nach Absprache geöffnet.

Mehr Fotos im Flickr-Album von Ghost Hunter.
 
27. März 2014, 14.41 Uhr
Isabella Caldart
 
 
Fotogalerie:
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