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Stadtlabor unterwegs

Auf Entdeckungsreise durch die Wallanlagen

Sind Ihnen auch die gelben Hinweisschilder im Anlagenring aufgefallen? Sie gehören zu der Ausstellungsreihe "Stadtlabor unterwegs", an der Bürger mitarbeiten konnten. Bis September gibt es viel Action rund um den Wall.
Einmal im Jahr verlässt das Historische Museum seit 2011 seine Mauern und geht mit der Ausstellungsreihe „Stadtlabor unterwegs“ hinaus in die Stadt und zu den Bürgern, die sich mit den unterschiedlichsten Beiträgen, gern auch musikalisch, theatralisch oder anderweitig kreativ, in die entstehende Ausstellung einbringen können, für die es diesmal ein Budget von 40 000 Euro gab. So lag der Fokus der Reihe bisher mal auf dem Ostend, mal auf dem Stadionbad oder auf G-Town – also Ginnheim – und ist jetzt im Herzen der Stadt angekommen. Bis zum 21. September wird das Augenmerk des aktuellen Stadtlabors mit dem Titel „Park in progress“ auf den Wallanlagen liegen. Dort, wo einst die Stadtbefestigung stand, die vor 200 Jahren abgeschliffen und letztlich begrünt wurde, nutzen viele Frankfurter den Anlagenring als Ort für eine kleine Pause im Grünen, oder auch als Abkürzung durch die Stadt. Und wer genau hinschaut, der entdeckt hie und da mal ein Denkmal oder etwas anderes, etwa die Tier- und Pflanzenwelt, das interessant erscheint. Genau hier setzt das Stadtlabor an. Die Bürger mit ihren unterschiedlichen Facetten und Kenntnissen konnten für die Ausstellung selbst herausstellen, was ihnen wichtig ist. Herausgekommen ist eine 22 Hektar große und fünf Kilometer lange Ausstellungsfläche, die von mehr als 100 Bürgern und Gruppen mit 60 Ausstellungsbeiträgen und rund 50 Veranstaltungen als Rahmenprogramm bespielt wird.

Was Sie nie zu fragen wagten
Wussten Sie etwa, dass im Anlagenring, also mitten in der Stadt, 2000 Bäume Schatten spenden, manche davon sogar 200 Jahre alt sind? Nein? Dann hat Kuratorin Sonja Thiel Recht, wenn sie sagt: „Die Wallanlagen sind viel zu wenig im Bewusstsein der Frankfurter, manche kennen den Begriff nicht oder die Anlage nur in Teilbereichen.“ Das soll sich nun ändern. In einigen Museen, natürlich auch im Historischen Museum aber auch im Schauspiel und im Literaturhaus, liegen Faltpläne für die Wallanlagen aus, in denen alle Ausstellungshighlights vermerkt sind. Diese Pläne können auch telefonisch unter 21235599 bestellt werden. Mit dem Plan bewaffnet können sich die Frankfurter selbstständig durch die Wallanlagen bewegen und auf Entdeckungstour gehen, sich an den kunstvoll gestalteten Tafeln orientieren, die auf gelben Pfählen angebracht wurden oder am umfangreichen Rahmenprogramm teilnehmen. Über all das informiert übrigens auch eine App mit deren Hilfe man in der Wallanlagen auch noch ein lustiges Spiel spielen kann.

Wallanlage macht Schule
Ein richtiger Wallanlagenfan ist der Grundschullehrer Winfried Hofmann-Jarczyck, der die Historie und die Sagen der Anlage mit Schülern der Anna Schmidt Schule, die ja direkt angrenzt, erarbeitet hat. „Als Klasse sind wir immer über die Straße in den Park gegangen, teils als Freizeitgestaltung, teils auch um Tiere zu beobachten, etwa die Enten auf dem Albert-Mangelsdorff-Weiher in ihrem Entenhotel.“ Die Beobachtungen und der Lehrstoff sind in das Stadtlabor mit eingeflossen. Gleich mehrere Ausstellungspunkte wurden von Schülern der Anna Schmidt Schule gestaltet. Winfried Hofmann-Jarczyck hat mit seinen Schülern selbst eine Wallanlagenzeitschrift erstellt, in der Wissenswertes zur Geschichte nachzulesen ist. Zum Beispiel die Geschichte rund um das Philipp Reis-Denkmal, das in der Eschenheimer Anlage steht und einem der Erfinder des Telefons gewidmet ist. Reis hatte zehn Jahre an seiner Erfindung gearbeitet und der erste Satz, der durch seinen Apparat gesprochen wurde, war „Das Pferd frisst keinen Gurkensalat.“

Und wer wissen will, warum die Fahne auf dem Eschenheimer Turm neun Schusslöcher aufweist, der kann das auf einer Informationstafel in der Wallanlage nachlesen oder noch besser: sich die Geschichte des Hans Winkelsee unter Beteiligung des Frankfurter Oberbürgermeisters vorspielen lassen: am 1. Juli von 12.30 bis 13.30 Uhr in der Anna-Schmidt Schule sowie am 2. Juli und 17. September, dann aber ohne Peter Feldmann.

Das Programm fällt aus dem Rahmen
Winfried Hofmann-Jarczyck bietet aber auch Wall-Running an und lädt alle Freiweilligen zu einem 6-Kilometer langen Lauf durch die Wallanlagen ein, immer montags von 17.30 bis 18.30 Uhr ab dem Historischen Museum (Infos: wallrunning@online.de). Zum Rahmenprogramm gehören aber auch Führungen durch das Rothschildpalais (28.5. 17 Uhr, 5.7. 15 Uhr, 16.8. 15 Uhr) oder ein Picknick am Bauzaun am 24.6. um 16 Uhr oder das Konzert von ClubBleu, die Geräusche aus den Wallanlagen mit ihren Elektrokompositionen vermischen, im Historischen Museum am 16.7. um 19 Uhr (4 Euro Eintritt) oder das Klezmerkonzert am 20.7. Um 17 Uhr im Hof des Theaterhauses Kinder und Jugendtheater in der Schützenstraße 12. Natürlich gehören auch Rundgänge, Vorträge, Fahrradtouren und Performances zum Rahmenprogramm, alles angeboten von Bürgern für Bürger. Die Zeit bis zum 21. September, dem Ende des diesjährigen Stadtlabors, kann also abwechslungsreich genutzt werden.
 
19. Mai 2014, 10.54 Uhr
Nicole Brevoord
 
 
Fotogalerie: Wallanlagen
 
 
 
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