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Foto: Natascha Liebold
Foto: Natascha Liebold

Hessischer Filmpreis für „Ghostland“

Berührende Authentizität

In der Kalahari sind sie eine Touristenattraktion. Irgendwann fragten sich die Ju/’Hoansi: Wie leben eigentlich unsere Besucher und reisten nach Europa. In der Dokumentation „Ghostland“ erleben wir die Buschmänner in Großstadtdschungel.
Schon im Mai berichtete das JOURNAL FRANKFURT über den Dokumentarfilm „Ghostland“ des Frankfurter Trios Sven Methling, Catenia Lermer und Simon Stadler. Da war „Ghostland“ schon erfolgreich auf Festivals in Thessaloniki, Brüssel und Minneapolis gelaufen und hatte beim South by Southwest-Festivals in Austin, Texas den Publikumspreis gewonnen. Inzwischen gab es auch noch Aufführungen in Belgien, Estland, Kanada und Kolumbien. Und noch bevor es endlich zur Deutschland-Premiere am 15. November in Kassel kommt, gewann „Ghostland“ am Freitag den Hessischen Filmpreis in der Kategorie Dokumentarfilm. Catenia Lermer und Simon Stadler konnte die Trophäe in der Alten Oper in Empfang nehmen.

„Der Zuschauer wird von vier Bewohnern der Kalahari, die Ju/'Hoansi-San, eine der ältesten Jäger- und Sammlerkulturen, mit auf eine Reise nach Europa, in eine für sie unbekannte, moderne Welt, genommen. Das spürbar lebendige Wesen der Hauptdarsteller, die hier von der Touristenattraktion selbst zum Touristen werden, sowie ihre forschergleiche Neugier finden dabei schnell die Aufmerksamkeit der Zuschauer und lassen sie bis zum Ende nicht mehr los. Sie halten ihm mit ihrer berührenden Authentizität einen Spiegel vor, ohne dass der Film belehrend sein will“, heißt es in der Jurybegründung. Und weiter: „Die in Frankfurt lebenden Regisseure reisten für ihren Dokumentarfilm ohne großes Budget und als Teil eines dreiköpfigen Teams in die afrikanische Wüste. Simon Stadler, der als Regisseur auch für die Kamera verantwortlich zeichnete, liefert unverfälschte, schöne Bilder vom Leben der Ju/‘Hoansi in der Kalahari-Wüste, ihren Eindrücken und Erfahrungen in der modernen Welt und von ihren Gedanken und Gefühlen, die sie in Interviewsequenzen schildern. Die Erkenntnis der Ju/'Hoansi-San, dass das Leben in der Heimat immer noch am schönsten ist, hat auf den Zuschauer eine nachhaltige Wirkung und regt zur Reflektion an.“ Genau deswegen zeichnete die Jury in der Kategorie Dokumentarfilm „Ghostland – the view of the Ju/‘Hoansi“ mit dem Hessischen Filmpreis 2016 aus.

„Wir sind stolz und freuen uns über die Anerkennung unserer Arbeit sehr, mehr noch, dass diese Aufmerksamkeit den Ju/'hoansi zuteil wird. Wir haben das uns bestmögliche getan, um ihre Geschichte zu erzählen, aber sicherlich sind sie es, die den Film zu dem machen was er ist und mit ihrer wundervollen Art das Publikum begeistern“, kommentierten Lermer und Stadler die Auszeichnung. Dass ihr Film nominiert wurde, erfuhren die Filmemacher als sie „Ghostland“ gerade in Kolumbien vorstellten. „Wir waren glücklich über die Nominierung und haben uns einfach gefreut mit ,Ghostland’ beim Hessischen Filmpreis vertreten zu sein, über den roten Teppich zu laufen, zu feiern und ein Teil der Veranstaltung zu sein. Der Preis war dann eine großartige, überraschende Zugabe“, erklärt Lermer. Da das Preisgeld projektbezogen ausbezahlt wird, muss sich das Team von Cameleon Film nun Gedanken über neue Projekte machen, denn die müssen laut Richtlinien einen Hessenbezug haben. „Es gibt schon zwei sehr konkrete Projekte auch wenn ich sie jetzt hier nicht ganz offenlegen will“, verrät Stadler. „Ein Thema wird tatsächlich ausschließlich hier in Hessen beheimatet sein und uns wieder mit einem anderen Blick, einem Blick von außen, ,auf unsere verrückte Welt’ konfrontieren.
Und das zweite Thema bringt uns nach Südamerika, genauer gesagt nach Kolumbien und wird einen stärkeren anthropologischen Hintergrund haben, der aber auch auf unsere Welt hier in Europa einen starken Einfluss ausübt.“

www.ghostland-themovie.com
 
24. Oktober 2016, 10.16 Uhr
Detlef Kinsler
 
 
Fotogalerie:
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