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Foto: Bernd Kammerer
Foto: Bernd Kammerer

Guerilla-Beamer Alexander Schnapper

Lichtzeichen setzen mit dem Bild Alan Kurdis

Das Bild des jungen Alan Kurdi war auch bei der Luminale Thema - jedoch kein offizielles: Alexander Schnapper projizierte das Bild an unterschiedlichen Orten in der Stadt - und setzte damit eigenmächtig ein Zeichen.
Manch ein Frankfurter hielt es für einen Bestandteil der Luminale: Freitagabend tauchte das Bild des toten Flüchtlingsjungen Alan Kurdis an unterschiedlichen Orten in der Stadt auf. Alexander Schnapper warf es mit Hilfe seines Guerilla-Beamers auch an den Gerechtigkeitsbrunnen vor dem Rathaus. So manch einer war enttäuscht, wenn er im Luminale-Veranstaltungsprogramm blätterte und nicht fündig wurde.

Die Projektion besonders dieses Motivs war dem jungen Mann eine Herzensangelegenheit. Er wollte damit auch die Sprayer des großen Wandbilds vor der EZB unterstützen. Besonders, nachdem das Graffiti schon nach einer Woche mit Farbe beschmiert wurde.

Dafür, dass es bei den beiden Sprayern nach dem Graffiti solch einen Shitstorm gab, "ist es bei mir gar nicht so schlecht gelaufen", sagt Schnapper. Die Reaktionen seien natürlich verhalten und bedrückend gewesen. Aber überwiegend hätten es die Menschen gut gefunden, dass das Thema wieder aufgegriffen wird. "Denn immer noch ertrinken täglich Leute im Mittelmeer. Das ist das Problem!", so Schnapper.

Schnapper habe allerdings schon zusammenzucken müssen, wenn Kinder seine Arbeit gesehen haben und die Erwachsenen fragten, was das sei. Die Erwachsenen hätten sehr gemischt reagiert. "Aber manchmal braucht es eben solche Bilder, um Gefühle zu transportieren. So bitter das auch ist", sagt Schnapper.

Die anderen Arbeiten der Luminale habe er damit nicht stören wollen. Er warf nicht nur das Bildnis des toten Flüchtlingsjungen an die Wände. Auch den Spruch "In Hessen sagt man Gude! Refugees Welcome", "Aufstehen gegen Rassismus" und das Sinnbild nach den Pariser Anschlägen, das Peacezeichen mit dem Eifelturm, projizierte er abwechselnd. Für ein bisschen Spaß zwischendurch, ließ er Pac-Man und Space Invader die Fassade des Rathauses entlanglaufen.

Die Guerilla-Projektoren bestehen aus einer starken Taschenlampe und einem normalen Kameraobjektiv. Schnapper malt das Motiv auf Dias, die er dann mit einem speziellen Einsatz an dem Projektor befestigt. Diesen Einsatz druckt er in einem 3D-Drucker. Die Projektoren gehören der Piratenpartei, deren Geschäftsführer des Landesverbandes er ist. Sonst werden sie für kostengünstige Werbung für die Partei genutzt. Aber gerne auch mal für Anti-AfD-Demonstrationen. Schnapper habe deswegen auch schon mal anonyme Drohanrufe bekommen. Aber das werde ihn von den Guerilla-Aktionen noch lange nicht abhalten.
 
21. März 2016, 16.06 Uhr
Tamara Marszalkowski
 
 
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