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Foto: A.T. Schaefer
Foto: A.T. Schaefer

Europa-Kulturtage der EZB

Mozart-Oper „Idomeneo“ vor aktuellem Hintergrund

Während der Europa-Kulturtage der EZB wird Anfang November die Oper „Idomeneo“ im Kurtheater Bad Homburg gezeigt. Die Themen der Oper Heimat, Krieg und Flucht werden bei dieser Inszenierung aktuell interpretiert.
„Idomeneo“ gilt als eine der bedeutendsten Choropern, die aus der Feder Mozarts stammen. Sie spielt nach dem trojanischen Krieg und handelt von Idamante und dessen Vater Ideomeneo. Während sich Idamante auf Kreta in die gefangen genommene Tochter des letzten Königs von Troja Ilia verliebt, droht der heimkehrende Kriegsheld Idomeneo in einem Sturm zu kentern. Er entkommt nur mit einem Versprechen an die Götter, das erste Lebewesen zu opfern, welches ihm an Land begegnet. Es ist sein Sohn Idamante.

Ein Bild für die vielen zerrütteten Biografien der vom trojanischen Krieg beschädigten Figuren in Mozarts „Idomeneo“ ist das sinkende Schiff. Es steht nicht nur für den heftigen Seesturm, dem der Titelheld in der Opernhandlung nur durch einen fatalen Schwur entkommt. Es steht ebenso für das heutige Mittelmeer, dem Tausende Flüchtende aus den Kriegs- und Krisengebieten des Nahen Ostens zum Opfer fallen.

30 Flüchtlinge konnte das Team um den Verein „Zuflucht Kultur e.V.“ für ihre Inszenierung gewinnen, die erstmals im Juli bei den Ludwigsburgern Schlossfestspielen aufgeführt wurde. Am 03. und 04. November kommt sie nun im Rahmen der Europa-Kulturtage der EZB nach Bad Homburg, wo sie im großen Saal des Kurtheaters gezeigt wird.

Der Philharmonia Chor Stuttgart, der Flüchtlingschor Zuflucht und das Orchester BandArt, welches sich aus Musikern europäischer Spitzenorchester zusammensetzt, bilden das beeindruckende Ensemble, das die Aktualität der Themen mit der klassischen Musik Mozarts kontrastiert.

Produktionsleiterin Cornelia Lanz hat sich mit ihrem Team für ein einfach gestaltetes Bühnenbild entschieden. Es zeigt ein Koordinatensystem, in dem die Menschen im Mittelpunkt stehen. Nur ein Tisch, Betten in Reihen wie in einem Aufnahmelager für Flüchtlinge, ein Segel, ein Teller Kartoffelsuppe sowie einige projizierte Bilder geben Auskunft über Erinnerungen, Träume und Ängste der Flüchtenden.

Diese simple Darstellung ermöglicht es jedoch, sich auf die Protagonisten einzulassen. Wenn sich zum Beispiel der überdimensionierte Tisch in schiefes unsicheres Terrain verwandelt und die 30 Flüchtlinge unaufhaltsam ins Rutschen kommen, vom Podest fallen und als gestrandete Körper reglos auf dem Bühnenboden liegenbleiben, braucht es kein großes Drumherum. Die Schicksale, die hier authentisch von den Flüchtlingen gezeigt werden, sprechen für sich.

Auch die Veranstalter der Europa-Kulturtage der EZB sind der Meinung, „dass sich die Menschen in Deutschland noch viel mehr mit den persönlichen Schicksalen beschäftigen sollten, die sich hinter den Schlagzeilen verbergen“, so Michael Best, Leiter des Zentralbereichs Kommunikation der Deutschen Bundesbank, die die Kulturtage gemeinsam mit der EZB organisiert.

Deutschland ist dieses Jahr das erste Mal Themenland der Europa-Kulturtage der EZB. In der Zeit vom 17. Oktober bis zum 1. Dezember 2016 wird in Frankfurt die facettenreiche deutsche Kulturlandschaft gezeigt. Das abwechslungsreiche Programm mit Musik (von Klassik bis Elektro), modernem Tanztheater und zeitgenössischer Kunst ist nicht nur unterhaltsam gestaltet, sondern soll ebenso Denkanstöße zu aktuellen Themen wie Heimat, Krieg und Flucht geben. Dafür steht auch „Idomeneo“.

>>Weitere Informationen zu Veranstaltungen der Europa-Kulturtage der EZB und Tickets für „Idomeneo“ finden Sie unter: www.ecb-culturaldays.eu
 
25. Oktober 2016, 17.28 Uhr
Max Gerten
 
 
Fotogalerie:
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