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Foto: Lena Grimm
Foto: Lena Grimm

Eine Stadt zeigt Gesicht

Offenbach aus 260 Blickwinkeln

Das Fotoprojekt "Offenbach zeigt Gesicht" soll die Vielfalt der Stadt zeigen - und auch für mehr Vielfalt eintreten. Dafür hat Künstlerin Lena Grimm 260 Portraits von Bürgern im öffentlichen Raum ausgestellt.
Auf einmal blicken einem in Offenbach von überall Gesichter entgegen. Jung und alt, politische Größe sowie gelangweilte Teenager, ein bunte Mischung von Menschen, die eines gemeinsam haben: Sie sind Offenbacher. Fotografin und Künstlerin Lena Grimm schoss in knapp vier Jahren über 1000 Portraits. Alle entstanden im öffentlichen Raum – genau dort, wo nun auch eine Auswahl der Arbeiten ausgestellt ist. „Angefangen habe ich am Marktplatz. An der Rückwand einer Telefonzelle habe ich einfach einen Teppich ausgerollt und ein kleines Studio aufgebaut“, erzählt Grimm. Passaten wurden zu ihren Fotomodellen. Dass auch Oberbürgermeister Horst Schneider (SPD) unter den Portraitierten ist, habe den einfachen Grund, dass er zufällig an Grimms improvisiertem Fotostudio vorbeikam. Auch Offenbachs Bürgermeister Peter Schneider (Grüne) ist zu sehen. Er sei so begeistert von dem Projekt gewesen, dass er nicht nur mitmachen wollte, sondern sein Bild am Marktplatz auch gleich selbst aufhängte, berichtet Grimm.

Nicht nur am Marktplatz sind nun die Arbeiten der früheren Studentin der Hochschule für Gestaltung (HfG) zu sehen, auch an weiteren elf Plätzen in der Stadt. Darunter der Hafen 2, der Boxclub sowie das Jugendzentrum im Nordend und die Schillerschule. 260 Bilder sind es insgesamt – oder besser gesagt waren es, als am Wochenende die Ausstellung mit dem Titel „Offenbach zeigt Gesicht“ eröffnet wurde. „Drei Stück wurden bisher abgerissen“, berichtet die Künstlerin und spricht dabei von einem überraschend guten Schnitt. Sie glaube, und hoffe auch, dass es ihre Modelle selbst waren, die die eigenen Bilder entfernt haben - es sich nicht einfach um Vandalismus handele. „Das könnte ich gut nachvollziehen. Die Bilder sind ja bereits vor Jahren entstanden und gerade Jugendlichen gefällt ihr eigenes Foto nun vielleicht nicht mehr“, so die gebürtige Offenbacherin.

Ein Mädchen sei sogar zu Polizei gegangen, weil sie nach eigenem Empfinden auf dem Bild zu jung aussah und es abgehängt haben wollte. Da sie keinen Kontakt zur Künstlerin hatte, wandte sie sich an die Polizei, die wiederum Grimm verständigte. „Ich habe dann persönlich mit dem Mädchen gesprochen und wir haben das Bild runtergenommen“, so die Künstlerin. Denn obwohl sie ja die Genehmigung der Fotografierten habe, wolle sie kein Portrait im Stadtbild hängen haben, wenn die Modelle nicht einverstanden sind.

Die Idee für das außergewöhnliche Projekt stammt vom Künstler JR aus New York. „Ich kenne ihn über eine Freundin“, erzählt die 35-Jährige. Sie habe die Arbeit des Künstlers lange Zeit verfolgt – er realisierte solche Fotoprojekte unter anderem in Frankreich, im Gazastreifen sowie in Japan. Sein Ziel war es, für Vielfalt und ein friedliches Miteinander einzutreten. Das sei auch Grimms Anspruch.

Bis kommende Woche sollen alle Bilder hängen bleiben, wenn möglich auch länger. Gerade an viel benutzten Orten, wie etwa dem Marktplatz, müsse aber noch geklärt werden, wie es mit Grimms Kunst weitergeht.

>> Wo überall Bilder der Ausstellung „Offenbach zeigt Gesicht“ hängen, ist hier aufgelistet.
 
1. Dezember 2015, 10.29 Uhr
Christina Weber
 
 
Fotogalerie: Eine Stadt zeigt Gesicht Offenbach aus 260 Blickwinkeln
 
 
 
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